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Senatskanzlei

Böhrnsen: Plakataktion „vermisst“ stoppen

18.09.2012

„Völlig daneben“ findet Bürgermeister Jens Böhrnsen die Plakataktion „Vermisst“ von Bundesinnenminister Friedrich. Die Plakataktion soll unter anderem Jugendliche anregen, sich an die Beratungsstelle Radikalisierung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge zu wenden, um die islamistische Radikalisierung junger Menschen zu verhindern. Die Plakataktion ist im Stile einer Vermisstenanzeige gestaltet, sie bildet junge Menschen mit erkennbarem Migrationshintergrund ab, eine junge Frau trägt Kopftuch. „Damit stellt die Aktion alle Muslime unter einen Generalverdacht, in jedem stecke – so der Eindruck, der erweckt wird – ein Islamist. So gewinnt man kein Vertrauen, so schreckt man junge Menschen oder Eltern ab, die vielleicht tatsächlich in Gewissensnot sind, die sich tatsächlich um Familienangehörige oder Freunde Sorgen machen – und die guten Rat gut gebrauchen können,“ zeigte sich Böhrnsen verärgert über die kontraproduktive Aktion aus dem Hause Friedrich. Islamische Verbände haben im Übrigen bereits reagiert und die Mitarbeit in der Sicherheitspartnerschaft mit dem Bundesinnenminister aufgekündigt. „Diese Plakataktion ist kein Beitrag zum inneren Frieden, sondern sie trägt eher zur Spaltung unserer Gesellschaft bei“, meinte Böhrnsen abschließend.