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Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung

Ein neues Naturschutzgebiet für Bremen: Der Hochwasserschutzpolder am Neustädter Hafen

05.08.2013
Rotschenkel
Rotschenkel

Der Hochwasserschutzpolder zwischen dem Neustädter Hafen und der Senator-Apelt-Straße wird als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Ende Juli wurde das Verfahren mit der Beteiligung der Träger öffentlicher Belange begonnen. Die Fläche hat für die Lebensräume Röhrichte, Feuchtbrachen, Auwald und Kleingewässer landesweite Bedeutung, man findet eine besondere Vielfalt an Wasservögeln und Vögeln der Gehölze und Röhrichte. Außerdem ist das Gebiet bedeutender Lebensraum für viele Amphibien, Libellen und weitere Wasserinsektenarten.

"Hier können wir Naturschutz und Hochwasserschutz auf sehr gute Weise verbinden: Denn die Überflutungsfläche ist gleichzeitig wertvoller Lebensraum für seltenen Tiere und Pflanzen", sagte Umweltsenator Joachim Lohse heute (Montag, 5. August 2013) bei einem Besuch des Gebietes. "Die Bremerinnen und Bremer haben eine ganz besondere Verbindung zu ihrer Natur. Eine Stadt gewinnt durch konsequenten Naturschutz, das zeigt nicht zuletzt der einzigartige Grünlandgürtel rund um Bremen, den niemand missen will", ergänzt Umweltstaatsrätin Gabriele Friderich. In Bremen sind derzeit 4,84 Prozent (2025 Hektar) der Landesfläche als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Im Moment wird die Ausweisung von drei Naturschutzgebieten vorbereitet. Das sind neben dem heute vorgestellten Hochwasserschutzpolder die Luneplate in Bremerhaven mit 1400 Hektar und der Krietes Wald mit 8,2 Hektar. Dazu kommen mehr als 8.000 Hektar an ausgewiesenen Landschaftsschutzgebieten.

Das Areal zwischen Neustädter Hafen und Senator-Apelt-Straße ist besonders für Brutvögel bedeutend. Man findet hier die stark bedrohten Knäkenten, Drosselrohrsänger, Rohrdommeln, Sumpfohreulen und Tüpfelsumpfhühner. Nur hier brütet in Bremen der Schwarzhalstaucher. Insgesamt wurden 52 Brutvogelarten gezählt. Der Hochwasserschutzpolder ist Teil der von den Naturschutzverbänden 2002 identifizierten "Important Bird Area" (IBA) Niedervieland/Ochtummündung, die die Anforderungen zur Meldung eines Gebietes nach der EU-Vogelschutzrichtlinie erfüllt. In dem Gebiet leben auch besondere Wasserbewohner wie die Große Teichmuschel, der Kleine Kolbenwasserkäfer und andere. Man findet seltene Libellen wie die Kleine Mosaikjungfer und die Gefleckte Heidelibelle in stabiler Population. Und nicht zuletzt kommen gefährdete Pflanzen wie etwa die Schwanenblume oder der Wasserpfeffer-Tännel vor.

1971 wurde die Fläche im Zusammenhang mit der Errichtung von Sturmflutsperrwerken in den Nebenflüssen der Weser, Hunte, Ochtum und Lesum als Hochwasserschutzpolder eingerichtet. Wenn die Sperrwerke im Hochwasserfall geschlossen werden, wird der Polder für die Sturmflutsicherheit der Stadt Bremen benötigt.

Foto: Lutz Ritzel
Foto: Pressereferat, Senator für Umwelt
Foto: GeoInformationen