Senatorin Stahmann ehrt unverzichtbares ehrenamtliches Engagement
13.08.2013Sozialsenatorin Anja Stahmann hat am heutigen Dienstag (13. August 2013) mit einem Senatsempfang erstmals fast 180 ehrenamtliche Nachbarschaftshelferinnen und -helfer geehrt – stellvertretend für mehr als 4.100, die sich in der Stadt um ältere, behinderte oder chronisch kranke Menschen kümmern. "Sie gehören zu den verborgenen Schätzen dieser Stadt", sagte die Senatorin, "Sie ermöglichen vielen tausend alten und behinderten Menschen ein Leben in ihrer heimischen Umgebung, unter ihren langjährigen Nachbarn und im eigenen Stadtteil zu führen. Das ist gar nicht hoch genug einzuschätzen, es muss einfach mal gewürdigt werden."
Die organisierte Nachbarschaftshilfe ist ein niedrigschwelliges Angebot der offenen Altenhilfe. Sie wird von Laien erbracht, die auf der Grundlage eines Servicevertrags und in Form bürgerschaftlichen Engagements ältere, behinderte oder chronisch kranke Menschen unterstützen sowie Menschen mit Demenz- oder psychischen Erkrankungen. So erleichtern sie das Leben in seinen eigenen vier Wänden oder tragen dazu bei, dass der Umzug in ein Heim hinausgezögert werden kann. Pflegerische oder medizinische Leistungen erbringt die Nachbarschaftshilfe aber nicht.
Im Jahr 2012 waren in der Stadt Bremen 4.119 Nachbarschaftshelferinnen und -helfer tätig, 1.411 (39,9 Prozent) mehr als sieben Jahre zuvor. Sie haben 5.722 Kundinnen und Kunden versorgt und dabei 737.163 Stunden Arbeit geleistet. Einige unter ihnen sind mehr als 30 Jahre dabei. "Und viele Helferinnen verbringen auch über die vereinbarten Stunden hinaus Zeit mit den älteren Menschen", betonte Anja Stahmann. Die Zahl der geleisteten Stunden sei mit leichten Schwankungen auf hohem Niveau über die Jahre konstant und seit 2007 nie unter 730.000 Stunden gefallen. Von den geleisteten Stunden entfielen etwa 260.000 auf Menschen, die Leistungen aus der Sozialhilfe beziehen, das ist mehr als ein Drittel. "Mit diesem Einsatz sind die Nachbarschaftshelferinnen und -helfer ein ganz wichtiger Teil der sozialen Struktur in dieser Stadt", sagte die Senatorin.
Den Einsatz der Kräfte und die Service-Verträge mit den älteren Bremern organisieren die 17 Dienstleistungszentren, die von der Stadt Bremen finanziell gefördert und von vier Wohlfahrtsverbänden betrieben werden: vom Paritätischen, der AWO, dem DRK sowie dem Caritasverband. Die Dienstleistungszentren sind zentrale Anlauf- und Kontaktstelle für alle Fragen, Antworten, Dienstleistungen rund um Alter, Behinderung, chronische Erkrankung. Sie koordinieren und begleiten bürgerschaftliches Engagement in Form der Nachbarschaftshilfe und leisten entweder selbst Hilfen und Dienstleistungen oder informieren und beraten über Unterstützungsleistungen.
Foto: Pressereferat Senatorin für Soziales