Bremen ist lebenswert, urban und vernetzt - dieses 2009 beschlossene Bild leitet die Planungen für die Stadt. Wohnungsbau, Natur und Grün, Verkehr und Gewerbe - alle Nutzungen der Stadt brauchen ihren Platz und müssen sinnvoll miteinander verbunden und langfristig geplant werden. Wo stehen Wohn- und wo Gewerbegebäude? Wo liegen Grün- und Freiflächen, wo verlaufen die Schienen und Straßen? Diese und weitere Nutzungen der Stadtfläche werden in den Plänen für die nächsten 15 bis 20 Jahre festgelegt. Mit einem neuen Flächennutzungsplan für Bremen und einem parallel entwickelten Landschaftsprogramm legt der Senator für Umwelt, Bau und Verkehr den Entwurf dieser Planungen vor. Senator Joachim Lohse hat die Pläne gemeinsam mit Staatsrätin Gabriele Friderich und Staatsrat Wolfgang Golasowski heute (6. Februar 2014) in einem Pressegespräch vorgestellt. "Wir setzen in Bremen auf die Innenentwicklung und bauen nicht mehr am Stadtrand auf der grünen Wiese", erklärt Senator Joachim Lohse. In zentraler Lage wird zum Beispiel die Gartenstadt Werdersee (ehemals Friedhofserweiterungsfläche Huckelriede) als Wohnbaufläche neu dargestellt. Der Büropark Oberneuland wird für Wohnen geöffnet. Eine Reihe von Wohnbauflächen am Siedlungsrand sind dagegen herausgenommen worden (so zum Beispiel in Strom oder die Osterholzer Feldmark).
"Die Sicherung und Vernetzung der Parks und Grünflächen wird gerade bei vorrangiger Innenentwicklung immer wichtiger – für die Natur, die Erholung und die Klimaanpassung", sagt Staatsrätin Gabriele Friderich. Dafür ist das Landschaftsprogramm als integrierte Naturschutz- und Landschaftsplanung von besonderer Bedeutung. Deshalb wird – neben der Sicherung und Entwicklung der wertvollen Natur- und Kulturlandschaft des Grünlandgürtels – im Landschaftsprogramm zum Beispiel besonderer Wert auf Frischluftschneisen, neue grüne Wegeverbindungen und gute Zugänge zum Wasser gelegt. "Ein weiteres wichtiges Ziel ist es, sparsam mit der Fläche umzugehen. Der neue Plan erreicht zu ersten Mal eine ausgeglichene Flächenbilanz. Das ist ein großer Erfolg", ergänzt Staatsrat Wolfgang Golasowski. Der geplante Flächenverbrauch steigt nicht weiter an, er vermindert sich sogar. Gleichzeitig gibt es genug Flächenreserven für Wohnungsbau und Gewerbeentwicklung. Insgesamt sollen durch gemischte Nutzungen Wohnen, Arbeiten und Erholung wieder näher zusammenrücken, um die Stadt der kurzen Wege weiterzuentwickeln und den Flächenverbrauch zu vermindern.
An der Erarbeitung der nun vorgelegten Entwürfe ist Öffentlichkeit frühzeitig und intensiv beteiligt worden, in Bürgerversammlungen, öffentlichen Beirats- und Bauausschusssitzungen sowie in Sitzungen z. B. mit Kammern, Verbänden, Bürgerinitiativen und dem Kommunalverbund Niedersachsen/Bremen e.V. Darüber hinaus wird die Öffentlichkeit über das Internet intensiv ab März beteiligt.
Die Deputation wird in einer der folgenden Sitzungen über die formale öffentliche Auslegung beschließen. Nach Abwägung und Entscheidung über mögliche Einwendungen werden dann Deputation, Senat und Bürgerschaft voraussichtlich noch in diesem Jahr über den neuen Flächennutzungsplan und das neue Landschaftsprogramm entschieden.
Weitere Informationen unter: www.fnp-bremen.de