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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Bremen Spitze beim Abruf der Bundesmittel zum Krippen-Ausbau

Senatorin Stahmann appelliert an den Bund, auch den weiteren Ausbau zu fördern

22.04.2014

Kein Bundesland hat die Bundesmittel zum Ausbau der Krippenbetreuung so früh abgerufen wie Bremen. Während der Durchschnitt der Länder zum Stichtag 31. März 2014 knapp 36 Prozent der Mittel abgerufen hat, sind es im Bremen 82 Prozent. Es folgen Hamburg (80,8 Prozent), Saarland (62,5), Hessen (62,4) und Sachsen (46,2). Das zeigen die aktuellen Daten aus dem Bundesfamilienministerium.

Der Bund fördert den Ausbau der Tagesbetreuung für Kinder unter drei Jahren in den Jahren 2013 und 2014 mit zusätzlich 580,5 Millionen Euro. Für das Land Bremen stehen davon 4,646 Millionen Euro zur Verfügung. Mit dieser Kofinanzierung will der Bund die Länder und Kommunen in die Lage versetzen, den Rechtsanspruch auf Tagesbetreuung für Kinder unter drei Jahren zum August 2013 und darüber hinaus zu erfüllen.

"Der Ausbau der Kindertagesbetreuung ist mit der Erfüllung des Rechtsanspruchs auf Betreuung von Kindern unter drei Jahren nicht abgeschlossen", sagte Anja Stahmann, Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen. Deshalb appellierte sie an den Bund, auch für den absehbar erforderlichen weiteren Ausbau eine finanzielle Mitverantwortung zu übernehmen: "Ich rechne in den kommenden Jahren mit deutlich wachsenden Bedarfen", sagte die Senatorin. So werde es "immer selbstverständlicher, dass auch junge Kinder schon zur Bildung und Betreuung in Einrichtungen und in der Tagespflege angemeldet werden", sagte die Senatorin. Dabei wachse auch der nachgefragte Stundenumfang stetig: "Immer mehr Mütter und auch Väter sind auf Betreuungszeiten angewiesen, die echte Berufstätigkeit zulassen, und nicht nur einen Teilzeit- oder Nebenjob." In Bremen seien zuletzt auch die Geburtenzahlen auf den höchsten Stand seit 2001 gestiegen. "Die Kommunen, auch Bremen, sind überfordert, wenn sie die Kosten für den Ausbau der Kindertagesbetreuung nun allein schultern sollen", sagte Anja Stahmann. "Die Unterstützung des Bundes auch in der Zukunft ist für uns daher unverzichtbar."

Die Bundesmittel aus dem "Investitionsprogramm Kinderbetreuungsfinanzierung" können nur für konkrete Projekte abgerufen werden. Mit dem Geld wurden und werden im Land Bremen insgesamt 78 Projekte kofinanziert. Darunter waren kleinere für wenige hundert Euro in der Tagespflege (bei Tagesmüttern oder -vätern), mittlere Um- und Ausbauten im fünf- bis sechsstelligen Euro-Bereich (etwa für das Familienbündnis in den Stiftungsresidenzen Luisenthal, Ilsabeenstift und Marcusallee), sowie zwei komplett neue Einrichtungen für je zwei Millionen Euro in Bremerhaven. Die Gesamtinvestitionen zum Ausbau der Kindertagesbetreuung belaufen sich im Land Bremen für die Jahre 2013 und 2014 auf rund 15 Millionen Euro (14,934), die Bundesmittel machten davon etwas mehr als ein Viertel aus. Insgesamt wurden und werden mit der Kofinanzierung für die Jahre 2013 und 2014 im Land Bremen 675 neue Plätze neu eingerichtet.

Der Bund hat den Ausbau der Tagesbetreuung für Kinder unter drei Jahren in einem ersten Schritt bereits seit 2008 gefördert. In dieser ersten Tranche ("Investitionsprogramm Kinderbetreuungsfinanzierung 2008 bis 2013") hatte er 2,145 Milliarden Euro bereitgestellt, davon entfielen auf das Land Bremen 16,473 Millionen Euro. Damit hat der Bund knapp 1700 Plätze kofinanziert.

Anlage: Ländertabelle aus dem Bundesfamilienministerium (pdf, 87.5 KB)