Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Das Übergangswohnheim am Schiffbauerweg in Gröpelingen kann im Laufe der kommenden Wochen bis zu 35 weitere Flüchtlinge aufnehmen. "Für diese Entscheidung möchte ich dem Beirat Gröpelingen von Herzen danken", sagte Anja Stahmann, Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen. Dessen Sozialausschuss hatte um regelmäßige Informationen zur sozialen Mischung unter den Flüchtlingen gebeten und sich unter dieser Maßgabe am Mittwochabend (21. Mai 2014) einstimmig für die anstehende Kapazitätsausweitung ausgesprochen. "Die zusätzlichen Wohnplätze werden dringend gebraucht", sagte die Senatorin. "Allein für den laufenden Mai erwarten wir über 130 zusätzliche Flüchtlinge, so viele wie noch nie zuvor im Mai." Glücklicherweise gestalte sich die Zusammenarbeit mit der Wohnungswirtschaft so positiv, dass derzeit monatlich im Schnitt 50 bis 60 Personen aus den Übergangswohnheimen in eine eigene Wohnung umziehen könnten.

Schlafzimmer im Übergangswohnheim

Das Übergangswohnheim im Schiffbauer Weg ist für die Aufnahme von bis zu 95 Flüchtlingen ausgelegt. In Abstimmung mit dem Beirat waren im Februar aber zunächst nur 60 Plätze in Anspruch genommen worden. Es sind Familien und Einzelpersonen eingezogen, die bis dahin in der zentralen Aufnahmeeinrichtung des Landes untergebracht waren. Für den Fall, dass die Aufnahme – unter anderem in Kindergärten und Schulen – positiv verlaufen würde, hatte die Sozialbehörde mit dem Beirat vereinbart, das Übergangswohnheim am Schiffbauerweg mit seiner gesamten Kapazität auszulasten. "Ich freue mich besonders, dass die Rückmeldungen insgesamt so gut sind, dass der Sozialausschuss des Beirats jetzt der vollen Belegung zustimmen konnte", sagte die Senatorin. Eine wichtige Rolle spiele dabei die gute Zusammenarbeit mit der engagierten Leitung im Übergangswohnheim.

Im Schiffbauerweg leben die Bewohnerinnen und Bewohner im zweiten und dritten Obergeschoss. Insgesamt gibt es dort rund 40 Wohnräume für jeweils zwei bis fünf Menschen, die Küchen werden gemeinsam genutzt, dabei werden kulturelle Ernährungsgewohnheiten beachtet. Die Flüchtlinge, darunter ungefähr ein Viertel Kinder und Jugendliche, stammen überwiegend aus Syrien. Von den Kindern unterliegt knapp die Hälfte ihrem Alter entsprechend der Schulpflicht.

Bundesweit werden nach aktuellsten Schätzungen des Bundesinnenministeriums bis zu 200.000 Flüchtlinge erwartet, das sind fast 1900 für das Land Bremen. Aufgrund des gesetzlichen Verteilungsschlüssels nimmt Bremen 0,93 Prozent aller Flüchtlinge auf, die in die Bundesrepublik einreisen. 80 Prozent davon bleiben in der Stadt Bremen, 20 Prozent nimmt Bremerhaven auf. Syrien war in den ersten Monaten 2014 wie auch im gesamten Jahr 2013 das Hauptherkunftsland für Flüchtlinge, es folgen inzwischen Serbien und Afghanistan.

Im vergangenen Jahr haben 127.000 Flüchtlinge einen Erstantrag auf Asyl in der Bundesrepublik gestellt, 2012 waren es 77.700. Zum Vergleich: In der Spitze waren es im Jahr 1992 bundesweit fast 450.000, ab Mitte der 90er Jahre lag die Zahl relativ stabil bei rund 130.000 pro Jahr. Sie ist danach kontinuierlich gesunken bis auf ihren Tiefststand von unter 20.000 im Jahr 2007, das waren weniger als 200 für das Land Bremen.

Foto: Pressestelle Senatorin für Soziales