103. Deutscher Bibliothekartag in Bremen
10.06.2014Der Senator für Kultur, Bürgermeister Jens Böhrnsen, hat anlässlich des in Bremen veranstalteten 103. Deutschen Bibliothekartags auf die gesellschaftliche Relevanz von Bibliotheksangeboten hingewiesen: „Im Kern der Bibliotheksarbeit steht für mich nach wie vor die Aufgabe, möglichst allen Menschen den Zugang zu Informationen und Literatur zu ermöglichen, und zwar unabhängig von ihrem Geldbeutel. Die Teilhabe der Bürgerinnen und Bürger an Kultur ist nicht nur ein Sahnehäubchen in wirtschaftlich guten Zeiten, sondern integraler Bestandteil der Lebensqualität in einer Stadt“, betonte Bürgermeister Böhrnsen, der sowohl beim Eröffnungsabend sprach als auch für die auswärtigen Gäste der Veranstaltung einen Senatsempfang in der Oberen Rathaushalle gab.
„Mit ihren vielfältigen Angeboten zur Leseförderung und Medienkompetenz genauso wie in Forschung und Weiterbildung bieten die Bibliotheken im Sinne eines lebenslangen Lernens den oft geforderten, niedrigschwelligen Zugang zu Kultur und Bildung“, so Bürgermeister Böhrnsen weiter. „Büchereien tragen somit aktiv zum Erfolg in Schule, Studium, Ausbildung und Beruf und damit zur gesellschaftlichen Teilhabe bei.“ Bibliothekare gäben Orientierungshilfe im immer dichter werdenden Dickicht von Informationen, und dies sei gerade in einer sich rasant wandelnden Mediengesellschaft immer wichtiger.
In diesem Zusammenhang wies Bürgermeister Böhrnsen auf den bestehenden Regelungsbedarf bei E-Books hin. Diese elektronischen Bücher seien inzwischen fester Bestandteil vieler Bibliothekskataloge. Hier bestünde nach den Worten des Bürgermeisters Regelungsbedarf, denn viele Verlage stellten die für die Ausleihe von E-Books nötigen Lizenzen den Bibliotheken oftmals nicht zur Verfügung. „Die Bibliotheken haben aber gerade den Auftrag, allen Menschen den Zugang zu Information und Literatur zu ermöglichen, und dies schließt für mich heute auch elektronische Medien ein, denn das Interesse der Menschen ist da: Allein unsere Stadtbibliothek verlieh 2013 über 150.000 E-Books, Tendenz steigend“, erklärte Bürgermeister Böhrnsen. Es bedürfte daher einer Regelung auf europäischer Ebene, die einen fairen Ausgleichs zwischen Verlagen und Bibliotheken schaffe und auch die Interessen der Autorinnen und Autoren einbeziehe.
Ausdrücklich dankte Bürgermeister Böhrnsen der Staats- und Universitätsbibliothek unter der Leitung von Maria Elisabeth Müller sowie der Stadtbibliothek mit ihrer Direktorin Barbara Lison, die als Ortskomittee den 103. Bibliothekartag in Bremen organisiert haben – mit über 4000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern der bisher bestbesuchte Kongress dieses Jahres in der Hansestadt.