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Senatskanzlei

Böhrnsen: "Integration vom ersten Tag an gut organisieren"

03.09.2014

Um die Integration von Flüchtlingen ging es bei einem Vor-Ort-Besuch von Bürgermeister Jens Böhrnsen. Der Bürgermeister sprach gestern (2. September 2014) in der Begegnungsstätte Woltmershausen mit Nagham Chami, einer aus Syrien geflohenen Frau, ihrer neuen Nachbarin, Hildegard Seipel sowie mit Vertreterinnen und Vertretern des Wohnungsbauunternehmens Gewoba und der Arbeiterwohlfahrt (AWO). Alle kümmern sich vorbildlich um die Unterbringung von Flüchtlingen in Wohnungen. Nagham Chami berichtete dem Bürgermeister von ihrer ersten Zeit in Bremen, von den Sprachkursen und wie sie eine Wohnung in Woltmershausen gefunden hat.

Bürgermeister Böhrnsen (li.) im Gespräch mit Nagham Chami (re.) und Hildegard Seipel
Bürgermeister Böhrnsen (li.) im Gespräch mit Nagham Chami (re.) und Hildegard Seipel

Seit einem halben Jahr lebt Chami in Bremen. Sie ist vor dem Krieg in Syrien geflüchtet. "Am Anfang war es sehr schwer für mich: Die neue Sprache, die Sorge um Freunde in Syrien und die Angst vor einer ungewissen Zukunft", berichtete Chami. Aber dank zweier Sprachkurse und ihrem Willen, es in der neuen Heimat zu schaffen, spricht sie nach einem halben Jahr schon sehr gut Deutsch. Bürgermeister Böhrnsen war sehr beeindruckt von dieser Leistung und betonte: "Die Flüchtlinge aus Syrien sind Menschen, die bleiben werden. Wir müssen ihre Integration vom ersten Tag an gut organisieren. Sprache ist hierbei ein wichtiger Schlüssel. Aber auch die Bereitschaft der Menschen hier in Bremen, den Flüchtlingen bei einem guten Start zu helfen." Wichtige und gute Arbeit leistet dabei die Gewoba. Die AWO-Koordinatorin für die Unterbringung von Flüchtlingen, Andrea Nolte-Buschmann, informierte Böhrnsen über die Arbeit in diesem Bereich. "Es ist wichtig, den Flüchtlingen so schnell wie möglich eine eigene Wohnung zu vermitteln", so Nolte-Buschmann.
Nagham Chami fühlt sich wohl in ihrer neuen Wohnung und hat mit Hildegard Seipel eine Nachbarin gefunden, die ihr gerne hilft. Seipel: "So wie es unter Nachbarinnen und Nachbarn eben üblich ist."

Hintergrund:
Nach Angaben des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge sind in den ersten acht Monaten dieses Jahres rund 119.000 Flüchtlinge in die Bundesrepublik eingereist. Das sind 74 Prozent mehr als in den ersten acht Monaten des Jahres 2013. Eine Abnahme der Flüchtlingszahlen ist angesichts der globalen Krisen derzeit nicht absehbar. Bremen nimmt nach dem Königsteiner Schlüssel 0,93 Prozent aller Flüchtlinge in Deutschland auf. 80 Prozent bleiben in der Stadt Bremen, 20 Prozent werden in Bremerhaven betreut.
Seit Anfang 2012 hat das Land Bremen rund 2800 Flüchtlinge neu aufgenommen, das entspricht einem Anteil an etwa 0,4 Prozent der Bevölkerung. Der Zuzug stellt die Stadt Bremen dennoch vor große Herausforderungen. Noch im Jahr 2012 hat die Stadt über weniger als 700 Plätze zur Unterbringung von Flüchtlingen verfügt. Inzwischen sind es rund 1500, rund weitere 500 sind in Vorbereitung. Rund 700 Flüchtlinge hat die Stadt Bremen seit Anfang 2013 in Wohnungen vermittelt.

Foto: Senatspressestelle