Ausstellungsprojekt zu sexualisierter Gewalterfahrung mit großem Rahmenprogramm - 5. bis 25. Oktober 2014 in der Unteren Rathaushalle
Nicht irgendwo weit weg, sondern im eigenen Umfeld, in der eigenen Stadt, der eigenen Familie leben von sexualisierter Gewalt betroffene Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Die Dunkelziffer ist hoch. Sexualisierte Gewalterfahrung ist Thema des Ausstellungsprojekts "Was sehen Sie, Frau Lot": Die alttestamentarische Sage der Frau Lot ist eine Geschichte über sexuelle Gewalt und die Kultur des Wegschauens, der Passivität, bis heute.
Mit Kunstwerken, die unter die Haut gehen, machen die drei Bremer Künstlerinnen Maria Mathieu, Renate Bühn und Heike Pich die Sprachlosigkeit und die Kultur des Wegschauens, die in unserer Gesellschaft vielfach herrscht, sichtbar. Für dieses Engagement wurden die Künstlerinnen jetzt mit dem Anerkennungspreis des Bremer Bürgerpreises ausgezeichnet. Das Ausstellungsprojekt läuft seit 13 Jahren, hat in vielen deutschen Städten gastiert und verwandelt sich von Mal zu Mal. Einzelne Kunstwerke wurden weiterentwickelt oder herausgenommen, neue Arbeiten mit aktuellen Auseinandersetzungen hinzugefügt. 50.000 Menschen haben inzwischen die Ausstellung besucht. Sie ist nun – wieder – in Bremen angekommen:
"Was sehen Sie, Frau Lot?"
Ausstellungsprojekt zu sexualisierter Gewalterfahrung
von Mädchen, Jungen und Frauen – gegen Täterschutz
05. bis 25.10.2014
Untere Rathaushalle Bremen,
Am Markt 1, 29195 Bremen
Eröffnung: Sonntag, 5. Oktober 2014, 15 Uhr
Zur Eröffnung sprechen Schirmpate Bürgermeister Jens Böhrnsen und Schirmpatin Ellen Best, Vizepräsidentin des Amtsgerichts Bremen, die Landesfrauenbeauftragte Ulrike Hauffe sowie die drei Künstlerinnen Maria Mathieu, Renate Bühn und Heike Pich. Der Eintritt ist frei.
Neben der Ausstellung gibt es ein umfangreiches Rahmenprogramm mit einer Vielzahl von Veranstaltungen, die die Kooperationspartner/innen der Ausstellung anbieten. Darunter sind Workshops, Filmvorführungen und Fachvorträge und –diskussionen, die allen Interessierten offen stehen. Das Programm sowie Ausblicke auf die Ausstellung sind unter zu finden.
"Genaues Hinsehen und alltägliches Erinnern ist uns ein wichtiger Aspekt und Antrieb in unserem künstlerischen Handeln", so Renate Bühn, eine der drei Künstlerinnen, "wir versuchen, die Komplexität des Themas, die gesellschaftliche Realität und die Situation der Betroffenen mit künstlerischen Mitteln zu erfassen – denn hier hat Sprache ihre Grenzen." Das wiederum schützt Täter (und Täterinnen) und reproduziert das Leid. Die breite Öffentlichkeit zum Hinsehen, Wahrnehmen und Handeln bewegen: das ist das Ziel der drei Künstlerinnen Die Reaktionen der Besucher und Besucherinnen in anderen Städten bestätigen sie in ihrer Arbeit: "Ich finde, dass Sie mit ihrer Kunst vielen Leuten Mut machen und auch Hoffnung geben, dass das Leben nach so einem schrecklichen Erlebnis weitergehen kann", schrieb eine Schülerin den Austellungsmacherinnen ins Gästebuch.
Die Kooperationspartner/innen:
Schattenriss e.V., Bremer JungenBüro e.V., Hand zu Hand e.V., Notruf für vergewaltigte Frauen und Mädchen e.V., Mädchenhaus Bremen e.V., Heinrich-Böll-Stiftung Bremen, Bremische Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau (ZGF).
Öffnungszeiten:
Montag bis Samstag 11.00 bis 18.00 Uhr sowie Sonntag 12.00 bis 16.00 Uhr. Eintritt frei.
Führungen:
Für Schulklassen ab der 10. Klasse gibt es Führungen durch Pädagog/innen der Mädchen- und Jungenarbeit mit fachlich begleiteten Gesprächen, auch eine Führung für hörgeschädigte Schülerinnen und Schüler ist im Programm (16.10.). Die Künstlerinnen bieten vier Führungen für Publikum an: Sonntag, 12.10., 11.00 Uhr, Donnerstag, 16.10., 18.00 Uhr und Samstag, 18.10., 15.00 Uhr. Erstmals in Bremen bieten die Künstlerinnen eine Führung in Leichter Sprache an: 14.10., 10.00 Uhr. Weitere Informationen und Anmeldung: kontakt@frau-lot.de
Das Rahmenprogramm: