Bremen bewirbt sich für Kongress 2018 / Vielfältige Unternehmenskontakte in Toronto
04.10.2014Zum Abschluss des International Astronautical Congress (IAC) in Toronto/Kanada hat die Generalversammlung beschlossen, die Ausrichtung des Kongresses 2017 nach Adelaide/Australien zu vergeben. In der Versammlung gratulierte der Sprecher der Bremer Bewerbung, Professor Claus Lämmerzahl, den Australiern zur erfolgreichen Bewerbung und kündigte an, dass Bremen sich im nächsten Jahr um die Ausrichtung des Kongresses für 2018 bewerben werde. Mit dem Beschluss zur Vergabe an Adelaide folgte die Generalversammlung dem Vorschlag der Bewerbungskommission. 85 Delegierte stimmten für Adelaide, 52 dagegen, 6 enthielten sich.
Wirtschaftssenator Martin Guenthner dankte den Initiatoren und Beteiligten der Bremer Bewerbung: "Bremen hat sich auf dem IAC hervorragend präsentiert und eine sehr gute Bewerbung vorgelegt. Am Bremen-Stand mit seinen vielen internationalen Besuchern wurde erneut deutlich, dass Bremen in der Raumfahrtszene einen hervorragenden Ruf als europäische Raumfahrtmetropole genießt. Wir gratulieren Adelaide zur erfolgreichen Bewerbung um den IAC 2017 und nehmen die vielen positiven Erfahrungen dieser Woche zum Anlass, uns im nächsten Jahr erneut für die Ausrichtung des bedeutendsten Raumfahrtkongresses zu bewerben."
Den Besuch in Toronto nutzte die Bremer Delegation, um die Kontakte in Unternehmen und Organistionen weiter zu vertiefen. So besuchte Senator Günthner auch das Unternehmen exactEarth in Cambridge. ExactEarth stellt globale, satellitengestützte Lagebilder von Schiffsbewegungen zur Verfügung. Senator Günthner zeigte sich begeistert von der Leistungsfähigkeit des Unternehmens: „Dies ist ein perfektes Beispiel für die wirtschaftliche Inwertsetzung von Raumfahrtanwendungen, wie sie zum Beispiel für eine sichere Abwicklung von Schiffsverkehren oder ganz konkret für die Offshore-Windenergie in der Deutschen Bucht angewendet werden können.“
Staatsrat Dr. Heiner Heseler traf mit Vertreterinnen und Vertretern von Airbus Defence & Space, OHB, dem ZARM und der chinesischen Raumfahrtorganisation CASC zusammen. Hierbei wurden von der Bremer Seite zwei konkrete Projekte zur zukünftigen Zusammenarbeit im Bereich von umweltfreundlicheren Antriebssystemen und zur satellitengestützten Messung von CO2-Emissionen vorgestellt. Die chinesische Seite zeigte sich hochinteressiert an einer weiteren Kooperation und es wurden konkrete Schritte für das weitere Verfahren verabredet.
Mit der kanadischen Raumfahrtagentur wurde eine Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Satelliten gestützten Real-Time-Überwachung von Eisbewegungen im Nordpolarmeer vereinbart, die insbesondere für die Navigation im Nordpolarmeer von erheblicher Bedeutung ist. Hierdurch wird die Nutzung der sogenannten Nord-Ost-Passage für Schiffsverkehre zwischen Nordamerika bzw. Europa auf der einen und Asien auf der anderen Seite erleichtert. Im Rahmen dieser Kooperation wird die Bremer DLR-Forschungsgruppe für maritime Sicherheit einen wesentlichen Beitrag leisten.
Senator Günthner traf auf dem Bremer Stand auch mit "Young Professionals" aus der Bremer Raumfahrtszene zusammen. Die jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und der Senator diskutierten unter anderem über die Perspektiven der bemannten Raumfahrt und den Nutzen von in der Raumfahrt erprobten Anwendungen und Verfahren für die technische und industrielle Entwicklung, beispielsweise in der Medizintechnik.
Zudem besuchte Senator Günthner auf dem International Astronautical Congress weitere Messestände von Bremer Unternehmen, darunter Eurokot Launch Services und HE Space, die beide in der Airport-Stadt in Bremen beheimatet sind.
Fotos: Pressereferat Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen