Sie haben mutig und entschlossen gehandelt und dadurch Leben gerettet. Für ihren selbstlosen Einsatz zeichnete Innensenator Mäurer heute (Donnerstag, 29. Januar 2015) Annika Kohn, Hans-Georg Eilers, Uwe Köster, Markus Schaa und Marcel Wendelken mit einer öffentlichen Belobigung aus.
Hans-Georg Eilers (61) aus Delmenhorst rettete am 18. August 2014 eine Frau durch Reanimationsmaßnahmen nach einem Herzstillstand. Sie erlitt auf der B 75 am Steuer ihres Pkw einen Herz-Atem-Stillstand, kam mit dem Pkw von der Straße ab und fuhr gegen ein Verkehrsschild. Hans-Georg Eilers beobachtete diesen Vorfall, konnte jedoch aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens nicht sofort anhalten. Daraufhin fuhr er bis zum Huchtinger Kreisel, wendete und fuhr zurück auf der B 75 in Richtung Centrum. An der Abfahrt Grolland wendete er erneut und gelangte so zu der Verunfallten. Er stellte fest, dass sie einen schwachen Pulsschlag und Atemaussetzer hatte und begann sofort mit Reanimationsmaßnahmen, die er bis zum Eintreffen der Rettungskräfte aufrecht
erhielt.
Am 2. August 2014 rettete Annika Kohn (32) aus Lilienthal im Achterdieksee einen Mann vor dem Ertrinken. Annika Kohn wurde als Diensttuende der DLRG auf einen Mann aufmerksam gemacht, der sich außerhalb des Badebereichs im Achterdieksee befand. Sie fuhr daraufhin mit einer Kollegin mit dem Boot zu dem Betroffenen. Es stellte sich heraus, dass er betrunken war und sich das Leben nehmen wollte. Die beiden Frauen redeten längere Zeit auf ihn ein. Als er versuchte, sich unter das Boot zu drücken, um dort zu ertrinken, sprang Annika Kohn ins Wasser und fasste ihn im Rettungsgriff. Der Mann schlug und trat um sich, die Retterin erlitt dabei Prellungen, Quetschungen, eine Handverletzung. Trotzdem schaffte sie es, ihn in Ufernähe zu bringen. Dort wollten andere Badegäste helfend eingreifen, ließen dann jedoch davon ab, weil er zu sehr um sich schlug. Als Annika Kohn mit ihm gerade das Ufer erreicht hatte, traf auch die zwischenzeitlich alarmierte Polizei ein.
Der Bremer Uwe Köster (46) rettete am 17. Mai 2014 in Werlte eine 24-jährige Frau nach schwerer Körperverletzung vor weiteren gewaltsamen Übergriffen durch ihren 25-jährigen Bekannten. Köster ging nach einem Faustschlag des Beschuldigten zu Boden und wurde von diesem noch am Boden liegend getreten und geschlagen, bis Zeugen den Beschuldigten zurückhalten konnten, so dass dieser von dem Geschädigten abließ und vom Tatort floh. Aufgrund dieses Angriffs zog sich Uwe Köster erhebliche Verletzungen im Gesicht und vor allem am linken Auge zu.
Markus Schaa (42) bewies am 10. Dezember 2014 bei einem Wohnungsbrand in seiner Nachbarschaft ein besonderes Maß an Hilfsbereitschaft und Entschlossenheit. In einer Kellerwohnung in der Hardenbergstraße geriet aus bislang unbekannter Ursache eine Matratze in Brand, so dass es im Keller des Gebäudes in voller Ausdehnung brannte. Markus Schaa bemerkte eine Frau in ihrer Wohnung. Da sie gerade geschlafen hatte, wirkte sie auf ihn desorientiert und langsam in ihrer Reaktion, so dass er sich entschloss, eine Fensterscheibe neben der geschlossenen Haustür im Eingangsbereich einzuschlagen, um ihr zu Hilfe zu kommen. Nach Einschätzung der Polizei war "das Handeln von Herrn Schaa zweifelsohne engagiert und weitsichtig, da er der Bewohnerin zu Hilfe kommen wollte und die Situation, in der sie sich befand, nicht abschätzen konnte". Letztendlich gelangte sie ohne Hilfe aus dem Haus. Markus Schaa hat aber durchaus ein besonderes Maß an Hilfsbereitschaft und Entschlossenheit bewiesen.
Marcel Wendelken (20) fuhr mit seinem PKW am 4. November 2014 im Bereich Lerchenstraße / Hünertshagen in Bremen-Nord, als er einen Mann (59) bemerkte, der blutend und bewusstlos am Straßenrand lag. Er begann unverzüglich mit Reanimationsmaßnahmen und hielt die lebensrettenden Maßnahmen bis zum Eintreffen der Rettungskräfte aufrecht, durch die ein Defibrillator eingesetzt werden musste. Sowohl die Rettungskräfte als auch die Polizeibeamten vor Ort betonten, dass ohne das couragierte Handeln von Marcel Wendelken der bewusstlose Mann vermutlich vor Ort verstorben wäre.
Innensenator Mäurer dankte allen Anwesenden für die Hilfsbereitschaft und Zivilcourage. Er betonte, dass ein solches Verhalten durchaus nicht selbstverständlich sei und er hoffe, dass durch diese vorbildlichen Rettungstaten weitere Menschen zum Nachdenken und entschlossenem Handeln in Notsituationen angeregt würden.
Foto: Senator für Inneres und Sport