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Die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation

"Ein Bekenntnis zur Industrie im Land Bremen" - Neuer Masterplan Industrie setzt Schwerpunkt

04.02.2015

Der Masterplan Industrie 2015 ist jetzt (4. Februar 2015) in der Sitzung der Deputation für Wirtschaft, Arbeit und Häfen vorgestellt worden. "Die Dynamik der Wirtschaft in Bremen ist ohne die hohe industrielle Wertschöpfung nicht denkbar. Der Masterplan liefert den politischen Leitfaden für eine zukunftsfähige Industriepolitik und soll dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie im Land Bremen zu fördern, indem Wachstumshemmnisse abgebaut und Potenziale aufgezeigt werden", erklärt Martin Günthner, Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen. "Gleichzeitig ist er ein klares und eindeutiges Bekenntnis zum starken Industriestandort Bremen und Bremerhaven."

In dem Papier werden die zentralen Kennziffern der Industrie im Land Bremen zusammengefasst. Die Bruttowertschöpfung im Verarbeitenden Gewerbe belief sich im Jahr 2013 auf rund 4,7 Milliarden Euro. Damit wird circa ein Fünftel der wirtschaftlichen Leistung in Bremen in der Industrie erwirtschaftet. In Bezug zur Gesamtwirtschaft ist der Anteil der Industrie an der Bruttowertschöpfung leicht (1%) zurückgegangen. Die Industrie bezogenen Unternehmensdienstleistungen spielen hier eine wesentliche Rolle: Diese sind überdurchschnittlichen gewachsen und haben als Dienstleistungsfunktion eine zunehmende Verbindung mit der industriellen Produktion.

Die Entwicklung der Erwerbstätigenzahl ist konstant geblieben. Im Jahr 2013 waren mehr als 59.000 Erwerbstätige in der Industrie tätig. Die enorme Bedeutung der Industrie für die Beschäftigung im Land Bremen wird noch deutlicher, wenn man sich den Sektor der "Unternehmensnahen Dienstleistungen" (UDL) näher anschaut (Mittelstandsbericht 2013). Hier liegt Bremen mit insgesamt 101.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten bzw. einem Anteil von rund 34 Prozent weit über dem Bundesdurchschnitt von rund 25 Prozent. Das Beschäftigungswachstum dieses zu über 70 Prozent Industrie bezogenen Sektors betrug zwischen 2009 und 2012 fast 12 Prozent jährlich.

Mit der Fortschreibung des Masterplans Industrie werden die zuvor neun auf nunmehr sechs zukunftsorientierte Handlungsfelder konzentriert:

  • Industriestandort profilieren
  • Innovation, Technologie, Forschung
  • Industriepolitik und Energiewende zukunftsorientiert gestalten
  • Industriellen Mittelstand stärken
  • Fachkräftebedarf begegnen
  • Rahmenbedingungen gestalten und Infrastrukturen schaffen.

Die Konzentration auf wenige Handlungsfelder zielt darauf ab, die wirtschaftspolitischen Schwerpunktsetzungen deutlich zu fokussieren.

Über die kontinuierliche Stärkung der Cluster, auch in Zusammenarbeit mit den norddeutschen Ländern hinaus, werden die für das Land Bremen relevanten industriellen Branchen - Luft- und Raumfahrt, Automobil, Offshore-Windenergie, Maritime Wirtschaft und Schiffbau, Ernährung, Stahl und Maschinenbau- in den Fokus genommen.

Vor allem auch die Maßnahmen im Bereich der Infrastruktur tragen zur Stärkung der bremischen Industrie bei. Die Investitionen im Gewerbepark Hansalinie sind ein prominentes Beispiel. Hier wird derzeit die zweite Baustufe der Erweiterung erschlossen, damit ab 2016 wieder Flächen für die Vermarktung zur Verfügung stehen. Ein weiteres Schwerpunktprojekt ist das Ecomat. In der Airportstadt entwickelt die Wirtschaftsförderung ein Forschungs- und Technologiezentrum in direkter Nähe zu Airbus und Astrium, um den Austausch von Wissenschaft und Wirtschaft zu fördern. Ferner wird aktuell die Erschließung des 5. Bauabschnittes des Bremer Industrie-Parks geprüft. Hierdurch könnten etwa 25 ha industriell nutzbare Fläche zur Verfügung gestellt werden.

Grundsätzlich ist die interdisziplinäre Industriepolitik des Landes im Kontext des Strukturkonzeptes 2020 und der Innovationsstrategie ein wichtiger Baustein für die kohärente Industrie- und Wirtschaftspolitik des Senats. Entscheidend dafür ist eine hohe Kontinuität und Verlässlichkeit, die den Unternehmen Planungs- und damit Investitionssicherheit bietet. Die Investitionen von Daimler im Zusammenhang des weltweiten Kompetenzzentrums für die C-Klasse in Höhe von rund einer Milliarde Euro sind hierfür ein deutliches Zeichen. Interdisziplinarität, Innovationsorientierung und konsequente Kontinuität sind auch ganz wesentliche Voraussetzungen, um die zukünftigen Herausforderungen der unter dem Schlagwort "Industrie 4.0" zusammengefassten Entwicklungen in weitere Erfolge für den Standort umsetzen zu können. Auch dafür ist das Land Bremen mit seiner exzellenten Struktur an wissenschaftlichen Instituten (Fraunhofer u. DLR-Institute, BIBA, FIBRE) sehr gut aufgestellt. Das gilt nicht nur für den erfolgreichen Einsatz neuer Technologien, sondern gleichermaßen für die gute Gestaltung moderner Arbeitswelten. Hier wird sich der Senat für gute Rahmenbedingungen auf Bundesebene einsetzen.

Der Masterplan Industrie wurde 2010 zum ersten Mal veröffentlicht und gab erstmalig einen kompakten Überblick über den Industriestandort Bremen.