Die Bremerhavener Unternehmen BIS Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung mbH und bremenports GmbH & Co. KG sind Vorbild bei der Gleichbehandlung der Geschlechter beim Arbeitsentgelt. Ein entsprechendes Zertifikat wurde den Geschäftsführern, Nils Schnorrenberger (BIS) und Horst Rehberg (bremenports GmbH & Co.) heute (6. Februar 2015) von der Landesfrauenbeauftragte Ulrike Hauffe und dem Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen, Martin Günthner, überreicht.
Hauffe ist überzeugt: "Um die Entgeltlücke zwischen Frauen und Männern zu verkleinern, muss an unterschiedlichen Stellschrauben gedreht werden. Eine sehr wichtige ist die Lohntransparenz. Deshalb freue ich mich sehr, dass sich zwei Betriebe im Land Bremen auf den Weg gemacht haben, um zu überprüfen, ob gleichwertige Arbeit auch gleich bezahlt wird. Wie eine Tätigkeit bewertet wird, darf nicht davon abhängen, ob ein Mann oder eine Frau sie ausübt."
Senator Günthner betont in diesem Zusammenhang: "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit ist nicht nur ein gültiges Prinzip, sondern soll auch Realität für Frauen werden, deren Arbeit immer noch deutlich geringer entlohnt wird als die vergleichbare Arbeit von Männern. Um dieses Ziel zu erreichen führt der Bremer Senat ein Modellprojekt mit mittelständischen Unternehmen durch."
Die Entgeltgleichheit für Frauen und Männer ist in Deutschland rechtlich geboten, die Einhaltung wird jedoch nicht kontrolliert. Nach wie vor erhalten Frauen insgesamt 22 Prozent weniger Gehalt als Männer für gleiche oder gleichwertige Arbeit. Im Land Bremen sind es sogar 25 Prozent. Wer Lohndiskriminierung erkennen und beseitigen will, braucht effektive Prüfinstrumente. Das Prüfungsinstrument "eg-check" (siehe www.eg-check.de) untersucht auf Basis der geltenden Rechtslage wichtige Vergütungsbestandteile wie Grundgehalt, Leistungs- und Überstundenvergütung sowie Erschwerniszuschläge und zeigt auf, ob eine Diskriminierung besteht oder nicht. Sowohl bei der BIS als auch bei der bremenports GmbH gab es keine Anhaltspunkte für eine Unterbewertung der weiblich besetzten Stellen.
Die bisherigen Ergebnisse zeigen, dass Lohntransparenz – auch in kleineren Unternehmen – mit vertretbarem Aufwand hergestellt werden kann.
Foto: Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen