Die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation

Das größte Containerschiff der Welt nimmt Kurs auf Bremerhaven: "MSC Oscar" hat Platz für 19.224 Container (umgerechnet auf 20-Fuß-Einheiten, TEU) und wird den Weserhafen am Donnerstag (5.3.2015) anlaufen. Im Rahmen der neuformierten Reedereiallianz 2M, in der die Schifffahrtsunternehmen Maersk und Mediterranean Shipping Company (MSC) kooperieren, soll der Schiffsriese demnächst regelmäßig die Wesermündung ansteuern. "Das ist ein weiteres Zeichen für die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit unseres Container-Terminals", sagte Bremens Wirtschafts- und Häfensenator Martin Günthner am Mittwoch (4.3.2015). Vor der Weiterfahrt nach Wilhelmshaven wird der 395,40 Meter lange und 59 Meter breite Koloss in Bremerhaven nach MSC-Angaben etwa 5500 Einzelcontainer löschen und laden. Dies entspricht geschätzten 9.200 TEU.

"Der Standort Bremerhaven ist auf Schiffe dieser Größe gut vorbereitet", sagte Günthner. Er wies darauf hin, dass an der Wesermündung 2014 bereits 62 Dickschiffe der Maersk-Triple-E-Klasse mit einer Kapazität ab 18.000 TEU abgefertigt wurden. Zum Vergleich: 2013 waren dort lediglich 12 Ankünfte von Schiffen dieser Größenordnung gezählt worden.

Aktuelle Zahlen der Hafengesellschaft bremenports bestätigen den Trend zu größeren Schiffen mit deutlich erhöhten Stellplatzkapazitäten: "2006 wurden bei uns lediglich drei Großcontainerschiffe mit einer Kapazität von über 10.000 TEU gezählt", sagte bremenports-Geschäftsführer Robert Howe. "2010 stieg ihre Zahl auf 61, 2011 bereits auf 160. 2014 fertigten die drei Bremerhavener Terminal-Betreiber dann die stolze Zahl von 236 Schiffen über 10.000 TEU ab." Anders ausgedrückt: Alle 36 Stunden wird Bremerhaven von einem dieser Schiffsriesen angelaufen.

Der Trend zu größeren Einheiten sei ungebrochen, sagte Senator Günthner. Er erneuerte in diesem Zusammenhang die Forderung der Bremer Landesregierung nach einer zügigen Umsetzung der seit langem geplanten Anpassung der Außenweser-Fahrrinne: "Wir brauchen das tiefere Fahrwasser, damit unser Welthafen auch künftig von der Dynamik der Containerschifffahrt und von weiter wachsenden Schiffsgrößen profitieren kann." Die Vertiefung werde die Attraktivität des viertgrößten europäischen Containerhafens erheblich erhöhen. Schon heute profitiere Bremerhaven von Standortvorteilen wie der kurzen Revierfahrt in der Wesermündung, eingespielten Abläufen im Hafen und zuverlässigen Hinterlandverbindungen.

Jetzt freut sich der Hafen auf die "MSC Oscar" und die anderen Schiffe aus der 2M-Allianz. Sie werden teilweise beim Terminalbetreiber MSC Gate Bremerhaven und teilweise weiter nördlich beim Betreiber North Sea Terminal Bremerhaven (NTB) abgefertigt. MSC Gate Bremerhaven ist ein Joint-Venture der schweizerisch-italienischen Reederei MSC und des führenden europäischen Terminalbetreibers Eurogate NTB ist ein Gemeinschaftsunternehmen von Eurogate und Maersk, dem Weltmarktführer der Containerschifffahrt aus Dänemark. Die "MSC Oscar" wird am Donnerstag gegen Mittag eintreffen und von den Containerbrücken an der NTB-Kaje bedient.