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  • Zweite Halbzeit des Programms zum Internationalen Frauentag

Bremische Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau

Zweite Halbzeit des Programms zum Internationalen Frauentag

City 46 und ZGF zeigen preisgekrönte Filme

10.03.2015

Mehr als die Hälfte der rund 60 Bremer Veranstaltungen zum Internationalen Frauentag sind bereits erfolgreich gelaufen, jetzt geht es in die zweite Halbzeit: mit Filmen, Lesungen, Treffs und weiteren Veranstaltungen. Unter anderem sind im "City 46" preisgekrönte Filme zu sehen, die das Kommunalkino in Kooperation mit der Bremischen Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau (ZGF) im Rahmen des Frauentagprogramms unter dem Motto "Frieden – Freiheit – Frechheit" zeigt.

Mexiko, Frankreich, Israel: Drei besondere Filme über besondere Frauen sind im Kommunalkino City 46 (Birkenstraße 1). zu sehen. Die preisgekrönten Spiel- und Dokumentarfilme laufen ab Donnerstag, 12. März. Den Anfang macht dann der Dokumentarfilm "Dieses schöne Scheißleben" der deutschen Regisseurin Doris Dörrie.

"Dieses schöne Scheißleben" von Doris Dörrie
Unverwechselbar gehört das Bild des musizierenden, Sombrero und Cowboystiefel tragenden Mariachi zur mexikanischen Kultur. Mariachi ist nicht nur Musik, sondern ein Lebensstil. In dieser von Männern-dominierten Macho-Domäne haben Frauen nach Ansicht vieler nichts zu suchen. Es gibt sie aber trotzdem: die ein oder andere Frau, die sich diesem Lebensstil verschrieben hat. Vor dem Hintergrund des "Día de los Muertos", dem farbenfrohen und oft bizarren Totenfest, begleitet Regisseurin Doris Dörrie María del Carmen und ihre Musikerkolleginnen bei ihren Auftritten auf den Straßen von Mexiko-Stadt. "Doris Dörrie zieht vor diesen selbstbewussten Frauen elegant unaufdringlich den dokumentarischen Hut. Das gelingt ihr so unterhaltsam wie wahrhaftig", schreibt Kinokritiker Dieter Oßwald auf programmkino.de.

Der Film läuft am Donnerstag, 12. März, Samstag, 14. März, Sonntag 15. März - jeweils 20.30 Uhr
Mittwoch 18. März - 18 Uhr.

"Bande de Filles" von Céline Sciamma
Im französischen Spielfilm von Céline Sciamma geht es um die 16-jährige Marieme, die mit ihrer Familie in einem Pariser Banlieue lebt. Die Mutter sorgt fürs Einkommen, der große Bruder kommandiert alle herum und sie versorgt die jüngeren Schwestern. Außerfamiliär ist es nicht besser. In der Nachbarschaft geben Jungs den Ton an und die Schule ist eine Sackgasse. Doch dann gerät sie ins Blickfeld einer coolen dreiköpfigen Mädchengang, die sich Freiheiten nimmt, von denen Marieme bislang nur träumte. Dort wird sie aufgenommen und heißt fortan Vic (wie Victory). Von jetzt an macht das Leben Spaß: Vic schwänzt den Unterricht, verändert ihr Äußeres und liefert sich mit ihren neuen Freundinnen Scharmützel mit rivalisierenden Banden. Das neue Leben soll ihr Weg in die Unabhängigkeit sein. Regisseurin Céline Sciamma geht es um "die Konstruktion weiblicher Identität innerhalb der sozialen Begrenzungen, der Restriktionen und Tabus, bei der die spielerische Auseinandersetzung mit Außenwahrnehmung und Identität von zentraler Bedeutung ist." Der Film wurde auf dem Stockholm International Film Festival 2014 in der Kategorie Bester Film und Beste Kamera ausgezeichnet.

Der Film (auf Französisch mit Untertiteln) läuft am Donnerstag, 19. März, Samstag, 21. März, bis Mittwoch, 25. März, jeweils um 20 Uhr.

"Get – Der Prozess der Vivian Amsalem" von Shlomi und Ronit Elkabetz
In der französisch-israelisch-deutschen Koproduktion (2014) erzählen Shlomi und Ronit Elkabetz die Geschichte der Viviane Amsalem, die fünf Jahre lang für die Scheidung von ihrem Mann Elisha kämpft. Da es in Israel keine zivilrechtlichen Ehen gibt, gibt es auch keine Scheidungen; zuständig ist das Rabbinatsgericht. Die Richter sollen den Ehemann dazu bringen, der Frau einen Get, einen Scheidungsbrief, zu überreichen. Der Mann verweigert die Scheidung, obwohl seine Frau schon seit Jahren von ihm getrennt lebt. Zeugen werden aufgerufen, die Rabbis hören an und prüfen und ermahnen. Wochen und Monate vergehen. Die grotesken Situationen vor dem Gericht muten in ihrer Absurdität kafkaesk an. Vivianes verzweifelter Kampf um ihre Würde und ihre Freiheit nimmt kein Ende. Beim Film Festival Jerusalem 2014 erhielt der Film sowohl den Haggiag Award für den besten israelischen Spielfilm, als auch den Zuschauerpreis.

Der Film (Original mit Untertitel) läuft am Donnerstag, 26. März, Samstag, 28. März bis Mittwoch, 1. April, jeweils um 20 Uhr.

Weitere Infos zu den Filmen zum Internationalen Frauentag:
www.city46.de

Weitere Infos zum gesamten Programm rund um den Frauentag in Bremen, das bis Ende März läuft: www.zgf.bremen.de