9. Bremer Kongress für Palliativmedizin
17.03.2015Der mehrfach ausgezeichnete Schauspieler, Hörbuch- und Synchronsprecher Christian Brückner liest im Bremer Rathaus im Rahmen eines Themenabends für Palliativmedizin am Donnerstag, 19. März 2015 um 19Uhr, aus dem Roman "Meister Breugnon" von Romain Rolland. Musikalisch wird der Themenabend vom niederdeutschen Songpoeten Helmut Debus & Band begleitet. Diese Veranstaltung findet unter dem Titel "Tod ist leben" statt und bildet den Auftakt zum 9. Bremer Kongress für Palliativmedizin, der am Freitag und Samstag (21./22. März 2015) ausgerichtet wird.
Am zweiten Tag des Kongresses sind interessierte Bürgerinnen und Bürger eingeladen, eine Podiumsdiskussion in der Glocke Bremen zum Thema Sterbehilfe am Samstag, 21. März um 13:30 Uhr, verfolgen. Der Eintritt ist frei.
Eingeladen sind Renate Künast, der Präsident der Bundesärztekammer Ulrich Montgomery, die Gesundheitswissenschaftlerin Annelie Keil, der Rechtsanwalt Oliver Tolmein, der Journalist und Buchautor Gerbert van Loenen. Der Palliativmediziner Dr. Hans-Joachim Willenbrink moderiert diese Gesprächsrunde.
Der Kongress für Palliativmedizin wird vom Förderverein Palliativstation am Klinikum Links der Weser ausgerichtet.
Auszug aus dem Programm:
Donnerstag:
Einlass: 18:30Uhr /Beginn: 19Uhr /Ort: Obere Rathaushalle/ Eintritt frei
Samstag:
Einlass: 13Uhr /Beginn: 13:30Uhr /Ort: Glocke-Saal, Domsheide 4-5/ Eintritt frei
Hintergrund:
Sterbehilfe Ja oder Nein – die Auseinandersetzung mit dieser Frage wird nicht nur in Deutschland, sondern auch bei unseren europäischen Nachbarn intensiv und kontrovers geführt. Deren sehr unterschiedliche Umgangsweisen mit diesem Thema wirft auch hier eine Vielfalt von ethischen und rechtlichen Fragen auf. Der Palliativmediziner Dr. Hans-Joachim Willenbrink meint: " Die Würde des Menschen ist unantastbar, so heißt es im Grundgesetz. ´Würde´ als Ausdruck der Selbstbestimmung findet seine Perversion in der Vorstellung, selbst bestimmen zu müssen – selbst bestimmen zu wollen, wann es Zeit ist zu sterben. Oder wenn die Selbstbestimmung zur Fremdbestimmung werden sollte ? ´Helfen´ soll ihm dabei der Arzt oder eine Sterbehilfeorganisation."
Was jetzt noch rechtlich möglich ist, könnte sich bald ändern. Derzeit verbietet die Bundesärztekammer ihren Ärzten die Durchführung von Sterbehilfe. Auf politischer Ebene jedoch wird die gesamte Bandbreite, von dem Verbot jeglicher Assistenz bis hin zu einer völligen Freigabe der Unterstützung diskutiert - einschließlich einer organisierten Sterbehilfe. Willenbrink: "Es ist typisch Deutsch: alles muß wieder reguliert werden. Ängste ungeheuerlichen Ausmaßes werden geschürt. Von der Vorstellung, suizidiert zu werden (Tötung ohne Verlangen) bis hin zu qualvollem Sterbenlassen. Und gleichzeitig soll die Palliativmedizin jetzt mit aller Vehemenz ausgebaut werden und man vergisst dabei, welch enormer Druck dadurch auf der Palliativmedizin lastet."
Zum Förderverein der Palliativstation am Klinikum Links der Weser
Der Förderverein wurde 1998 gegründet. Er unterstützt den Betrieb der Palliativstation am Klinikum Links der Weser sowie die damit verbundenen ambulanten Dienste und ist bestrebt, die Palliativmedizin einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen.
Weiterführende Informationen auf www.palliativ-bremen.de
Kontakt:
Friedrich Thein, 1. Vorsitzender des Fördervereins der Palliativstation am Klinikum LdW e.V.
Tel.: 04206-297087, E-Mail: info@thein.de