Das Statistische Landesamt Bremen teilt mit:
Nach vorläufigen Ergebnissen der Krankenhausstatistik des Statistischen Landesamtes Bremen wurden im Jahr 2014 in den fünf Krankenhäusern mit einer Geburtshilfe-Fachabteilung im Land Bremen insgesamt 8 766 Entbindungen durchgeführt. Das sind fast 700 mehr als 2013. Die schwangeren Frauen kamen sowohl aus Bremen und Bremerhaven als auch von auswärts.
Bei fast jeder dritten Schwangeren erfolgte die Entbindung per Kaiserschnitt (2 759 bzw. 31,5 Prozent). Andere geburtshilfliche Operationen wurden nur selten angewandt: 526 Säuglinge wurden 2014 per Saugglocke und 14 mit einer Geburtszange geholt. Seit 2007 liegt der Anteil der Kaiserschnittentbindungen im Land Bremen bei über 30 Prozent.
Die 8 766 entbundenen Frauen brachten insgesamt 8 964 Kinder zur Welt, davon 8 919 lebend und 45 tot (2013: 8 218 bzw. 30). Mehr als 9 000 Lebendgeborene in den Krankenhäusern des Landes Bremen gab es zuletzt in den Jahren 1996 bis 1998, das Maximum lag 1997 bei 9 341.
In den vier Geburtskliniken in der Stadt Bremen erhöhte sich die Zahl der Entbindungen gegenüber 2013 von 6 574 auf 7 185. Von den insgesamt 7 349 Neugeborenen waren 7 316 Lebendgeburten und 33 Totgeburten. In den stadtbremischen Krankenhäusern wurden zuletzt in den 1990er-Jahren über 7 000 Kinder lebend geboren.
Im öffentlichen Klinikum Links der Weser finden seit 2002 die meisten Krankenhausgeburten im Land Bremen statt. Dort erhöhte sich die Zahl der Entbindungen von 2 496 (2013) auf 2 677 im Jahr 2014. Von den 2 775 geborenen Kindern kamen 2 756 lebend und 19 tot zur Welt.
Das freigemeinnützige katholische Krankenhaus St.-Joseph-Stift in Bremen-Schwachhausen, seit 2009 auf Rang 2 der Bremer Geburtskliniken, meldete ebenfalls steigende Geburtenzahlen: 2013 gab es dort 2 028 und 2014 insgesamt 2 190 Gebärende mit 2 206 Lebend- und 7 Totgeburten.
Im öffentlichen Klinikum Bremen-Nord erhöhte sich die Zahl der Entbindungen von 1 394 (2013) auf 1 654 (2014). Von den 1 694 geborenen Kindern kamen 1 689 lebend und 5 tot auf die Welt.
In der kleinsten Geburtsklinik im Land Bremen, dem freigemeinnützigen Evangelischen Diakonie-Krankenhaus in Bremen-Gröpelingen, gab es dagegen nur geringe Schwankungen. 2014 wurden dort 664 Entbindungen durchgeführt (Vorjahr: 656) und 667 Kinder geboren, darunter 665
lebend (658).
Anfang 2012 wurde im Klinikum Bremen-Mitte die Geburtshilfe geschlossen. Dort hatten im Jahr 2011 noch 1 077 Frauen entbunden. In der Folge ist die Zahl der Entbindungen in den anderen Geburtskliniken gestiegen, hinzu kommen die höheren Geburtenzahlen der letzten Jahre. So gab es 2011 im Klinikum Links der Weser nur 1 940 Entbindungen, im St.-Joseph-Stift waren es 1 529 und im Klinikum Bremen-Nord 1 201.
In den vier Bremer Krankenhäusern arbeiteten am 31. Dezember 2014 insgesamt 92 festangestellte Hebammen in der Geburtshilfe, darunter 73 als Teilzeitbeschäftigte, sowie 6 Beleghebammen.
Die Klinika Links der Weser und Bremen-Nord sind Perinatalzentren für Frühgeborene und kranke Neugeborene mit einem Geburtsgewicht unter 1 500 Gramm und spezialisiert auf Risikoschwangerschaften und Mehrlingsgeburten. Das St.-Joseph-Stift Bremen verfügt über eine
neonatologische Überwachungseinheit in Kooperation mit dem Klinikum Bremen-Mitte.
Im öffentlichen Klinikum Bremerhaven-Reinkenheide, seit Oktober 2012 das einzige Krankenhaus in Bremerhaven mit einer Fachabteilung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, gab es 2014 insgesamt 1 581 Entbindungen (2013: 1 506) mit 1 603 Lebend- und 12 Totgeborenen (2013: 1 530 bzw. 7). In Bremerhaven gibt es neben dem üblichen ärztlich geleiteten Kreißsaal auch seit Juni 2003 einen sogenannten Hebammenkreißsaal. Am 31. Dezember 2014 waren im Krankenhaus 20 festangestellte Hebammen beschäftigt, darunter 11 in Teilzeit. Außerdem arbeiteten dort 14 freiberuflich tätige Hebammen mit einem Vertrag als Beleghebamme. Im Klinikum Bremerhaven-Reinkenheide befindet sich eine Früh- und Neugeborenen-Intensivstation in Kooperation mit der Kinderklinik des AMEOS-Klinikums Am Bürgerpark Bremerhaven.
Im Zusammenhang mit dem demografischen Wandel und der verpflichtenden Einführung der diagnosebezogenen Fallgruppen (DRGs) mit pauschalierten Vergütungssätzen im Januar 2004 werden im Bundesgebiet Geburtskliniken wegen zu geringer Geburtenzahlen und fehlendem Fachpersonal geschlossen. Auch im niedersächsischen Umland haben einzelne Krankenhäuser ihre Geburtsstationen geschlossen, sodass verstärkt auswärtige Frauen zur Entbindung nach Bremen und Bremerhaven kommen.
Weitere Auskünfte erteilt:
Sylvia Doyen
Telefon: (0421) 361 2138
E-Mail: sylvia.doyen@statistik.bremen.de
Quelle: Statistisches Landesamt Bremen