Vorstand zieht positive Bilanz und verstetigt Förderschwerpunkte bis 2017
24.06.2015Der Vorstand der Metropolregion Nordwest hat heute in der Vorstandssitzung beschlossen, sieben Projekte mit insgesamt 470.000 Euro zu fördern. Auf der anschließenden Jahrespressekonferenz im Bremer Rathaus zogen die Vorstandsmitglieder eine positive Bilanz für das vergangene Jahr und beschlossen die Fortschreibung der Handlungsschwerpunkte. "Auch die heute ausgewählten Projekte für die kommenden Jahre 2016 und 2017 zielen überwiegend auf den Umgang mit dem demografischen Wandel und die CO2-Reduzierung mit Fokus auf technologische Entwicklung und unternehmerisches Handeln. Die Metropolregion Nordwest wird sich auch in den kommenden zwei Jahren auf diese zwei Schwerpunkte konzentrieren, um alle Kräfte bei der Suche nach Antworten auf diese Herausforderungen zu bündeln. Die neuen Projekte werden dazu beitragen, die Potenziale der Metropolregion Nordwest zu stärken und unsere Region auch zukünftig als attraktiven Wirtschafts- und Lebensraum in Deutschland und weltweit zu positionieren", erklärt Jörg Bensberg, Landrat und erster Vorsitzender der Metropolregion Nordwest, die Auswahl der Projekte.
Antworten auf den demografischen Wandel und die CO2-Reduktion im Fokus
Bereits für die Jahre 2014 und 2015 hatte der Vorstand den demografischen Wandel und die CO2-Reduktion als Förderschwerpunkte festgelegt. „Die Metropolregion Nordwest muss sich den Fragen einer alternden Gesellschaft und des Klimawandels stellen. Deshalb konzentrieren sich unsere Projekte auf diese Aspekte. Zuletzt haben wir beispielsweise Servicestellen für die betriebliche Gesundheitsversorgung geschaffen und mit den FabLabs Bremen und Oldenburg attraktive Orte gefördert, um junge Menschen für Technik zu begeistern“, betont Geschäftsführerin Dr. Anna Meincke. „Die neuen Projekte, wie beispielsweise die ‚Wissenswerkstatt Metropolregion Nordwest‘ – ein Technik-Lernzentrum für Schüler – oder die Teststrecke ‚LEP und LED in Häfen‘ – für eine verbesserte Energieeffizienz der Häfen – zeigen, dass die Metropolregion Nordwest auch zukünftig kreative Antworten für die größten Herausforderungen sucht“, erklärt Dr. Anna Meincke weiter. „LEP und LED in Häfen“ ist das erste gemeinsame praktische Innovations- und Nachhaltigkeitsprojekt der Häfen in den Bundesländern Bremen und Niedersachsen. Mit Plasma- und LED-Beleuchtungsteststrecken soll die Frage der zukünftigen Hafenbeleuchtung untersucht werden.
Internationalisierungsprojekte für die Standortattraktivität
Die Metropolregion Nordwest will sich zukünftig europaweit und international noch stärker aufstellen. So wird die Kooperation mit den Nord-Niederlanden in dem Projekt „Shaping the Future of Smart Regions North“ weiter ausgebaut. Die Metropolregion Nordwest kooperiert dabei mit den Städten Groningen, Assen, Bremen, Oldenburg sowie dem Kooperationsverbund Region Groningen-Assen „Regio Groningen-Assen“ und der Ems-Achse. Seit 2013 arbeiten die Städte und Regionen gemeinsam an Antworten auf Querschnittsthemen, wie beispielsweise Mobilität und Verkehrslenkung mittels neuer intelligenter, technik-basierter Lösungen. „Smarte Lösungen sind dabei einer der spannendsten Ansätze für Innovationen. Der Einsatz dieser Techniken könnte beispielsweise unsere Mobilität in den kommenden Jahren nachhaltig verbessern. Hier lernen wir länderübergreifend auch von unseren EU-Nachbarn“, betont der erste Vor-sitzende, Landrat Jörg Bensberg.
Das Cluster „Automotive Nordwest“ erhält Gelder, um die Mitgliedsbetriebe noch stärker auf internationale Wirtschaftsverflechtungen vorzubereiten. Das Cluster will eine Internationalisierungsstrategie entwickeln und sich für das europäische „Gold Label of the European Cluster Excellence Initiative (ECEI)“ quali-fizieren. Die Zertifizierung erhalten Spitzencluster und -netzwerke für professionelles Management bei der Verwaltung, Finanzierung, Strategie und Dienstleistung.
Positive Bilanz der Metropolregion Bremen-Oldenburg im Nordwesten
Seit Gründung der Metropolregion Nordwest im Jahr 2006 wurden in der Region bereits mehr als 100 Projekte mit über sieben Millionen Euro gefördert. Zusammen mit den neu beschlossenen Projekten konzentrieren sich die Aktivitäten in der Metropolregion Nordwest auf die Handlungsschwerpunkte, auch und insbesondere auf die CO2-Reduzierung. Bereits im vergangenen Jahr zielte die Mehrheit der Projekte auf die CO2-Reduzierung. Das Projekt "Metromobil" analysiert beispielsweise Potentiale für die Entlastung des Pendlerverkehrs im ländlichen Raum, das "Europäische Fachzentrum für Moor und Klima – Moorlandschaften" ist als ein internationales Forschungsnetzwerk für Klima- und Moorschutz gegründet worden. Aktuell wird außerdem an Wasserstoff-Antrieben für die maritime Wirtschaft und an der Nutzung von gasbetriebenen Fahrzeugen in der Region geforscht.
Ausblick auf die kommenden Aktivitäten
Die Metropolregion Nordwest hat in diesem Jahr noch viel vor. Im Herbst wird zum zweiten Mal der NordWest Award ausgeschrieben. Der von der Bremer Landesbank gestiftete Preis zeichnet Initiativen und Projekte aus, die sich in besonderem Maße für das hiesige Zusammenleben einsetzen. Zudem fördert die Metropolregion Nordwest aktiv den interkommunalen und branchenspezifischen Austausch. So wird sich beispielsweise die Logistikbranche auf der diesjährigen Regionalkonferenz im November über die Hinterlandanbindung in der Region austauschen. Mit einer stärkeren Vernetzung will die Metropolregion Nordwest zukünftig noch nachhaltiger wachsen und den Lebensraum und Standort in der Region stärken.
Weitere Zitate der Vertreterin und der Vertreter der beteiligten Institutionen
Dr. Stephan-Andreas Kaulvers, Vorstandsvorsitzender Bremer Landesbank, 2. Vorsitzender der Metropolregion Bremen-Oldenburg im Nordwesten:
"Die Metropolregion Nordwest ist ein wachsender Wirtschaftsraum mit besonderem Wachstumspotenzial und starken wirtschaftlichen Kernkompetenzen. Das neue Netzwerk ‚Health Innovation Center Nordwest‘ wird dieses Profil auch für den Life-Science- und Gesundheitssektor schärfen. Die Unternehmen der Branche können im Austausch mit den Gesundheitsversorgern vorbildliche Lösungen für die medizinische Versorgung in der Fläche entwickeln. Solche Projekte werden zu einem positiven Image der Metropolregion beitragen, wie es die Exzellenz-Cluster bereits tun."
Dr. Joachim Lohse, Bremer Senator für Umwelt, Bau und Verkehr, Schatzmeister der Metropolregion Nordwest:
"Die nordwestdeutschen Häfen sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Region sowie für Deutschland insgesamt. Für den dauerhaften Betrieb ist eine effiziente Beleuchtung elementar wichtig, derzeit allerdings auch sehr kostenintensiv und klimaschädlich. Dem werden wir jetzt mit einem europaweit ein-maligen Projekt ‚LED und LEP in Häfen‘ begegnen, in dem der flächendeckende Einsatz energie-sparender Leuchtmittel als Ersatz der bisherigen stromintensiven Beleuchtung erprobt werden soll. Damit erweisen sich Klimaschutz und Energieeffizienz ein weiteres Mal als wesentlicher Innovationstreiber in einem zentralen Wirtschaftssektor, der im Erfolgsfall sowohl der Wirtschaftlichkeit als auch der Umwelt zugute kommen wird. Die Förderung ist Teil unseres Bestrebens, die ambitionierten Klimaschutzziele der Bundesregierung und des Landes Bremen auch im Bereich der Unternehmen der Metropolregion zu erreichen."
Birgit Honé, Staatssekretärin in der Niedersächsischen Staatskanzlei, Mitglied des Vorstands der Metropolregion Nordwest:
"Die Metropolregion Nordwest hat bereits eindrucksvoll gezeigt, dass sie sich als gemeinsamer Arbeits-, Wirtschafts- und Lebensraum versteht. Diese Botschaft können wir mit dem Projekt ‚Wissenswerkstatt Metropolregion Nordwest‘ auch an junge Menschen vermitteln. Die Region bietet ihnen Zukunfts-perspektiven, denn das Handwerk und die Unternehmen werden diese jungen Menschen brauchen. Die Wissenswerkstatt zeigt diese Perspektiven auf und bietet spannende Experimentierfelder in den Bereichen Technik und Handwerk. So können mehr junge Menschen ihren Spaß an der Technik entdecken und dadurch Berufe und Arbeitgeber aus der Region kennenlernen."
Dr. Matthias Fonger, Hauptgeschäftsführer Handelskammer Bremen, Mitglied des Vorstands der Metropolregion Nordwest und Vorsitzender des Fördervereins Wirtschaft pro Metropolregion e.V.:
"Die wirtschaftliche Entwicklung in der Metropolregion wird von den Unternehmen in der Region über-wiegend positiv bewertet. Für die Automotive-Branche spielt der internationale Wettbewerb dabei eine immer stärkere Rolle. Das geförderte Projekt ‚Internationalisierung Automotive Nordwest‘ wird dazu beitragen, den Standort in der Metropolregion Nordwest dauerhaft zu stärken. Die Gold-Akkreditierung von Automotive Nordwest im Rahmen der europäischen Cluster Exzellenz Initiative ist eine wesentliche Voraussetzung für eine erfolgreiche Bewerbung im Internationalisierungswettbewerb des Bundes in 2017. Die Auszeichnung als Gold-Cluster ist ein wichtiger Schritt, um weitere Fördermittel des Bundes und der EU einzuwerben, weltweit Projekt- und Investitionspartner zu finden sowie als automobile Kompetenzregion national und international in der ersten Liga zu spielen."
Über die Metropolregion Bremen-Oldenburg im Nordwesten e.V.
Die Metropolregion Bremen-Oldenburg im Nordwesten ist eine von elf Metropolregionen in Deutschland. Wirtschaft, Verwaltung, Politik und Wissenschaft arbeiten eng zusammen, um die Region und ihre Zukunftsfelder gemeinsam weiterzuentwickeln und im internationalen Wettbewerb stark aufzustellen. Mitglieder des Vereins Metropolregion Bremen-Oldenburg im Nordwesten sind: die Landkreise Ammer-land, Cloppenburg, Cuxhaven, Diepholz, Friesland, Oldenburg, Osnabrück, Osterholz, Vechta, Verden, Wesermarsch, die kreisfreien Städte Delmenhorst, Oldenburg und Wilhelmshaven sowie die Stadt-gemeinden Bremen und Bremerhaven, die Handelskammer Bremen, die IHK Bremerhaven, die Olden-burgische IHK, die IHK Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim, die IHK Stade für den Elbe-Weser-Raum, die IHK Hannover sowie die beiden Bundesländer Bremen und Niedersachsen.
www.metropolregion-nordwest.de
Im Anhang (pdf, 589.6 KB) finden Sie weitere Informationen zu den geförderten Projekten sowie ein Factsheet, das über aktuelle Entwicklungen und Trends in der Metropolregion Nordwest Auskunft gibt.