Achtung Redaktionen: Termin-Einladung für Mittwoch, 19. August 2015, ab 11 Uhr im Stadtteil Osterholz
11.08.2015Die öffentliche Kunst in Bremen trägt dazu bei, die urbane Lebensqualität zu verstärken und die Erinnerungsstruktur öffentlicher Räume zu gewährleisten. Dies gilt dieser Tage besonders für Osterholz, denn der Stadtteil bekommt zwei weitere künstlerische Werke: Die "Hüterin" von Gerhard Marcks, die als Dauerleihgabe des Gerhard Marcks Hauses im Spätherbst auf dem Marktplatz Osterholz aufgestellt wird, und - mit Unterstützung der Gewoba - als zeitgenössisches Pendant zwei lebensgroße Skulpturen des Bremer Bildhauers Klaus Effern.
Wo die beiden Werke von Klaus Effern genau zu finden sein werden, entscheidet demnächst der Beirat Osterholz. Vorgeschlagen sind drei Orte, die am Mittwoch, 19. August, ab 11 Uhr überprüft werden, denn der Holzentwurf der geplanten Bronzeplastiken wird an diesem Tag an den drei potentiellen Standorten präsentiert.
Um 11 Uhr werden die Modelle für den späteren Bronzeguss am Ute–Meyer–Weg, gegenüber dem Osterholzer Marktplatz, um 12.30 Uhr am OTe- Zentrum, Otto-Brenner-Allee 44/46 und um 14 Uhr an der Ecke Züricher Straße/Ecke Graubündener Straße aufgestellt.
Der Künstler, Mitglieder des Beirats Osterholz, der Leiter des Ortsamts, die Stadtteilmanager, der Direktor des Gerhard Marcks Hauses und Vertreter des Kulturressorts werden diese Probeaufstellungen begleiten.
Der Beirat Osterholz und Bewohnerinnen und Bewohner sind eingeladen, am besagten Tag die Strecke gemeinsam abzulaufen und ihre Meinung darüber abzugeben, an welchem Standort das Kunstwerk am besten platziert wäre.
Das Herausfordernde, aber auch Komische, der beiden Skulpturen - es sind "Jungs" in ihrem alltäglichen Auftritt mit lässiger Frisur und Halskette - entgeht dem Betrachter nicht. Die Halskette mit dem Schriftzug "Love" steht als Ausdruck einer Jugendkultur und universeller Friedensbotschaft. Auf den ersten Blick sind sie dem Betrachter fremd, doch in ihrer Haltung und Gestik wirken sie auf uns vertraut. Das Figurenpaar stellt eine unkonventionelle Begegnung dar. Sie laden dazu ein, sich ihnen zu nähern. Als Gegenüber spiegeln sie das soziale Miteinander, die Vielfalt und Lebendigkeit des Stadtteils wider.
Klaus Effern (geb. 1967), der an der Hochschule für Künste als Meisterschüler von Prof. Bernd Altenstein studierte, hat die Gestalt des Menschen in den Mittelpunkt seiner Arbeit gestellt. Für ihn sind es seit vielen Jahren vor allem Menschen in alltäglichen Situationen, die seine Aufmerksamkeit anziehen. Seine Figuren entstehen aus rohen und vom Künstler bereits geschnitzten Hölzern, die jeweils zusammengefügt und dann weiter bearbeitet werden. Montage ist sein Arbeitsprinzip. Die Eigenschaften des Materials Holz erlauben ihm Teile anzufügen und immer wieder abzuschlagen. Das wiederholte Absägen und wieder Anfügen, Abschlagen, Schnitzen, Behauen, Austauschen und Erweitern mit neuen Holzelementen ist der künstlerische Motor. Für Effern gibt es keine Formel für den Menschen, sondern Einzelteile, aus denen sich jeweils das Bild eines individuellen Menschen ergibt.
Für Osterholz wird der Künstler seine Skulpturen in Bronze gießen lassen.