Am Sonntag, 13. September 2015, findet deutschlandweit der Tag des offenen Denkmals statt. Das Motto lautet in diesem Jahr: "Handwerk – Technik – Industrie"".
Damit beteiligt sich der deutsche Tag des offenen Denkmals an der europaweiten Aktion "European Industrial and Technical Heritage Year 2015". Unter diesem Motto soll der Stellenwert der industriellen und technischen Denkmale für die Denkmallandschaft in Europa hervorgehoben werden. Denn nicht nur Kirchen und historische Altstädte prägen unsere baukulturelle Identität, sondern auch Technik- und Industriebauten. Letztere finden sich häufig in alten Industrie- und Hafengebieten, die durch moderne Sanierungs- und Bebauungskonzepte zwischenzeitlich umgenutzt wurden, so in Bremen der Speicher XI und der Schuppen 1 in der Überseestadt, in der Neustadt die Lloyd-Halle 4 in der Richard-Dunkel-Straße.
Unsere Baukultur wäre jedoch ohne das Handwerk nicht vorstellbar. Für die Errichtung jedes Bauwerks, ob Kirche, Mühle, Industriegebäude oder Bauernhaus, gibt es die unterschiedlichen Handwerkstechniken und Gewerke. So haben sich über Jahrhunderte Handwerkstechniken entwickelt wie beispielsweise Metall-, Stein- und Holzbearbeitungsgewerke. Auch Schnitzer, Maler, Bildhauer und Künstler entwickelten ihr Handwerk, um dem fertigen Gebäude seinen einzigartigen Charakter zu verleihen. Auf Grund der technologischen, wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung entstand eine immer stärkere Spezialisierung der einzelnen Gewerke.
In Bremen wird der Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 13. September 2015, um 11 Uhr in der Lloyd-Halle 4, Richard-Dunkel-Str. 122-124, von Kulturstaatsrätin Carmen Emigholz eröffnet. Christoph S. Peper, Geschäftsführer der Peper & Söhne GmbH, und Landeskonservator Prof. Dr. Georg Skalecki werden begrüßen und einleitende Worte sprechen.
Im Anschluss sind alle Besucherinnen und Besucher herzlich eingeladen, um 11.45 Uhr im Lloyd Industriepark an der Filmvorführung zum Thema "Lloyd Industriepark" und an Besichtigungen teilzunehmen.
Darüber hinaus werden in Bremen, Bremen-Nord und Bremerhaven bei freiem Eintritt rund 60 Denkmäler geöffnet sein, die u.a. das diesjährige Motto veranschaulichen:
Beispielsweise zeigt die Führung durch die Bremer Böttcherstraße die Förderung der regionalen Handwerkerkunst, die durch den Bildhauer Bernhard Hoetger stark expressionistisch geprägt war. In der Überseestadt können die Getreideverkehrsanlage, Kaffee-HAG und der Schuppen 1 zur Veranschaulichung des Handwerks sowie Industrie und Technik besucht werden.
In Bremen-Nord öffnen neben Schulschiff Deutschland und Seenotrettungs-Versuchskreuzer auch das Spicarium und die Bremer Wollkämmerei für Besichtigungen.
Auch in Bremerhaven passen Wencke-Dock, Klappbrücken, Dampfer Welle und der Trawler Gera ausgezeichnet zum Jahresmotto "Handwerk - Industrie - Technik".
Programm-Faltblätter, in denen noch zahlreiche andere besuchenswerte Denkmale verzeichnet sind, liegen an verschiedenen öffentlichen Stellen wie der Stadtbibliothek, der Bremer Touristik Zentrale, dem Kapitelsaal 8, dem Rathaus und Dom aus. Darüber hinaus sind sie auch beim Landesamt für Denkmalpflege (Telefon 0421-361-10040) oder als Download unter www.denkmalpflege.bremen.de erhältlich.
Der Tag des offenen Denkmals ist der deutsche Beitrag zu den European Heritage Days unter der Schirmherrschaft des Europarats. Alle 50 Länder der europäischen Kulturkonvention beteiligen sich im September und Oktober an dieser Veranstaltung. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz koordiniert seit 1993 den Tag des offenen Denkmals bundesweit.