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Mobile Berufsinformation: Bremens Bürgermeister weiht neuen Infotruck ein

Die Zukunft hat jetzt zwei Etagen

16.09.2015

80 Quadratmeter auf vier Achsen und zwei Etagen: Das ist die neue mobile Berufsinformation der norddeutschen Metallarbeitgeber. Mit dem imposanten, zweigeschossigen Sattelschlepper werden die Arbeitgeberverbände Nordmetall und AGV Nord an Schulen und auf Veranstaltungen um Nachwuchs für die Metall- und Elektroindustrie werben. Bremens Bürgermeister Carsten Sieling hat den Infotruck heute auf dem Gelände des Mercedes-Benz Werks eingeweiht. Gemeinsam mit Nordmetall-Präsident Thomas Lambusch und Werkleiter Andreas Kellermann durchschnitt er das rote Band vor dem gläsernen Eingang zum Truck.

Bürgermeister Sieling: "Der mobile Infotruck ist ein innovatives Angebot der Metallarbeitgeber für junge Menschen, die beim Einstieg in den Beruf nach Orientierung suchen. Dieses Angebot unterstützt hervorragend die Initiative ‚Ausbildungsgarantie‘, die der Bremer Senat ins Leben gerufen hat und deren Umsetzung von den Verbänden beratend begleitet wurde. Zentrales Ziel ist es, Jugendliche in Ausbildung zu bringen, die das bisherige System nur unzureichend erreicht hat. Im Sinne einer frühzeitigen Integration ist es dabei besonders wünschenswert, dass mit diesem außergewöhnlichen Informationsangebot auch das Interesse von Jugendlichen mit Migrationshintergrund geweckt wird. Damit kann das dort vorhandene Potential auch für diese Branche gewonnen werden."

"Mit unserem hochmodernen Infotruck setzen wir Maßstäbe in jugendgerechter Berufsinformation. Die Schüler im Norden sollen wissen: Die Metall- und Elektroindustrie als Herz der Wirtschaft bietet eine der besten Berufsausbildungen der Welt", so Nordmetall-Präsident Lambusch. Die Trucks sollten dafür sorgen, dass die angebotenen Ausbildungsplätze auch in Zukunft besetzt werden können.

"Die Zukunft hat jetzt zwei Etagen" (Infotruck-Einweihung)

Zehn Prozent blieben zuletzt bundesweit unbesetzt. Auch mehr Mädchen müssten für technische Berufe gewonnen werden: "Immerhin sind bei männlichen Azubis unter den fünf beliebtesten Berufen drei technische. Bei jungen Frauen rangiert der erste M+E-Beruf jedoch auf Platz 43‘", so Lambusch. Der Infotruck soll helfen: "Der Besuch dieses 32-Tonners wird für jede Schule ein Spektakel. Man könnte meinen, eine Rockband oder ein Formel-1-Team fährt auf den Hof. Allein das Fahrzeug zeigt, was die Metall- und Elektroindustrie kann", so der Nordmetall-Präsident. Ihm komme es darauf an, dass sich die Jugendlichen für die Ausbildungsmöglichkeiten im Herz der Wirtschaft interessieren und Kontakt zu den Mitgliedsunternehmen aufnähmen.

Per Hydraulik kann das Fahrzeug eine zweite Etage hochfahren. Auf den beiden Ebenen finden sich Experimentierstationen, Multimedia-Wände und Arbeitsplätze, wie sie in der M+E-Branche typisch sind. Die Jugendlichen können an einer computergesteuerten Maschine selbst ein Werkstück aus Metall fräsen oder mithilfe einer intelligenten IT-Steuerung ausprobieren, wie man die Wartezeit vor Aufzügen reduziert. Außerdem gibt es eine Weltneuheit: ein 1,5 Quadratmeter großer Multi-Touch-Table für bis zu sechs Nutzer gleichzeitig, auf dem die Schülerinnen und Schüler eine virtuelle Erkundungsreise in 3D durch ein M+E-Unternehmen machen.

Der Infotruck löst einen 20 Jahre alten Gelenkbus ab, der in vielen weiterführenden Schulen zu einem festen Bestandteil der Berufsorientierung geworden ist. Allein in Norddeutschland haben bislang rund 13.000 Schülerinnen und Schüler pro Jahr interessante Schulstunden oder Projekttage an Bord der Busse erlebt. Jetzt dürften es mehr werden, denn der neue Infotruck bietet mehr Platz für eine ganze Klasse und ermöglicht es den Lehrkräften, die Klasse bei ihrem Besuch zu begleiten. Auf zwei Etagen können praktische und theoretische Inhalte auch besser getrennt werden.

Andreas Kellermann, Leiter Produktion S-, E- und C-Klasse sowie Standortverantwortlicher Mercedes-Benz Werk Bremen sagte anlässlich der Einweihung: "Im Wettbewerb um die besten Köpfe von morgen ist der neue Infotruck eine tolle Innovation. Auch wir als größter Ausbildungsbetrieb der Region gehen bei der Nachwuchsgewinnung erfolgreich innovative Wege – daher freut es mich, dass das Werk Gastgeber dieser besonderen Premiere ist."

Mit fast 3,8 Millionen Beschäftigten und über 1 Billion Euro Umsatz ist die Metall- und Elektroindustrie Deutschlands Schlüsselindustrie. 208.000 junge Menschen absolvieren derzeit eine Ausbildung bei M+E. 8 Milliarden Euro geben die Unternehmen für Aus- und Weiterbildung aus. Allein 12,3 Millionen Euro haben die Metall-Arbeitgeberverbände deutschlandweit in die neue Flotte von insgesamt 10 Infotrucks investiert.

Fotos: Michael Bahlo