Die Bürger von Leipzig: Entwurf für ein Einheitsdenkmal
25.09.2015
In der kommenden Woche (2. bis 4. Oktober 2015) finden die Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit statt. In diesem Jahr wird das große Fest in Frankfurt am Main ausgerichtet. Die Feierlichkeiten hat das gastgebende Land Hessen unter das Motto "Grenzen überwinden" gestellt. Dabei sind die Bundesländer gebeten worden, in ihren Präsentationen auf der Ländermeile am Mainufer auch in geeigneter Weise in ihrem Programm oder mit Ausstellungsstücken auf das Ereignis "25 Jahre Deutsche Einheit" Bezug zu nehmen.
Die Freie Hansestadt Bremen hat diesen Gedanken aufgenommen und wird im Rahmen ihrer Landespräsentation den vielen tausend Besucherinnen und Besuchern den Modell-Entwurf von Waldemar Otto "Die Bürger von Leipzig – 9. Oktober 1989" zeigen können. Dem Künstler selbst war dies Thema ebenfalls ein Anliegen, so dass er auf Bitten der Senatskanzlei Bremen seine Werkgruppe exklusiv für die Ausstellung im Bremen-Zelt zur Verfügung gestellt hat.
Zur Geschichte des Entwurfs
In Leipzig soll ein Denkmal entstehen, welches die friedliche Demonstration von 70.000 Bürgern in der Stadt ehrt. Für das Leipziger Freiheits- und Einheitsdenkmal hat Waldemar Otto seinen Entwurf "Die Bürger von Leipzig – 9. Oktober 1989" vorgeschlagen.
Der Entwurf ist ein weiterführendes Ergebnis des Künstlerwettbewerbs für ein Berliner Einheitsdenkmal, das einmal vor dem Berliner Schloss realisiert werden soll. Waldemar Otto hatte sich 2009 auch daran beteiligt. Den Wettbewerb gewann bekanntlich die sogenannte "Neumannwippe". Otto sagte 2013 zu diesem Wettbewerb: "Ich habe damals eine weit über das Wettbewerbserfordernis ‚Würdigung der Freiheitsrevolution‘ hinausgehende Werkgruppe mit den ‚Bürgern von Leipzig‘ geschaffen. Es ist ein Entwurf, der auch ein architektonisches Element enthält: eine aus Sandsteinblöcken gefügte Rotunde, die von Demonstranten umkreist wird. Ihr Inneres beherbergt ein audio-visuelles Informationszentrum. Der Mauerkranz enthält oben Punktstrahler, die nachts eine Lichtsäule bilden könnten oder synchron mit den Bodenleuchten schrittweise die Kreisbewegungen des Demonstrationszuges verstärken würden."
Letztlich konnte sich auch dieser Entwurf nicht durchsetzen. Doch damit hat das Land Bremen nun die Möglichkeit bekommen, das Modell mit nach Frankfurt zu den Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit zu bringen. Es wird der Bremer Beitrag zum Thema "Grenzen überwinden" sein und erinnert die Besucher daran, was friedliche Demonstrationen bewirken können.
Der Bildhauer und Künstler Waldemar Otto wurde in Polen 1929 geboren, studierte in Berlin und lebt schon seit langem im Künstlerdorf Worpswede. Von 1973 bis 1994 war Waldemar Otto Professor an der Hochschule für Künste in Bremen tätig und lehrte Bildhauerei. Zahlreiche seiner Werke prägen das Stadtbild Bremens - zum Beispiel der Neptunbrunnen auf dem Domshof oder die Skulptur "Zur Schicht" in Bremen-Gröpelingen. Ottos Werke sind international bekannt und haben ihn zu einem der bedeutendsten Bildhauer Deutschlands gemacht.
Weitere Informationen auf der folgenden Website:
www.tag-der-deutschen-einheit.de/buergerfest
Abb.: Senatspressestelle Bremen; m. frdl. Genehmigung des Künstlers
Waldemar Otto ist für weitere Auskünfte zu seinem Werk erreichbar unter: 04792-7792 oder 0039 3400 90 66 07.
Mail: margaret-kelley@t-online.de