Angesichts der sich beruhigenden Wetterlage hat die Senatorin für Soziales, Jugend, Frauen, Integration und Sport entschieden, dass eine Evakuierung der Zeltunterkünfte für Flüchtlinge heute (Donnerstag, 19. November 2015) nicht erforderlich ist. „Ich danke allen Beteiligten für ihren Einsatz bis in die späte Nacht“, sagte Senatorin Anja Stahmann. Die zweifache Evakuierung wegen der Herbststürme mit orkanartigen Böen bis Stärke 11 habe die ohnehin große Arbeitsbelastung nochmals verschärft. Trotzdem hätten sich wieder viele freiwillig gemeldet. Senatorin Stahmann: „Das kann man gar nicht genug würdigen.“ Sie bedankte sich bei den Trägern, dem Technischen Hilfswerk, den Sicherheitskräften, bei Polizei, Bundeswehr, dem Deutsche Roten Kreuz, den Schulleitungen und Hausmeistern, der Bremer Straßenbahn AG wie auch bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ihrer Behörde.
Die Evakuierung sei in der Nacht zu heute abermals weitgehend reibungslos gelaufen, wenn auch einige Flüchtlinge nicht mehr so leicht von der Notwendigkeit der Maßnahme zu überzeuge waren, nachdem die Zelte bereits in der Nacht zuvor keinen sicherheitsrelevanten Schaden genommen hatten, so die Senatorin. Die Erfahrungen der beiden Evakuierungsnächte würden jetzt zwischen allen beteiligten Institutionen ausgewertet und das Notfallkonzept für spätere Maßnahmen angepasst. „Wir wollen die Belastung für alle Beteiligte so gering halten, wie das unter den gegebenen Umständen möglich ist“, sagte Senatorin Stahmann. „Und das bedeutet auch, dass wir den Schulbetrieb möglichst wenig behindern wollen.“ Es müsse daher für künftige Evakuierungen auch nach Alternativen zu Schulen Ausschau gehalten werden.
Dr. Claudia Bogedan, Senatorin für Kinder und Bildung, und Sozialsenatorin Anja Stahmann hatten diese Initiative angeschoben, um Schulen zu entlasten. Zuvor hatte die Bildungssenatorin sich in der Nacht zu Donnerstag in der Oberschule Ronzelenstraße ein Bild vor Ort gemacht. „Die Situation ist hier besonders schwierig. Die Menschen übernachten unter anderem auf den Gängen. Das kann keine Dauerlösung sein, auch nicht für Notfälle. Es soll möglichst kein Unterricht mehr ausfallen“, erklärte Bogedan und hofft nun auf Hilfe ihrer Senatskolleginnen und –kollegen, den eigenen Immobilienbestand genau zu prüfen. „Mein großer Respekt und Dank gilt den Schulleiterinnen und Schulleitern, Lehrkräften, Schulsozialarbeiter- und arbeiterinnen sowie den Hausmeistern. Es wurde in den vergangenen Tagen eine großartige Leistung vollbracht“, so die Senatorin für Kinder und Bildung.
Insgesamt waren in den beiden Nächten rund 1.400 Flüchtlinge aus vier Zelt-Standorten in nahegelegene Schulen evakuiert worden, weil die Standfestigkeit der Zelte bei Böen der Windstärke 11 nicht mehr gewährleistet ist.