Senatorin Bogedan: "Es wird schwierig, doch gemeinsam mit den Trägern werden wir es schaffen"
17.02.2016"Die ersten Auswertungen der Anmeldezahlen zeigen zwar, dass der Rechtsanspruch auf Kindertagesbetreuung in Bremen umgesetzt werden kann, denn rein rechnerisch halten sich Angebot und Nachfrage nach Betreuungsplätzen die Waage. Es kommt allerdings in einigen Stadtteilen zu erheblichen Engpässen", räumt Dr. Claudia Bogedan, Senatorin für Kinder und Bildung ein. So sei die Nachfrage beispielsweise in Horn-Lehe, Woltmershausen/Seehausen, Blumenthal und der Vahr wesentlich größer als das Angebot, während es in anderen Quartieren mehr Plätze als Anmeldungen gibt, so die Senatorin. Das gelte sowohl für Plätze im Bereich für Unter- als auch Über-Dreijährige. Es müsse in jedem Fall nachgesteuert werden. Hinzu komme aber auch, dass sich einige Zahlen erfahrungsgemäß noch ändern würden.
Für das neue Kindergartenjahr sind derzeit 4.319 Krippenplätze für U3-Jährige geplant. Davon sind 3.873 bereits in Tageseinrichtungen vorhanden. 446 werden derzeit umgesetzt und kommen für 2016/17 neu hinzu. So entstehen in Bremen Nord 66 Plätze, in Gröpelingen, Walle und Findorff 52 Plätze sowie in Mitte/Östliche Vorstadt 50 Plätze. In den Stadtteilen Schwachhausen, der Vahr, Oberneuland, Horn-Lehe und Borgfeld entstehen zusammen 48 Plätze. Im Bremer Süden sind 170 neue Plätze vorgesehen, in Hemelingen 40 und in Osterholz 20 Plätze. Zudem werden in Bremen ungefähr 800 Plätze von Tagesmüttern und –vätern angeboten, so dass sich die gesamte Platzzahl auf 5.119 erhöht. Dem stehen zunächst 5.145 Anmeldungen gegenüber. "Es wird sehr schwierig sein, diesen Überhang auszugleichen. Gemeinsam mit den Trägern und dem Bündnis für Bildung, Integration und Betreuung werden wir es aber schaffen", setzt Bogedan auf gemeinsame Stärke.
Für Kindergartenkinder (Drei- bis Sechsjährige) reicht die Zahl der angebotenen Plätze in Höhe von 14.713 in der gesamten Stadt aus, um die 14.643 angemeldeten Kinder in der Tagesbetreuung unterzubringen. Für diesen Bereich ist eine Aufstockung des Angebotes um 452 Plätze vorgesehen. Der geplante Ausbau verteilt sich ebenfalls auf das gesamte Stadtgebiet. Im Bremer Norden sollen 62 Plätze entstehen, im Westen 100, in Mitte/ Östliche Vorstadt 40 sowie in Schwachhausen, der Vahr, Oberneuland, Horn-Lehe und Borgfeld zusammen 40 Plätze. In den Stadtteilen des Bremer Südens sind insgesamt 130 Plätze vorgesehen sowie in Hemelingen zusätzlich 20 und in Osterholz 60 Plätze.
Es zeichnet sich dennoch ab, dass nicht für alle Kinder unmittelbar im eigenen Stadtteil ein Platz angeboten werden kann. Eltern müssen sich in einigen Stadtteilen darauf einstellen, dass sie nicht in unmittelbarer Wohnartnähe einen Platz für ihr Kind angeboten bekommen können "Wir werden gemeinsam mit den Eltern nach geeigneten Lösungen suchen", so Bogedan. Insgesamt setzt die Senatorin auch auf kreative Lösungen (beispielsweise Anmietungen von Räumen).
"Während der Haushaltsberatungen kämpfen wir für die Finanzierung des aktuellen Ausbaus und natürlich auch für Betreuungsmöglichkeiten, um den zusätzlichen Bedarf zu decken. Die aufholende Entwicklung in den Stadtteilen mit sozialem Förderbedarf bleibt in unserem Fokus ", betont die Senatorin. Während der Planungskonferenzen in den Stadtteilen würden nun gemeinsam mit den Trägern die Plätze verteilt. "Erst danach wissen wir genau, wie wir alle Möglichkeiten ausschöpfen können", sagte Claudia Bogedan.
Die Zahl der Anmeldungen für Schulkinder zur Betreuung in einem Hort liegt derzeit über der Zahl der angebotenen Plätze. Es ist jedoch noch zu prüfen, welche der Kinder einen Platz an einer Ganztagsschule bekommen.