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"Bremen unvergesslich." - Senatorinnen Quante-Brandt und Stahmann rufen zur Teilnahme am Ideenwettbewerb "Demenzfreundliche Kommune" auf

19.04.2016

An Demenz erkrankte Menschen stehen oft am Rand statt mitten im Leben. Sie und ihre Angehörigen werden häufig ausgeschlossen, weil ihr Umfeld noch nicht den richtigen Umgang mit ihnen gefunden hat. Um dies zu ändern, haben Gesundheitssenatorin Eva Quante-Brandt und Sozialsenatorin Anja Stahmann heute (19. April 2016) zur Teilnahme an einem Ideenwettbewerb aufgerufen. Bewerben können sich Projektträger und Initiativen, Unternehmen und Institutionen, die sich mit dem Thema Demenz befasst und Ideen für den Umgang damit entwickelt haben. Bewerbungsschluss ist der 30. Mai 2016. Die zwei Hauptpreise sind mit jeweils 3.000 Euro dotiert. Der dritte Preis ist, in Anspielung auf die Kurzform für die "Landesinitiative Demenz" ("LinDe"), eben ein solcher Baum.

Senatorin Quante-Brandt: "Demenz geht uns alle an: Wir können mit einer steigenden Lebenserwartung rechnen, das ist sehr erfreulich. Aber das bedeutet auch: Immer mehr Menschen erkranken im hohen Alter an Demenz. Sie brauchen ein Umfeld, das sie auffängt und ihnen eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglicht. Wir wollen das Thema in die Öffentlichkeit bringen, dafür sensibilisieren, indem wir diesen Wettbewerb gemeinsam ausrufen."
Senatorin Stahmann ergänzte: "Die Kommunen müssen sich auf diese Herausforderungen einstellen und daran arbeiten, dass Menschen mit Demenz nicht nur in Einrichtungen gut versorgt sind. Auch der Einzelhandel, Nahverkehrsbetriebe oder Banken müssen zunehmend auf die Bedürfnisse älterer, demenziell erkrankter Kunden reagieren. Und Unternehmen müssen erkennen, dass zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf heute auch gehört, dass Beschäftigte sich um demenzkranke Eltern kümmern."

(v. li.) Senatorin Quante-Brandt, Senatorin Stahmann, die Leiterin der DIKS, Tanja Meier, und Axel Kelm, Vorsitzender der Landesinitiative Demenz bei der Pressekonferenz
(v. li.) Senatorin Quante-Brandt, Senatorin Stahmann, die Leiterin der DIKS, Tanja Meier, und Axel Kelm, Vorsitzender der Landesinitiative Demenz bei der Pressekonferenz

Die Landesinitiative Demenz "LinDe" hat sich im Jahr 2011 gegründet, um an Demenz erkrankten Menschen, die in ein Akutkrankenhaus zur Behandlung körperlicher Erkrankungen eingewiesen werden (z.B. Oberschenkelhalsbruch nach Sturz), eine bessere Versorgung zukommen zu lassen.

Gesundheitssenatorin Quante-Brandt: "Immer mehr Patientinnen und Patienten im Akutkrankenhaus weisen demenzielle Erkrankungen auf. Für sie kann der Krankenhausaufenthalt eine schwierige Erfahrung werden, wenn sie orientierungslos sind, sich nicht in die neue Situation einfinden können oder ein stärkeres Schmerzempfinden haben. Auch für diejenigen, die sie versorgen, stellt diese Patientengruppe eine besondere Herausforderung dar. Daran arbeitet jetzt seit Jahren die Landesinitiative Demenz ‚LinDe‘. Viele positive erfolgreiche Projekte konnten schon umgesetzt werden. Eine kontinuierliche Schulung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bremer Krankenhäuser oder der Einsatz von Demenzbeauftragten in den Kliniken, um zwei Beispiele zu nennen."
Axel Kelm, Vorsitzender der Landesinitiative Demenz betonte: "Menschen mit Demenz sind 'verletzlich', daher ist für sie eine Behandlung im Krankenhaus mit erheblichen psychischen Belastungen verbunden. Deshalb ist es notwendig, dass die Krankenhäuser sich noch mehr auf die Bedürfnisse Demenzerkrankter einstellen und ausrichten. Hierzu gibt es in Bremen bereits vielfältige Initiativen. Wir erhoffen uns durch die Ausschreibung des Wettbewerbs noch weitere, neue Impulse."

Tanja Meier, Leiterin der Demenz Informations- und Koordinationsstelle Bremen (DIKS) ergänzte: "Wir brauchen einen offenen Umgang mit der Erkrankung und eine solidarische Gesellschaft." Die DIKS bietet Angehörigen, Betroffenen und Fachleuten kostenlos Beratung und Information rund um das Thema Demenz.

Olaf Woggan, Vorstandsvorsitzender der AOK Bremen / Bremerhaven, zum Engagement seiner Kasse: "Die AOK Bremen / Bremerhaven setzt sich seit Langem dafür ein, dass das Thema Demenz eine breite Öffentlichkeit bekommt. Insofern ist es der AOK wichtig, 'Bremen unvergesslich – demenzfreundliches Land Bremen' zu unterstützen. So wird noch mehr über Demenz aufgeklärt und für mehr Toleranz für Betroffene und ihre Familien geworben. Wir unterstützen bereits entsprechende Projekte, die sich für einen wertschätzenden Umgang mit den Erkrankten und mit den Pflegenden in Einrichtungen und im privaten Umfeld einsetzen."

Eine Jury wird die besten Projekte in den drei Kategorien "Unternehmen", "Institution" und "Stadtteil" auswählen. Die Preisträger werden auf dem Senatsempfang "Bremen unvergesslich" am 20. September 2016 geehrt.

Der Aufruf zum Ideenwettbewerb ist der Auftakt für die Bremer Aktionswoche "Demenzfreundliches Land Bremen", die vom 19. bis zum 23. September 2016 stattfinden wird. Krankenhäuser, Stadtteilinitiativen und Unternehmen werden sich in ganz Bremen mit Veranstaltungen und Aktionen dem Thema widmen. Abschluss der Aktion wird der Senatsempfang am 20. September mit Bürgermeister Carsten Sieling als Schirmherrn sein.

Infos zum Wettbewerb:

Wer kann teilnehmen?
Alle Aktivitäten, die einen Bezug zum Thema Demenz haben. Dies können ebenso ganz neue, sowie bereits etablierte Initiativen sein.

Welche Kategorien sind vorgesehen?
Unternehmen, Institutionen, Initiativen (stadtteilbezogen/lokal)

Ablauf
Bitte bewerben Sie sich schriftlich bis zum 30.5.2016 über den Postweg oder über E-Mail unter:
LinDe e. V.
Contrescarpe 72
28195 Bremen
info@linde-bremen.de

Bitte verfassen Sie Ihre Bewerbung unter Berücksichtigung folgender Gliederung:

  • Wer sind Sie?
  • Welches Motiv haben Sie?
  • Welche Zielgruppe haben Sie?
  • Welche Methode haben Sie angewandt?
  • Welche Laufzeit hat Ihr Projekt /Ihr Vorhaben?
  • Welche Partner haben Sie?
  • Welche Erfolge /Ergebnisse konnten erzielt werden?

Eine Jury wird die Bewerbungen bewerten und Gewinner vorschlagen. In ihr sind vertreten:

  • Prof. Dr. Stefan Görres, Universität Bremen, Institut für Public Health und Pflegeforschung, Mitglied des Direktoriums
  • Axel Kelm, Vorsitzender der Landesinitiative Demenz (LinDe)
  • Andreas Köhler, Handelskammer Bremen - IHK für Bremen und Bremerhaven
  • Tanja Meier, Leiterin der Demenz Informations- und Koordinationsstelle Bremen (DIKS)
  • Prof. Dr. Eva Quante-Brandt, Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Verbraucherschutz, Anja Stahmann, Senatorin für Soziales, Jugend, Frauen, Integration und Sport

Ansprechpartner: Bernd Schneider, Pressesprecher der Senatorin für Soziales, Frauen, Jugend, Integration und Sport, Bernd Schneider, Tel.: (0421) 361-4152

Ansprechpartnerin: Christina Selzer, Pressesprecherin der Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Verbraucherschutz, Tel:. (0421) 361-2082

Foto: Senatspressestelle