Deutschland ist eine Handels- und Exportnation und wie kaum ein anderes Land in die globalisierte Wirtschaft integriert. Auch wenn die Weltwirtschaft aktuell an Schwung verliert, stelle der deutsche Außenhandel doch immer wieder neue Rekorde auf. Im vergangenen Jahr erhöhten sich nach Angaben des Statistischen Bundesamtes die Ausfuhren im Vergleich zum Vorjahr um 6,4 Prozent, die Einfuhren stiegen um 4,2 Prozent, unterstrich Bremens Bürgermeister Dr. Carsten Sieling auf der Abschlussveranstaltung zum 11. Deutschen Außenwirtschaftstag am Dienstagabend (19.04.2016) im Bremer Rathaus.
Als exportorientierter Standort profitiere Deutschland erheblich vom globalisierten Warenverkehr - und so auch der Standort Bremen, der mit seinen Häfen und seiner Industrie maßgeblich in die globalisierte Weltwirtschaft integriert ist. Traditionell seien der Hafen, der Handel und das was man heute als Logistik bezeichnet, das Rückgrat der bremischen Wirtschaft.
Nicht nur deshalb unterstütze man, so Sieling, faire Handelsabkommen. Allerdings müssten internationale Handels- und Dienstleistungsabkommen wie TTIP oder CETA transparent diskutiert werden und dürften keine sozialen, umweltpolitischen, kulturellen, arbeits- und verbraucherrechtlichen oder demokratischen Errungenschaften aushebeln.
Bremen verfüge seit mehreren Jahren über die höchste Exportquote aller Bundesländer, sagte Bürgermeister Sieling weiter. Für Bremen wie auch für Deutschland insgesamt gelte aber ebenso: Es ist schwer an die Spitze zu kommen, und noch schwerer ist es, sich dort zu behaupten. Eine genaue Kenntnis der Märkte sowie der wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen und die Bereitschaft und der Mut zur Innovation seien Voraussetzungen für den Erfolg. Von entscheidender Bedeutung sei in diesem Zusammenhang der regelmäßige Austausch zwischen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Verbänden.
Daher, so Sieling, böte der Deutsche Außenwirtschaftstag die ideale Plattform für diesen Austausch, insbesondere in Zeiten, die durch viele Krisen und Konflikte gekennzeichnet sind, dies zum Teil mit der Folge von Embargos, die den freien Handel einschränken und Zugänge zu Märkten verschließen würden. Man müsse weiter durch Gespräche auf politischer Ebene wieder versuchen, sich anzunähern, so der Appell des Bürgermeisters.
Foto: Handelskammer Bremen/Frank Pusch