"So geht es doch nicht weiter, meine Herren!", erklärt Landesfrauenbeauftragte Ulrike Hauffe anlässlich der morgen (Donnerstag, 2. Juni 2016) anstehenden Zusammenkunft des Bremer Tabak-Collegiums, bei dem erneut keine Frauen eingeladen sind. "Frauen können nicht nur rauchen, sie haben auch beachtliche Erfolge als Unternehmerinnen vorzuweisen und bringen mit ihren Verdiensten in den unterschiedlichsten Bereichen unser Bundesland weit nach vorne. Das allein sind schon genug Gründe, die einen fortgesetzten Frauenausschluss für dieses wie für weitere verbliebene Herren-Relikte in Bremen verbieten. Aber es ist spätestens seit dem Allgemeinen Antidiskriminierungsgesetz auch schlicht rechtswidrig, Frauen zu Runden wie dieser nicht zuzulassen. Das wissen Sie doch, meine Herren!", so Hauffe weiter, "deshalb appelliere ich an Sie: Geben Sie sich morgen einen Ruck, überwinden Sie sich, lassen Sie Klischees und Vorurteile dort, wo sie hingehören: in den hintersten Winkeln Ihrer Herzen – und finden Sie Anschluss ans 21. Jahrhundert. Es ist so einfach!"
Auch wenn die Landesfrauenbeauftragte nicht wirklich damit rechnet, dass ihr Appell Wirkung hat, so zählt sie doch fest darauf, dass der Beschluss der Bremischen Bürgerschaft von 2013, bremische Traditionsfeiern künftig für Männer wie Frauen gleichermaßen zu öffnen, mittel- bis langfristig Wirkung zeigt und Männerrunden wie das Stiftungsfest der Eiswette sowie die Zusammenkünfte des Tabak-Collegiums dies entweder beherzigen oder ansonsten auf hochgestellte Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft künftig werden verzichten müssen. "Ich bin sicher", so die Landesfrauenbeauftragte abschließend, "wie schon Haus Seefahrt bei der Schaffermahlzeit, so werden auch die Ausrichter der anderen Traditionsveranstaltungen in Bälde Frauen zulassen. Und, meine Herren, wenn Sie nicht wissen, wen Sie einladen sollen: Ich habe jede Menge Tipps, rufen Sie mich an!"