Bremen ist Vorbild bei der Integration von Geflüchteten in die Hochschulen. Prof. Dr. Eva Quante-Brandt, Bremens Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Verbraucherschutz, fährt an diesem Mittwoch (7. September 2016) nach Brüssel, um dort in der Bremer EU-Vertretung das erfolgreiche Modell IN-Touch vorzustellen. Das Gasthörer-Programm, das es seit zwei Jahren in Bremen gibt, war das erste seiner Art und ist mittlerweile zu einer Marke in Bremen und weit darüber hinaus geworden. Es fand und findet national und international Beachtung. Die EU-Kommission hat dem Projekt als Good-Practice-Beispiel "Vorbildcharakter für andere Institutionen" beigemessen. Als Leuchtturmbeispiel solle es europaweit bekannt gemacht werden.
"Wir wollen Türen öffnen und qualifizierten geflüchteten Menschen helfen, den Weg in ein Studium oder eine wissenschaftliche Weiterqualifikation besser und schneller zu finden", sagt Senatorin Prof. Dr. Eva Quante-Brandt. "Bildung, Ausbildung und Sprachkenntnisse sind wichtige Schlüssel für eine gelingende Integration. Ich freue mich sehr, dass wir das in Bremen frühzeitig gemeinsam mit den Hochschulen in Angriff genommen haben. Wir haben schon einiges erreicht."
Mit Beginn des Sommersemesters 2014 wurde das Programm IN-Touch als bis dahin bundesweit einziges seiner Art ins Leben gerufen. Unabhängig vom Aufenthaltsstatus ermöglicht das Programm geflüchteten Menschen mit akademischem Hintergrund an regulären Hochschulveranstaltungen sowie an studentischen Arbeitsgruppen teilzunehmen und Zertifikate zu erwerben. Alle vier staatlichen bremischen Hochschulen sind an dem Projekt beteiligt.
Zum Gesamtkonzept zur Integration von Flüchtlingen ins Wissenschaftssystem gehört in Bremen auch das Hochschulbüro HERE (HERE steht für "Higher Education Refugees Entrance"). Es liegt zentral im „Haus der Wissenschaft“ in Bremens Altstadt und ist Dreh- und Angelpunkt für das umfangreiche Integrationsprogramm der staatlichen Hochschulen in Bremen und Bremerhaven.
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „We have a lot of talents“, mit der die Freie Hansestadt Bremen ihre wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Stärken in Brüssel präsentiert, werden neben Senatorin Prof. Dr. Eva Quante-Brandt am Mittwoch auch Prof. Dr. Yasemin Karakasoglu, Konrektorin für Internationalität und Diversität an der Universität Bremen, Jens Kemper vom Hochschulbüro HERE und Youssef Fakie, Student der Betriebswirtschaftslehre aus Syrien und Teilnehmer des IN-Touch-Projektes im Sommersemester 2016, über ihre Erfahrungen berichten.