Die Sanierung des Bremer Rathausdachs steht unmittelbar vor dem Abschluss. Mit dem Abbau des 18 Meter hohen Gerüstes hat die Anfang April 2016 begonnene Maßnahme ihre Schlussphase erreicht. Auf der zum Dom gelegenen Seite des Gebäudes ist der Blick auf die Fassade mittlerweile wieder frei, auch der rechte Balkon des Rathauses ist bereits geräumt.
Gegenwärtig erledigen die Bauklempner, die das rund 1.300 Quadratmeter große Dach in den vergangenen Wochen mit den Scharen genannten Kupferplatten neu eingedeckt haben, letzte Restarbeiten an der zum Schoppensteel gelegenen Westseite (zwischen Rathaus und Liebfrauenkirche). Dies betrifft unter anderem die Wetterfahne sowie die kunstvolle Schmuckleiste auf dem First. Zwischenzeitlich ist neben kleineren Fassadenarbeiten die Blitzschutzanlage wieder komplett montiert worden.
Die Projektleitung bei Immobilien Bremen rechnet damit, dass das Dach innerhalb der kommenden Woche komplett fertig sein wird. Dann erfolgt der Abbau des Gerüstes auch an der Westfassade. Danach werden die Materiallager geräumt und die Bauzäune entfernt. Ende September soll die Baustelle vollständig aufgelöst sein. Somit können Besucherinnen und Besucher des am 14. Oktober beginnenden Freimarktes wieder den ungehinderten Blick auf das UNESCO-Welterbe genießen.
Damit liegt die Maßnahme punktgenau im Zeitplan, böse Überraschungen während der Bauphase blieben aus. Insgesamt wurden rund 6 Tonnen Kupferblech verbaut. Parallel dazu führten Zimmerleute Reparaturen am historischen Dachstuhl und Steinmetze kleinere Sanierungsarbeiten an der Fassade aus. Zudem wurden zusätzliche Elektro- und Brandschutzanlagen installiert. Die Ausführung aller Maßnahmen wurde mit dem Landesamt für Denkmalpflege abgestimmt, um einen möglichst behutsamen Umgang mit der historischen Bausubstanz zu gewährleisten.
durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages
Die Kosten für die Dachsanierung belaufen sich auf rund 1,1 Millionen Euro. Davon stammen 700.000 Euro aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages aus Fördermitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Ungeachtet der noch ausstehenden Schlussrechnungen kann Immobilien Bremen bereits jetzt konstatieren, dass die vorgesehene Bausumme exakt eingehalten wird.
Bürgermeister Carsten Sieling freut sich für die Gäste der Hansestadt und die Bremerinnen und Bremer, dass sie nun bald wieder freien Blick auf das Weltkulturerbe im Herzen Bremens haben werden. Zudem danke er allen Beteiligten für die planmäßige Ausführung der Sanierungsarbeiten, vor allem auch für die Einhaltung des Zeit- und Kostenrahmens.
Das zuletzt um 1925 neu eingedeckte Rathausdach war – auch aufgrund kleinerer Beschädigungen etwa durch Bombensplitter während des 2. Weltkrieges – porös geworden, sodass stellenweise Regenwasser eindringen konnte. Um nachhaltige Schäden zu verhindern, war eine Sanierung erforderlich geworden. Fachleute gehen davon aus, dass das Dach nun für mindestens 100 Jahre dicht bleibt. Bis es die vertraute grüne Patina angenommen hat, dürften mindestens 20 Jahre vergehen.