Mit der Zeichnung der Charta "Weideland Norddeutschland" durch Bremens Umweltsenator Joachim Lohse am heutigen Mittwoch (7. Dezember 2016) wird das Land Bremen Mitglied einer starken Gemeinschaft, die sich für den Erhalt der Weidehaltung und des Grünlands einsetzt. Lohse begrüßt darüber hinaus, dass sich die Landwirtschaftskammer Bremen, der BUND sowie der NABU Bremen gemeinsam der Charta-Gemeinschaft anschlossen haben.
Umweltsenator Lohse betonte: "Für die Bremer Landwirtschaft hat die Milchviehhaltung eine große Bedeutung und die Charta soll die Weidehaltung als wichtigen Imageträger der Milchwirtschaft stärken. Weidehaltung ist absolut sinnvoll, denn sie dient dem Tierwohl, hilft Grünland zu erhalten, trägt zur Artenvielfalt bei und schafft Anreize für die Vermarktung von Weidemilchprodukten."
Mit der Unterzeichnung der Charta bekräftigt Joachim Lohse seine stetige Unterstützung der Weidehaltung von Milchkühen in Bremen.
Die Charta-Gemeinschaft entwickelte sich aus einem Projekt des Landes Niedersachsen, das zum Ziel hat, Grünland zu schützen und in Wert zu setzen. Zwanzig weitere Organisationen und Institutionen wie beispielsweise der Bremische Landwirtschaftsverband, die Landwirtschaftskammer Niedersachsen, die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter, Natur- und Umweltschutzverbände, Molkereien, die Welttierschutzgesellschaft, Slow Food Deutschland und das Grünlandzentrum Niedersachsen–Bremen haben diese Zielsetzungen gezeichnet.
Durchgeführt und moderiert wurde das Projekt vom Grünlandzentrum Niedersachsen/Bremen e.V. Die Projektleiterin Anne Francksen erklärt: "Die landwirtschaftlichen Interessensvertreter Bremens sind seit Start des Projektes eingebunden und unterstützend tätig".
Klaus Morisse, der Präsident der Landwirtschaftskammer Bremen spricht sich für eine klare Kennzeichnung von Milch aus Weidehaltung aus. "Der Verbraucher kann dann entscheiden, ob ihm der Mehrwert der Weidehaltung auch einen höheren Milchpreis wert ist."
Martin Rode, Geschäftsführer des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Bremen, zeichnet die Charta Weideland, weil das für die nordwestdeutsche Landschaft prägende Grünland stark von der Weidehaltung von Rindern, Pferden und Schafen abhängig ist. "Weideland in Bremen zu erhalten, trägt zu einem guten Nutzungsmix von Weide und Wiese und damit zur Stärkung der Artenvielfalt im Bremer Feuchtwiesenring bei. Zur Weidenutzung braucht es die Bauern, die für ihre Produkte einen fairen Preis bekommen müssen. Deshalb ist der BUND dabei."
In der Charta wurden sechs Ziele formuliert, die eine gemeinsame Basis schaffen:
Des Weiteren ist diesen Zielen eine Branchenvereinbarung angehängt. Darin erklären die Unterzeichner sich bereit, entsprechend Ihrer jeweiligen Rollen und Möglichkeiten in der Milchwirtschaft wie in der Gesellschaft, Aufgaben zu übernehmen.
Für den NABU ist die Charta Weideland Norddeutschland ein wichtiger Schritt zur Erhaltung des Grünlandes. "Die Wiesenvogel-Zahlen sind im Sinkflug. Für Kiebitz und Co reichen Mähwiesen nicht aus, da hilft die Weidewirtschaft", betont NABU-Geschäftsführer Sönke Hofmann. Außerdem sei Grünlandschutz angewandter Klimaschutz, denn die starke Humusschicht auf Wiesen und Weiden bindet erhebliche Mengen Kohlendioxid.
Foto: Senatspressestelle