Bei einer Kundenveranstaltung im Überseehafen Bremerhaven hat die norwegische Reederei UECC (United European Car Carriers) jetzt ihren Neubau „Auto Energy“ vorgestellt. Der 181 Meter lange und 30 Meter breite Autotransporter wird mit umweltfreundlichem Flüssigerdgas (Liquified Natural Gas, LNG) angetrieben. „Damit leistet UECC ökologische Pionierarbeit in der Seeschifffahrt“, sagte der Bremer Häfen-Staatsrat Jörg Schulz, der das ökologische Engagement der Reederei bei einem Besuch an Bord ausdrücklich würdigte.
Die Kunden von UECC – zum großen Teil Spediteure und Vertreter der Automobil- und Baumaschinenindustrie – schauten sich auf einem Schiff um, das auf den Meeren bisher noch Seltenheitswert hat. Die „Auto Energy“ ist der weltweit größte Autotransporter, der sein Hauptaggregat mit LNG betreiben kann. „Der Ausstoß von Stickoxiden sinkt im LNG-Betrieb um bis zu 80 Prozent, und Schwefeldioxid und Feinstaub werden gar nicht emittiert“, sagte Schulz.
Die „Auto Energy“ ist ein Schiff mit Hybrid-Antrieb – es kann nicht nur mit LNG, sondern auch mit Schweröl und Marine Gas Oil betrieben werden. Moderne Technologien sorgen dafür, dass Emissionen und Treibstoffverbrauch reduziert werden. Das Schiff erfüllt die hohen Anforderungen innerhalb der Seca-Zonen.
Die „Auto Energy“ kann laut UECC bis zu 4000 Autos transportieren. Die Rampenkapazität beträgt bis zu 160 Tonnen. Der Neubau ist nach Eisklasse 1A zertifiziert. Die „Auto Energy“ kann besonders hohe Ladungsteile aufnehmen: Zehn Decks, die sich bis auf 5,30 Meter Höhe verstellen lassen, bieten viel Raum für Ladung auf sogenannten Mafi-Trailern sowie für schwere selbstfahrende Fahrzeuge, zum Beispiel Mobilkräne, Landmaschinen und Kettenbagger. Gleiches gilt für das Schwesterschiff „Auto Eco“.
Die beiden LNG-betriebenen Neubauten bedienen im Europaverkehr die Häfen Southampton, Zeebrügge, Bremerhaven, Malmö, Hanko, St. Petersburg und Gdynia. Die „Auto Energy“ kam aus Finnland nach Bremerhaven und verließ Deutschlands größten Autohafen am Wochenende mit Kurs auf Southampton.
Fotos: bremenports