Eine Ausstellungskooperation der Wilhelm Wagenfeld Stiftung mit dem Museum für Konkrete Kunst, Ingolstadt
19.05.2017Viele Vertreter der Konkreten Kunst wie Anton Stankowski, Karl Duschek oder Victor Vasarely haben Logos für bedeutende Marken geschaffen. Bis heute liegt die Verbindung von Zeichen und der signalhaften Malerei in der Konkreten Kunst nahe. Die Ausstellung geht erstmals dieser Beziehung nach und bringt dabei Kunst und Design in bisher nie gezeigter Weise zusammen.
Parallelen von Logo-Gestaltung und Konkreter Kunst
"Ein Logo ist dann gut, wenn man es mit dem großen Zeh in den Sand kratzen kann", stellt der Gestalter Kurt Weidemann fest. Tatsächlich entscheidet über den Erfolg eines Logos wie verständlich, unverwechselbar, einprägsam und reproduzierbar es ist. Daher nutzen Designer häufig dieselben Mittel, die in der Konkreten Kunst Anwendung finden: Sie arbeiten mit Grundformen, setzen auf Signalfarben und erreichen eine immer stärkere Reduktion. Es ist also kein Zufall, dass zahlreiche konkrete Künstler auch erfolgreich als Logo-Gestalter gearbeitet haben. So ließ der Autohersteller Renault ein Zeichen von dem Op-Art Künstler Victor Vasarely und seinem Sohn Yvaral entwerfen, Karl Duschek entwickelte das Logo der Deutschen Börse und Anton Stankowski gestaltete für die Deutsche Bank den berühmten "Schrägstrich im Quadrat", der zu einem der bekanntesten Markenzeichen im globalen Finanzsektor geworden ist. Die Ausstellung präsentiert Arbeiten aus beiden Bereichen in direkter Nachbarschaft und zeigt so die vielfältigen Bezüge zwischen der angewandten und der freien Kunst.
Logos als zentraler Teil der Wirtschafts- und Designgeschichte
Die Ausstellung stellt nicht nur aktuelle Logos vor, sondern zeichnet auch die Entwicklungs-geschichte des Markenzeichens nach. Auf der einen Seite ist das Logo mit der jeweiligen Firmenhistorie und individuellen Gestalterbiografien verbunden, auf der anderen Seite wird es seit dem frühen 20. Jahrhundert auch von übergreifenden Entwicklungslinien geprägt. Jeder technische und gesellschaftliche Umbruch, jedes neue Medium verändert die Sehgewohnheiten und nimmt Einfluss auf die Gestaltung eines Logos. Insofern lassen sich an Markenzeichen immer auch Trends in der Wirtschafts- und Designgeschichte ablesen.
Gestalter und Künstler
Peter Behrens, Karl Duschek, Heijo Hangen, Josef Linschinger, Guido Münch, Daniel Pflumm, Wolfgang Schmittel, Anton Stankowski, The Old Boys` Club, Victor Vasarely & Yvaral, Kurt Weidemann
Firmenlogos
AEG, Apollinaris, Audi, Braun, Coop, Deutsche Bank, Deutsche Börse, Messe Frankfurt, Munich RE, Renault
Zur Ausstellung ist ein Katalog im Surface-Verlag erschienen (19,90 €).
Logo. Die Kunst mit dem Zeichen
Wilhelm Wagenfeld Haus, Am Wall 209, 28195 Bremen
www.wilhelm-wagenfeld-stiftung.de
Eine Ausstellung in Kooperation mit dem Museum für Konkrete Kunst, Ingolstadt
Idee und Konzept: Dr. Simone Schimpf und Dr. Theres Rohde, Museum für Konkrete Kunst, Ingolstadt
Kuratorin der Ausstellung im Wilhelm Wagenfeld Haus: Dr. Julia Bulk, Wilhelm Wagenfeld Stiftung, Bremen
Laufzeit Wilhelm Wagenfeld Haus: 19. Mai – 8. Oktober 2017
Eröffnung: 18.5.2017, 18:00 Uhr
Öffnungszeiten: Di 15 – 21 Uhr, Mi – So 10 – 18 Uhr
Führungen: So 13 Uhr und nach Vereinbarung