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Die Senatorin für Kinder und Bildung

Ein Kind mehr in der Gruppe ist eine befristete Notlösung

23.05.2017

"Der Senat hat sich die Entscheidung, die Gruppengröße um ein Kind von 20 auf 21 zu vergrößern, nicht leicht gemacht. Mit der geplanten Aufstockung ziehen wir die letzte Karte, um für das kommende Kindergartenjahr über die bereits geschaffenen neuen Gruppen noch weitere, dringend benötigte Plätze bereitstellen zu können. Es ist eine absolute und auf drei Jahre befristete Notlösung. Wir sehen leider keine andere Möglichkeit", erklärt Dr. Claudia Bogedan, Senatorin für Kinder und Bildung. Der Bau neuer Einrichtungen werde weiter mit Hochdruck vorangetrieben, um das Platzangebot so schnell wie möglich weiter zu vergrößern.

Bis zum Ende des Kindergartenjahres 2016/17 werden insgesamt 60 Gruppen, davon 38 Gruppen für Null- bis Drei-Jährige und 22 Gruppen für Drei- bis Sechs-Jährige, zusätzlich geschaffen worden sein. Dies entspricht einem Kontingent von etwa 820 (statt ursprünglich geplanten 569) Plätzen. An den 27 Standorten des Sofortprogramms Mobilbau werden zusätzlich rund 1.000 Plätze geschaffen, die ersten Mobilbauteile werden bereits im Mai angeliefert. "Der Bremer Senat hat damit ein umfangreiches Ausbau-Programm aufgelegt. Das hat es bisher in dieser Form noch nie gegeben. Dennoch reichen die kurzfristig geschaffenen Plätze vermutlich nicht aus. Das hat verschiedene Ursachen. Unter anderem werden mehr Kinder mit einem wesentlich früheren Alter angemeldet, als noch vor zwei Jahren. Hinzu kommen die erhöhte Geburtenrate, die erhöhte Anzahl der Kinder in Familien und die Zuwanderung", so Bogedan. Das zusätzliche Kind in der Gruppe werde nach der üblichen Finanzierungssystematik für die Träger finanziert. Wichtig sei es, die Notmaßnahme sozial abzufedern. 56 Einrichtungen (bzw. Verbünde) würden die Möglichkeit bekommen, eine halbe Sozialpädagogen-Stelle und ein Sachkostenbudget von jeweils 10.000 Euro zusätzlich zu bekommen.

Der Bremer Senat hat heute unter anderem die Finanzierung dieser Maßnahme beschlossen. Insgesamt werden in die "soziale Abfederung" rund 2,3 Millionen Euro investiert. "Wir alle haben eine Verantwortung für die Kinder dieser Stadt. Da sind wir uns im Senat einig, nehmen diese Verantwortung wahr und stehen darin eng zusammen", so Bogedan.

In der Stadtgemeinde Bremen könnten so rund 600 Plätze für Über-Dreijährige geschaffen werden.

Bremerhaven kann als Kommune selbst entscheiden, ob die Regelung dort auch greifen soll. Aufgrund einer Ausnahmeregelung besteht dort bereits in Einzelfällen für höchstens drei Kinder pro Einrichtung im Bereich der städtischen Trägerschaft die Möglichkeit in Regelgruppen das 21. Kind aufzunehmen.