Der Senat der Freien Hansestadt Bremen hat in seiner heutigen Sitzung (27. Juni 2017) beschlossen, den Bebauungsplan 2452 für die Gartenstadt Werdersee der Stadtbürgerschaft zur Beschlussfassung zuzuleiten. Bereits am 8. Juni hatte die Deputation für Umwelt, Bau, Verkehr, Stadtentwicklung, Energie und Landwirtschaft hierzu einen einstimmigen Beschluss gefasst. Ebenfalls haben die Gremien der GEWOBA AG, die Partner für die Umsetzung des geförderten Wohnungsbaus ist, in ihrer Sitzung am 20. Juni die Planungen einstimmig beschlossen.
Bausenator Joachim Lohse: „Ich begrüße diesen Beschluss außerordentlich. Wenn jetzt die Stadtbürgerschaft dem Projekt zustimmt, kann die Gartenstadt Werdersee realisiert werden. Mit diesem Neubaugebiet schaffen wir 590 Wohnungen für Familien, Paare und Singles – Wohnraum, der dringend in Bremen benötigt wird. Es freut mich sehr, dass wir auch hier die 25 Prozentquote für sozial geförderten Wohnraum deutlich übertreffen.“
Im Rahmen der Wohnungsbauoffensive hat sich der Senat der Freien Hansestadt Bremen zum Ziel gesetzt, verstärkt Wohnbauflächen im Innenbereich bereitzustellen. Damit soll die gestiegene Nachfrage nach Wohnraum abgedeckt werden. Neben dem ermittelten Gesamtbedarf von jährlich ca. 1.400 Wohnungen bis 2020 sind nach dem „Sofortprogram Wohnungsbau“ weitere 2.000 Wohnungen erforderlich. „Hierzu leistet das „Pilotprojekt“ Gartenstadt Werdersee einen bedeutenden Beitrag“, so Senator Lohse. „Aufgrund seiner Größe und besonderen Lage kommt diesem Projekt eine herausragende Rolle im Rahmen des Wohnungsbauprogramms zu.“
„Mit dem Projekttitel „Gartenstadt Werdersee“ ist zudem eine besondere städtebauliche Qualität verbunden“, so Senatsbaudirektorin Prof. Dr. Iris Reuther. „So soll mit dem vorgelegten Entwurf einerseits Bezug auf das traditionelle Gartenstadtmodell genommen und andererseits eine zeitgemäße ortsspezifische Lösung für den Wohnstandort mit vielfältigen Wohnungsangeboten geschaffen werden.“
Die Gartenstadt Werdersee wird als Wohnquartier mit differenzierten Wohnungsangeboten, Versorgungs- und Dienstleistungseinrichtungen sowie mit einem ausgewogenen Grünanlagenkonzept entwickelt. Der Baubeginn der ersten Wohngebäude ist für Anfang 2018 geplant. Von den rund 590 Wohneinheiten werden etwa 280 Wohnungen als Einfamilienhäuser sowie rund 310 Wohnungen im Geschosswohnungsbau entstehen. Mit dem Baugebiet im Bremer Süden sind rund 30 Prozent im sozial geförderten Wohnungsbau geplant. Auch sind Grundstücke für Baugemeinschaften und Mietgemeinschaften vorgesehen. Neben einer Kindertagestätte wird eine Fläche für eine neue zweizügige Grundschule bereitgehalten. So kann ein neues Quartier als Teil eines lebendigen Stadtteils im Bremer Süden entstehen.
Zur Absicherung des Projektes wurde vorab zwischen der Stadt Bremen, der GEWOBA AG und der Projektgesellschaft Gartenstadt Werdersee (PGW) ein städtebaulicher Vertrag unterzeichnet. Dieser regelt Details für die Zusammenarbeit der Projektbeteiligten mit der Stadtgemeinde Bremen sowie zur Qualifizierung der Bebauung sowie der öffentlichen und privaten Grünflächen. Auch wird in dem Vertrag die Umverteilung der einzelnen Grundstücke auf dem rund 16,3 Hektar großen Plangebiet in der Neustadt, der Bau und die Verteilung der Sozialwohnungen sowie die Einhaltung energetischer Standards für die Wohnungsbauten geregelt. Zur Förderung der Elektromobilität wurde die Errichtung von Car-Sharing-Plätzen und Ladesäulen für Elektroautos vertraglich gesichert. Darüber hinaus ist die Durchführung von Architekturwettbewerben und hochbaulichen Qualifizierungsmaßnahmen vereinbart worden. Mit der Herstellung der öffentlichen Verkehrs- und Grünanlagen sind auch Regelungen zur Kostenübernahme durch die Bauträger zur Pflege und Unterhaltung der Flächen aufgenommen worden.
Zur Umsetzung des Projektes sind nun weitere Planungen und vorbereitende Maßnahmen notwendig, die insbesondere durch die Projektgesellschaft Gartenstadt Werdersee vorangetrieben werden. Somit kann aller Voraussicht nach im Herbst des Jahres mit einem Startschuss und ersten Tätigkeiten im Gebiet gerechnet werden!
Fotos: Der Senator für Umwelt, Bau und Verkehr