Pressemitteilung der Bremer Touristik-Zentrale:
"Wir wollen das beliebte Bremer Marktambiente und hanseatische Lebensfreude um den halben Erdball bis ans Gelbe Meer in China bringen und Bremen in China noch bekannter machen", sagt sich Peter Siemering, Geschäftsführer der Bremer Touristik-Zentrale. Gemeinsam mit seinem chinesischen Gegenpart, Li Jingping, dem Tourismus-Direktor von Bremens Partnerstadt Dalian, unterzeichnete er heute (Montag, 13. November 2017) ein sogenanntes "Memorandum of Understanding", eine Absichtserklärung, dass man zukünftig gegenseitig traditionelle Märkte in beiden Städten abhalten wolle.
Seit über dreißig Jahren ist die Sechs-Millionen-Metropole im Norden Chinas Partnerstadt Bremens, doch einen klassischen norddeutschen Markt gab es dort noch nie. Das soll nun anders werden. Im Frühjahr 2018 sollen dort dreißig liebevoll eingerichtete Holzstände mit typischen Bremer Motiven vom UNESCO-Welterbe, dem Rathaus, bis zu den Schnoorhäusern einen Eindruck vom Lebensstil an der Weser vermitteln. Auch die in China gut bekannten Stadtmusikanten und der Roland dürfen nicht fehlen. Die Stände werden speziell für Dalian in China gebaut. Verkauft werden deutsches Kunsthandwerk, typische Speisen und Getränke. Wenn ein geeigneter Platz gefunden wird und erforderliche Genehmigungen geklärt sind, gibt es einen Stand des Bremer Ratskellers und Bremen-Souvenirs, Freimarktspiele vom Entenangeln bis zum Dosenwerfen und sogar die beliebte Backfischrutsche soll für Begeisterung bei den Chinesen sorgen.
Die Idee zu einem Bremen-Markt entstand bei der BTZ im Jahr 2015 anlässlich des Jubiläums der Städtepartnerschaft. Prompt unterzeichneten die beiden Städte auf der Internationalen Tourismusbörse (ITB) 2015 in Berlin mit Senator Günthner eine erste Absichtserklärung, dass man im Tourismus noch enger zusammenarbeiten wolle. Die Absichten werden nun konkret, denn nachdem im Sommer dieses Jahres die Bremer Schausteller und Marktkaufleute, Andreas Manke und Marcel Kutschenbauer, sowie Claudia Staffeldt vom Bremer Ratskeller nach Dalian gereist waren, kommt nun der Gegenbesuch aus China. Zwei Tage lang besichtigen Li Jingping und die Chefs verschiedener Tourismus-Agenturen die Hansestadt und prüfen, wo der geeignetste Ort für einen Dalian-Markt in Bremen sein könnte. "Diesen Besuch nehmen wir zum Anlass, die erste gemeinsame Absichtserklärung zu konkretisieren", erklärt Peter Siemering. Ziel ist es, die Freundschaft zwischen beiden Städten zu stärken, den Reiseverkehr auszubauen und die beiden Märkte durchzuführen. "Wir sind Herrn Li sehr dankbar, denn ohne seine Unterstützung in Dalian wäre ein solches Vorhaben nicht durchführbar", freut sich der Bremer Tourismuschef. Und auch in Bremen erleichtert die gute Kooperation zwischen dem Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen, der Senatskanzlei und der BTZ die Arbeit.
"China wird touristisch ein immer wichtigerer Markt für uns", erklärt Siemering. "2016 stieg das Land von Platz 12 auf Platz 11 der touristischen Auslandsmärkte in Bremen. Letztes Jahr verzeichneten die bremischen Hotels fast 13.000 Übernachtungen, das ist ein Plus von 6,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Und bis Juli 2017 liegen die chinesischen Übernachtungen bereits bei einem Plus von fast 30 Prozent."
Auch Wirtschaftssenator Martin Günthner betont die Bedeutung Chinas für Bremen. "Das Reich der Mitte hat großes Interesse am kleinsten deutschen Bundesland. In den vergangenen 13 Jahren siedelten sich mehr als 120 chinesische Unternehmen in Bremen an. Bremen kann auf eine lange Geschichte mit China zurückblicken." Die chinesische Raumfahrt wird sich übrigens auch maßgeblich an dem für 2018 in Bremen geplanten International Astronautical Congress IAC beteiligen. Als zweitgrößte Hafenstadt Chinas stellt Dalian einen wichtigen Knotenpunkt für die Region im Nordosten des Landes dar, und ist ähnlich wie Bremen und Bremerhaven Oberzentrum für die Marine Wirtschaft. Auf Basis eines im Oktober 2011 unterzeichneten Memorandum of Understanding (MoU) besteht eine Kooperation zwischen Bremen und Dalian im Bereich der Elektromobilität. Auch zwischen den Universitäten gibt es Kooperationen im Rahmen von MoU's. Seit einigen Jahren bestehen zudem Kontakte im Bereich Bildender Kunst, die 2015 zu einer Ausstellung von Künstlern aus Dalian in Bremen und 2016 zu einer Gegenausstellung in Dalian führte.
Foto: BTZ/Michael Bahlo