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Senatskanzlei

Die Zukunft der Mobilität - Bürgermeister Carsten Sieling besuchte die BSAG

18.01.2018

"Die Bremer Straßenbahn AG ist wichtiger Impulsgeber für die Zukunft der Mobilität in Bremen." Mit diesem klaren Bekenntnis zur Rolle der BSAG fasste Bürgermeister Carsten Sieling jüngst seinen Besuch im Unternehmen am Flughafendamm zusammen. Vorausgegangen waren intensive Gespräche mit den Vorständen Hajo Müller und Michael Hünig sowie dem Betriebsratsvorsitzenden Thomas Bode. Auf der Tagesordnung standen dabei auch Themen wie die Digitalisierung der Branche und das Sicherheitsempfinden an den Haltestellen.

Vor allem beim aktuellen Thema "Mobility on Demand" – übersetzt etwa: nachfragegesteuerte Mobilitätsangebote – betonte Bürgermeister Carsten Sieling die Vorreiterrolle der BSAG in der Hansestadt. Sein Vorschlag: In der Anfangsphase könnten auch Start-ups von der BSAG unterstützt werden und mit ihrem Know-how wiederum neue Ideen ins Unternehmen bringen. "Wir schauen uns derzeit mögliche Partner an", berichtete Vorstandssprecher Hajo Müller. Erste Gespräche habe es bereits gegeben, man befinde sich aber noch in der Konzeptphase. "Wir sind auf dem Weg vom traditionellen Transporteur zu einem modernen Mobilitätsdienstleister, der weitere Angebote auf unterschiedlichen Feldern integrieren wird", so Hajo Müller.

Gerd Spanjer, Leiter des Centers Fahrzeuge bei der BSAG (r.) erklärt Bürgermeister Carsten Sieling die Arbeitsabläufe in der Werkstatt. Mit im Bild: BSAG-Vorstandssprecher Hajo Müller (3.v.l.), BSAG-Arbeitsdirekter Michael Hünig (2.v.r.) und BSAG-Betriebsratsvorsitzender Thomas Bode (dahinter).
Gerd Spanjer, Leiter des Centers Fahrzeuge bei der BSAG (r.) erklärt Bürgermeister Carsten Sieling die Arbeitsabläufe in der Werkstatt. Mit im Bild: BSAG-Vorstandssprecher Hajo Müller (3.v.l.), BSAG-Arbeitsdirekter Michael Hünig (2.v.r.) und BSAG-Betriebsratsvorsitzender Thomas Bode (dahinter).

Die Mobilität der Zukunft ist in weiten Teilen digital, darin waren sich alle Teilnehmer des Gesprächs einig: Straßenbahnen, die ihren Werkstattbesuch per Telemetriedaten selbst anmelden, Fahrgäste, die Tickets in einem Internetportal verwalten, und Apps, mit denen sich Fahrten bei mehreren Dienstleistern in einem Schritt buchen lassen – um nur einige Beispiele zu nennen. Kein Wunder daher, dass der Aufbau von Know-how eines der zentralen Themen bei der Digitalisierung ist. "Die Fortschritte in der Informationstechnik betreffen alle Tätigkeitsfelder unseres Unternehmens", erklärte Hajo Müller. Qualifizierte Mitarbeitende seien daher wichtig, um mit der dynamischen Entwicklung Schritt zu halten.

Weiteres Thema des Besuchs war die Präsenz der BSAG im öffentlichen Raum der Stadt. Vor allem am Hauptbahnhof, wo tagtäglich rund 100.000 Menschen mit den Bussen und Bahnen unterwegs sind. "Wir müssen in Sachen Aufenthaltsqualität einen Sprung nach vorne machen", forderte Carsten Sieling. Dabei spiele vor allem das subjektive Sicherheitsempfinden der Fahrgäste eine Rolle, erklärte BSAG-Vorstand und Arbeitsdirektor Michael Hünig.

Bei seinem Besuch im BSAG-Zentrum durfte Bürgermeister Carsten Sieling auch selbst Strom geben und eine Runde über den Betriebshof fahren.
Bei seinem Besuch im BSAG-Zentrum durfte Bürgermeister Carsten Sieling auch selbst Strom geben und eine Runde über den Betriebshof fahren.

Um die Sicherheit von Fahrgästen und Mitarbeiten zu erhöhen, hat die BSAG schon heute zahlreiche Schritte unternommen. Mehr als 70 Fahrgastbegleitende wurden in den vergangenen Jahren ausgebildet, die Zahl der Fahrausweisprüfenden erhöht. Hinzu kommen Schulungen für BSAG-Mitarbeitende, ein direkter Draht zur Polizei und ein Sicherheitskonzept, das auch die Ausbildung der Beamten für Einsätze in den Fahrzeugen vorsieht. "Wir planen zudem, die Präsenz unserer Kolleginnen und Kollegen im Netz und an einigen Haltstellen zu verstärken", so Michael Hünig. Mit der Innenbehörde befinde man sich zudem in Gesprächen über die rechtlichen Möglichkeiten des Hausrechts an Haltestellen und über den Einsatz eines Sicherheitsservices.

Fast 22 Millionen sogenannter Nutz-Kilometer legen die Busse und Bahnen der BSAG jährlich zurück. Zwei Drittel davon werden mit dem Bus absolviert, ein Drittel mit der Straßenbahn. "Wir müssen uns über kurz oder lang mit der besseren Anbindung von Stadtteilen wie beispielsweise Woltmershausen, Findorff und der Überseestadt beschäftigen", so Carsten Sieling. Die Entwicklung in den Quartieren gehe voran, da dürfe ein modernes Verkehrsangebot nicht hinten anstehen. "Das Thema gehört in unsere bremische Zukunftskommission. Wir brauchen hier Konzepte und Pläne für die nächsten zehn bis fünfzehn Jahre", sagte der Bürgermeister.

Fotos: BSAG