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Die Senatorin für Kinder und Bildung

Unterstützung für Schulen in schwierigen Lagen

Maßnahmen für 15 Grundschulen und vier Oberschulen in der Stadt Bremen

06.02.2018

In Bremer Schulen werden täglich viele Herausforderungen gemeistert, Kollegien arbeiten mit äußerstem Engagement. Schulen in schwierigen Lagen soll nun die Möglichkeit gegeben werden, die Unterrichtsverpflichtung ihrer Lehrkräfte zu reduzieren. Die „gewonnene Zeit“ kann dann beispielsweise genutzt werden, um neben den vielen anderen Aufgaben, die mittlerweile zu bewältigen sind, Unterricht vorzubereiten und im Team zu entwickeln.
15 Grundschulen und vier Oberschulen bekommen ab sofort zusätzliche Ressourcen aus drei unterschiedlichen Maßnahmen.

Zunächst war die „Maßnahme Entlastungsstunden“ ausschließlich für Schulen mit dem Sozialindex 5 vorgesehen. Nach intensiven Überlegungen und Beratungen, wurden jedoch weitere Kriterien zur Auswahl der Schulen hinzugefügt. „Wir wollen, dass insgesamt mehr Kollegien profitieren und die Schulen entlastet werden, die von den aktuellen, akuten Herausforderungen besonders betroffen sind. Dazu gehören die Standorte mit hohen Anteilen an Kindern aus Zuwanderer-Familien und mit Sprachförderbedarf. Der Sozialindex bildet diese nicht oder nur ungenügend ab. Deshalb haben wir weitere Kriterien zur Auswahl der Schulen hinzugenommen. Insgesamt liegt unser besonderes Augenmerk auf Grundschulen“, sagt Dr. Claudia Bogedan, Senatorin für Kinder und Bildung. Zudem wurden die Vorhaben „Entlastungsstunden“, „Mathematikförderung“ und „Stabilisierungsgruppen“ für Grundschulen weitestgehend in einem Maßnahmen-Paket zusammengezogen, um eine größere Wirkung erzielen zu können. Die Zuweisungen sind befristet und werden überprüft.

Die Auswahl der Grundschulen erfolgt auf Basis der Summe folgender Indikatoren:

  1. Sozialindikator,
  2. Der Anteil der Kinder an allen Schülerinnen und Schülern der Schule, die in den vergangenen drei Jahren einen Vorkurs besucht haben (egal an welcher Schule dieser stattgefunden hat),
  3. Der Anteil der Kinder, die zum Schuleingang einen Sprachförderbedarf nach dem Cito-Test haben.

Folgende Schulen, die in allen drei Kategorien am stärksten betroffen sind, beziehungsweise in zwei Kategorien am stärksten betroffen sind und beim Cito-Test zu den 15 am stärksten betroffenen gehören, werden mit zusätzlichen Ressourcen versorgt:
1. Andernacher Straße, 2. Robinsbalje, 3. Glockenstraße., 4. Halmerweg, 5. Am Wasser, 6. Tami-Oelfken, 7. Fischerhuder Straße, 8. Wigmodistraße, 9. Pastorenweg, 10. Auf den Heuen, 11. Pfälzer Weg, 12. Stichnathstraße, 13. Melanchthonstraße
Diese 13 Grundschulen bekommen jeweils

  • Entlastungsstunden (ab Februar)
    • Die Berechnung dieser Stunden erfolgt auf Basis einer Vollzeitstelle – zwei Lehrerwochenstunden entsprechen sieben Prozent der vollen Stelle, Teilzeitkräfte bekommen entsprechend weniger Entlastung. Schulen bekommen die gesamte daraus berechnete Ressource zugewiesen. Jede der berücksichtigten Schulen berät und entwickelt gemeinsam mit den schulischen Gremien und der Schulaufsicht die detaillierte Verwendung der Stunden.
  • zusätzliche Mathematikförderung (ab 1.August 2018, Vorbereitungen ab Februar)
  • zusätzlich zwei Referendare (ab 1. August 2018, Vorbereitungen ab Februar)
  • Mittel für Stabilisierungsgruppen für Kinder mit Lernschwierigkeiten (ab 1. August 2018, Vorbereitungen ab Februar)

Hinzu kommen folgende zwei Grundschulen, die jeweils die zusätzliche Mathematikförderung, zwei zusätzliche Referendare und die Ressourcen für Stabilisierungsgruppen bekommen: Pürschweg und Kirchhuchting.

Für Schulen der Sekundarstufe I greift die Maßnahme „Entlastungsstunden“ auf Basis der Summe folgender Kriterien:

  1. Sozialindikator,
  2. Der Anteil der Kinder an allen Schülerinnen und Schülern dieser Schule, die in den letzten drei Jahren einen Vorkurs besucht haben (egal an welcher Schule dieser stattgefunden hat),
  3. Der Anteil der Kinder mit statuiertem sonderpädagogischen Förderbedarf

Folgende vier von 41 Oberschulen werden gefördert: Oberschule an der Koblenzer Straße, Roland zu Bremen Oberschule, Oberschule im Park, Oberschule Lehmhorster Straße

„Uns ist bewusst, dass die Ressourcenzuweisung leider sehr spät, direkt zum 2. Halbjahr erfolgt. Wir werden die Schulen eng bei der Vorbereitung und der Umsetzung der Maßnahmen begleiten und unterstützen, damit beispielsweise die Entlastungsstunden dort ankommen, wo sie ankommen sollen – bei den Lehrkräften vor Ort“, so Bogedan.

In der Stadtgemeinde Bremerhaven werden die entsprechenden Ressourcen auf Grundlage der vom Magistrat beschlossenen Sozialindikatoren verteilt. Da eine Stundenentlastung für Lehrkräfte aufgrund der engen Personallage kurzfristig nicht vollumfänglich möglich sein wird, wird diese Maßnahme derzeit noch geprüft. Um die Entlastung der Lehrkräfte und die Sicherung der Unterrichtsqualität dennoch gewährleisten zu können, beabsichtigt der Schuldezernent die Einrichtung von temporären Lerngruppen („Stabilisierungsklassen“) an sechs Grund- und sechs Oberschulstandorten in der Stadt Bremerhaven.

Für die drei Maßnahmen sind im Doppelhaushalt 2018/19 insgesamt zirka 5,9 Mio Euro veranschlagt.