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Die Senatorin für Kinder und Bildung

Qualifizierungsprogramm für Studierende

Senatorin Claudia Bogedan sieht Universität in der Pflicht

08.02.2018

Im gesamten Bundesgebiet und auch in Bremen verschärft sich der Lehrermangel. Die Senatorin für Kinder und Bildung hat diverse Maßnahmen ergriffen, um die schwierige Situation zu verbessern – dazu gehören die Aufstockung der Referendariatsplätze von 450 auf 600, die Erleichterung der Seiteneinstiege, die Schaffung eines zentralen Einstellungspools, ein Aufruf an Lehrkräfte, Teilzeit aufzustocken, Briefe an Pensionäre usw. Einige dieser Maßnahmen greifen aber nicht sofort.

„Wir befinden uns weiterhin in einer Notsituation. Der Einsatz von Studierenden als Vertretungskräfte, vor allem für langzeiterkrankte und schwangere Lehrkräfte, macht es möglich, die Unterrichtsversorgung zu sichern. Das darf nicht die Regel sein, ist nicht gut und wir arbeiten nicht darauf hin. Die Alternative aber wäre Unterrichtsausfall. Sicher ist, dass Studierende besser begleitet werden müssen. Da sehe ich die Universität in der Pflicht. Dort werden bisher aber keine gezielten Unterstützungen angeboten. Wir springen deshalb zunächst ein. Das Landesinstitut für Schule wird ein Qualifizierungsprogramm für die Studierenden im Master-Lehramtsstudium erarbeiten, die als Vertretungslehrkräfte an Schulen im Einsatz sind. Ab dem 1. August 2018 soll dieses Angebot greifen“, sagt Dr. Claudia Bogedan, Senatorin für Kinder und Bildung.

Derzeit sind in der Stadtteilschule 236 Studierende verzeichnet, im August 2017 waren es 232 Studierende. Masterstudenten dürfen bis zu 11 Stunden unterrichten, häufig ist das Stundendeputat wesentlich geringer und liegt bei drei bis fünf Stunden. Lehrkräfte sind im Schnitt mit 27 Stunden Unterrichtsverpflichtung im Einsatz. Hinzu kommen Menschen mit Master- oder Magister-Abschluss, die nicht mehr studieren sowie Beschäftigte anderer Professionen.

In der Stadt Bremen sind zurzeit 5.287 Lehrkräfte mit 4.280 Vollzeiteinheiten im Einsatz.

236 Studierende sind mit 2.243 Stunden, umgerechnet 84,41 Vollzeiteinheiten im Einsatz.
Das sind 1,9 Prozent der Unterrichtsstunden, die von unseren vollständig ausgebildeten Lehrkräften nicht erteilt werden.

An 67 Prozent der Bremer Schulen sind Studierende in der Größenordnung weit unter einer Lehrkraft-Vollzeiteinheit in der Vertretung beschäftigt. Der höchste Anteil beträgt 2,37 Prozent.