Gertrud Overbeck, die Enkelin des Worpsweder Malerpaar Fritz und Hermine Overbeck, ist heute (10.3.2010) mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt worden. Bürgermeister Jens Böhrnsen hat die hohe Auszeichnung im Rahmen eines Empfanges im Bremer Rathaus übergeben. Er würdigte damit eine Frau, die mit großem persönlichen Einsatz das öffentliche Leben Bremens kulturell und pädagogisch außerordentlich bereichert hat. Gertrud Overbeck engagiert sich seit über zwei Jahrzehnten in enger Zusammenarbeit mit dem Verein „ Freunde der Stiftung Fritz und Hermine Overbeck“ für den Erhalt des Lebenswerkes ihrer Großeltern. Zudem hat sie wesentlichern Anteil am Aufbau der Ökologiestation in Bremen-Nord. „Sie können stolz sein auf das, was Sie geleistet haben“, sagte der Bürgermeister.
Gertrud Overbeck hat im Jahr 1990 als Vorlauf des Overbeck-Museums im alten Packhaus in Bremen-Vegesack die Stiftung „Fritz und Hermine Overbeck“ gegründet. Am 22. April 1990 konnte die erste Schau mit Werken des Worpsweder Malerpaars Fritz und Hermine Overbeck eröffnet werden. Voran gegangen war eine jahrelange intensive Beschäftigung Gertrud Overbecks mit dem Nachlass ihrer Großeltern. Die Werke aus dem Familienbesitz mussten registriert und restauriert werden, bevor sie der Öffentlichkeit präsentiert werden konnten, auch eine geeignete Ausstellungsstätte ließ sich erst nach großen Anstrengungen finden.
In einer Dauerschau präsentiert das Haus die Werke der beiden Maler, die zu dem bedeutenden Worpsweder Künstlerkreis gehörten. Darüber hinaus greifen Sonderausstellungen verwandte Themen auf. Im Jahr 2007 erfolgte die Umwandlung der Ausstellung in das Overbeck-Museum. Auch zeitgenössischen Künstlern bietet das Haus ein Forum. Am ehemaligen Wohnort der Familie Overbeck in Bremen-Vegesack ist dank des beispielhaften Engagements von Gertrud Overbeck mit dem Museum eine einzigartige Stätte für den ortsnahen Zugang zur bildenden Kunst entstanden. Gleichzeitig wird das Andenken an die Kulturgeschichte Bremen-Nords in Verbindung mit der bedeutenden Worpsweder Künstlerkolonie lebendig gehalten. Gertrud Overbeck hat nach ihrer Pensionierung in dieses Projekt nicht nur einen großen Teil ihrer Lebenszeit, sondern auch beträchtliche eigene finanzielle Mittel eingebracht.
Gertrud Overbeck hat sich zudem für die Gründung und Aufbauarbeit der Ökologiestation im Schönebecker Auetal in Bremen-Nord, sowie die Gründung des Trägervereins eingesetzt, den sie langjährig geleitet hat. Der Verein Ökologiestation führt in Bremen-Schönebeck seit 30 Jahren Umweltbildungsarbeit durch und trägt damit zum Verständnis der ökologischen Voraussetzungen einer lebensfähigen Umwelt bei. Der Verein bietet jährlich ca. 70 öffentliche Veranstaltungen, sowie Seminare und Führungen in den Themenbereichen Naturkunde, Ökologie, Naturschutz und Gesundheit an.
Foto: Senatspressestelle