In Durban werden jetzt Nachwuchs-Meeresschützer und -Klimaretterinnen ausgebildet
05.06.2018„Die zunehmende Verschmutzung der Meere durch Plastik betrifft alle Menschen auf der Welt und wir können diese Herausforderung nur gemeinsam meistern. Die Ausbildung und Arbeit der „Ozean Champs“ in Bremens Partnerstadt Durban ist vorbildlich und leistet einen Beitrag zur Lösung der Problematik“, erklärte Bürgermeisterin Karoline Linnert am Montag (4. Juni) nach ihrem Besuch eines Kooperationsprojektes zwischen Bremen und Durban zur Marinen Umweltbildung während der gemeinsamen Delegationsreise von Senat und Handelskammer nach Südafrika und Namibia. Bremen und Durban sorgen gemeinsam dafür, dass 15 junge „Ocean Champs“ ausgebildet werden. Die Jugendlichen haben die 12. Klasse abgeschlossen und werden nun in einer zweijährigen Ausbildung zu Nachwuchs-Meeresschützern und Klimaretterinnen ausgebildet. Bremen unterstützt das Projekt finanziell. Der Wissensaustausch wird unter anderem vom Bremer Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT) gefördert.
Die jungen Erwachsenen erfahren – gefördert durch ein Stipendium der Stadt Durban –, welche Folgen die Meeresverschmutzung durch Plastik hat, lernen, Boden- und Wasserproben zu nehmen, eignen sich Wissen über den Klimawandel und seine Folgen an, erfahren Wissenswertes über die Rolle von Mangroven und organisieren eigene Projekte, wie beispielsweise Strand-Reinigungsaktionen. Linnert erfuhr von den angehenden „Ocean Champs“, dass sie erfolgreiche Überzeugungsarbeit in den Communities leisten und andere Menschen für die Problematik sensibilisieren.
Das Projekt „Ocean Champs“ umfasst insgesamt drei verschiedene Bereiche: neben den 15 jungen Erwachsenen sollen ab Anfang Juli auch 35 Siebtklässlerinnen und Siebtklässler zu jungen „Ocean Champs“ ausgebildet werden. Sie sollen ermutigt werden, sich für das Schulfach „Marine Umweltbildung“ zu interessieren und lernen das Meer besser kennen. Viele Kinder in Durban können nicht schwimmen und haben Angst, im Meer zu baden, weil sie sich vor Seeschlangen fürchten, die es dort jedoch gar nicht gibt. Der dritte Ausbildungsgang der „Ocean Champs“ richtet sich an Lehrerinnen und Lehrer, die bereits Wissen in der Marinen Umweltbildung haben und nun noch zusätzliche Informationen als „Training for the Trainer“ bekommen sollen.
Alle drei Gruppen sollen auf ihre Weise als Multiplikatoren in Durban fungieren und ihr Wissen weitertragen. Für die jungen Erwachsenen soll sich aus der zweijährigen Ausbildung darüber hinaus eine größere Vielfalt an Berufsmöglichkeiten ergeben, ob als städtischer Angestellter in der Kommunalverwaltung oder als Freiberuflerin in der Tourismusbranche.
„Ein gutes Beispiel für lebendige Städtepartnerschaft“, freut sich Karoline Linnert. „Wir unterstützen uns gegenseitig, lernen voneinander und erreichen mit relativ wenig Geld, dass die kommenden Generationen Berufsperspektiven entwickeln und einen genaueren Blick auf ihre Umwelt und die Klimafolgen haben. Das nenne ich nachhaltig.“
Foto: Senatspressestelle