Nachbarschaftsmanagerin für den Klimaschutz nimmt im Quartierstreff Blumenthal ihre Arbeit auf / Projekt wird mit rund 170.000 Euro vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit gefördert
Bremen-Blumenthal ist seit heute (Dienstag, 12. Juni 2018) offiziell das Modellquartier, um neue Wege bei der Förderung des nachhaltigen Alltagsverhalten und einer neuen gemeinsamen Nachbarschaft aufzuzeigen. Der Stadtteil ist nun der Ort für das Projekt „Klimaschutz in Blumenthal – ein Quartier im (Klima-)Wandel. Die Neuzugezogenen Blumenthalerinnen und Blumenthaler sind hierbei genauso Zielgruppe der Aktivitäten wie auch die Alteingesessenen.
Mit dem Besuch von Umweltsenator Dr. Joachim Lohse vor Ort ist das Projekt nun an den Start gegangen: „Ich freue mich über das gemeinsame Projekt meines Hauses mit dem Sozialressort. Es verknüpft die Themen Klimaschutz und Soziales und wird in den nächsten zwei Jahren zeigen, wie auf vielfältige Weise Klimaschutz im Alltag gelingen kann. Der direkte Bezug zu den Akteuren sowie den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort ist eine der Stärken des Projekts und hat somit sicherlich auch Vorbildcharakter für andere Quartiere, nicht nur in Bremen.“
Die Art und Weise, was an Ressourcen verbraucht oder genutzt wird, hat enorme Auswirkungen auf die Umwelt und das Klima. Der Umwelt- und Klimaschutz beginnt daher im Alltag der Menschen. Manchmal sind nur kleine Änderungen notwendig, manchmal müssten Alltagsroutinen geändert werden. So geht es bei dem Projekt beispielsweise um den täglichen Weg zur Arbeit, mit dem Kind zur Kita oder zum Einkaufen oder wann welches Obst und Gemüse wo herkommt. Aber auch um Fragen, warum so viele Lebensmittel im Müll landen und wie jeder Bürger und jede Bürgerin dagegen vorgehen kann. Kann das Haushaltsgerät noch repariert werden oder muss es entsorgt werden und wenn ja, wohin und was passiert eigentlich dann damit? Ist klimafreundliche Ernährung nicht auch gleich gesünder? Welche Vorteile hat ein nachhaltigeres Verhalten im Alltag? Diesen und ähnlichen Fragen zu mehr Ressourcenschutz im Alltag wird in dem Projekt auf praktische Weise nachgegangen.
Bremen-Blumenthal ist ein Standort mit vielen sozialen Anforderungen: hohe Arbeitslosigkeit, viele Geringverdienende, ein höherer Anteil an der Bevölkerung mit Migrationshintergrund und vor allem ist Blumenthal ein recht junger Stadtteil. Seit Ende April 2018 ist im Quartierstreff Sonja Pannenbecker als Nachbarschaftsmanagerin für den Klimaschutz tätig. Die Angestellte der Umweltbehörde wird in den kommenden zwei Jahren in Kooperation mit dem Amt für Soziale Dienste Repair-Cafes und Tauschbörsen anbieten, die unterschiedlichen Gärten vor Ort vernetzten, Umweltlotsen ausbilden, Referenten nach Blumenthal holen oder die vielen bereits aktiven Akteure vor Ort unterstützen und miteinander verbinden. Das Projekt ist zu 90 Prozent gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Bau und nukleare Sicherheit im Rahmen des Förderaufrufs „Kurze Wege für den Klimaschutz“.
Carola Schulz, Quartiersmanagerin in Blumenthal vom Amt für Soziale Dienste Bremen und Mitinitiatorin des Projektes freut sich auf die gute Zusammenarbeit. Denn Klima- und Umweltschutz sind immer wieder indirekt Thema bei der Integration.
Kontakt:
Quartierstreff Blumenthal
Kapitän Dallmann Str. 18
28779 Bremen
Sonja.Pannenbecker@umwelt.bremen.de