Aufbau und Betrieb des Start-up Inkubators ESA BIC North Germany beschlossen
In ihrer Sitzung am heutigen Mittwoch (13.06.18) hat die staatliche Deputation für Wirtschaft, Arbeit und Häfen dem Aufbau und Betrieb eines Start-up-Inkubators für die Raumfahrt in Bremen („ESA BIC“) zugestimmt. Der Senat hat dem Vorhaben bereits im Mai (08.05.2018) zugestimmt.
Von der Europäischen Raumfahrt Agentur (ESA) ist ein europaweites Netzwerk von Inkubatoren für Start-ups initiiert worden. Ziel ist es, Start-ups und junge Unternehmen aus der Raumfahrt mit der Schaffung von geeigneten infrastrukturellen Rahmenbedingungen zu unterstützen oder solchen aus anderen Technologiesektoren den Weg in die Raumfahrt und umgekehrt zu ermöglichen.
BIC steht dabei für „Business Incubation Center“, also ein Zentrum für Raumfahrt-Start-ups, das durch den Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen insbesondere mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und gemeinsam mit der Europäischen Raumfahrtagentur (ESA) im Auftrag des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) finanziert wird. Für den Start des ESA BIC North Germany in Bremen sollen rund drei Millionen Euro bis 2021 zur Verfügung stehen, wovon Bremen etwa ein Viertel selbst trägt.
„In der Raumfahrt geht es um Spitzentechnologie, die hohen internationalen Standards gerecht werden muss“, sagt Martin Günthner, Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen. „Die Programme der Raumfahrtagenturen beinhalten meist längere Entwicklungszyklen. Es gibt kaum eine andere Branche, die junge Leute so begeistern kann wie die Raumfahrt. Um hier an der Weser junge und alte Talente zu unterstützen, zu beraten und als Wegweiser in die Raumfahrt zu agieren, wollen wir das ESA BIC in Bremen.“
Im Kern soll in dem ESA BIC eine regionale Infrastruktur aufgebaut und betrieben werden, in dessen Rahmen geeignete junge Unternehmen und Start-ups ein bis zu zweijähriges Inkubationsprogramm durchlaufen. Das Vorhaben soll in einem Zeitraum von 3,5 Jahren (3. Quartal 2018 – 4. Quartal 2021) umgesetzt werden. Die Umsetzung erfolgt durch zwei separate Maßnahmen: durch das „Inkubationsprogramm Start-up“ und durch den Aufbau und Betrieb der Infrastruktur „Raumfahrt-Inkubator“.
Das Inkubationsprogramm wendet sich an Unternehmen, die nicht älter als drei Jahre sind. Nach Bewerbung und erfolgreicher Aufnahme in das Programm erhalten die Start-ups eine Förderung von bis zu 50.000 Euro (50 Prozent Mittel FHB; 50 Prozent ESA-Mittel) für gründungsbezogene Ausgaben. Im Projektzeitraum sollen 15 in Bremen gegründete Start-ups gefördert und durch den Bremer Raumfahrt-Inkubator betreut werden.
Der „Raumfahrt-Inkubator“ dient der Koordination aller Dienstleistungen, Trainingseinheiten und Beratungen des ESA BIC in Bremen und wird von der Bremer Aufbau-Bank GmbH (BAB) und dem Clusterverband AVIASPACE Bremen e.V. gemeinschaftlich als Anlaufstelle und als „Kümmerer“ für die in Bremen inkubierten Start-ups aufgebaut und betrieben.
Das internationale Netzwerk der ESA BICs agiert mittlerweile regional an 29 Standorten in 11 Ländern, in Deutschland sind das Standorte in Bayern, Darmstadt und ab Sommer 2018 auch in Bremen. „Dabei wird Bremen erst der Anfang sein“, so Wirtschaftssenator Martin Günthner. „Bremen hat als international anerkannter Raumfahrtstandort hier die Federführung für den norddeutschen Raum.“ Denn nach und nach werden die Bundesländer Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern sowie Berlin und Brandenburg das ESA BIC North Germany komplettieren. „Raumfahrt ist eine internationale Branche, daher sind wir als Bremer hier gut beraten, uns ein überregionales Fundament zu schaffen, von wo aus unsere Start-ups agieren können“, sagt Senator Martin Günthner.