Auftaktveranstaltung zur Veranstaltungsreihe der Zukunftskommission
17.06.2018Dank des guten Ergebnisses bei den Verhandlungen über die Bund-Länder Finanzbeziehungen verfügt Bremen ab 2020 über deutlich erweiterte finanzielle Handlungsmöglichkeiten. „Wir werden ab übernächstem Jahr gut 500 Millionen Euro mehr für Bremen und Bremerhaven zur Verfügung haben und ich möchte, dass wir uns schon heute Gedanken darübermachen, wie wir dies für eine bestmögliche Entwicklung unserer beiden Städte nutzen“, so Bürgermeister Carsten Sieling. Im September 2017 hat deshalb eine Zukunftskommission die Arbeit aufgenommen, in der der Senat gemeinsam mit Mitgliedern des Magistrats der Stadt Bremerhaven und zahlreichen Vertreterinnen und Vertretern aus Organisationen und Verbänden aus Bremen und Bremerhaven sowie externen Sachverständigen die zukünftige Entwicklung des Zwei-Städte-Staates diskutiert hat. Darauf aufbauend wurden seitdem in zahlreichen Workshops und Perspektivrunden mit mehreren hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmern konkrete Ideen und Vorstellungen der weiteren Zukunftsgestaltung entwickelt.
Erste Ergebnisse werden nun in neun öffentlichen Veranstaltungen zu unterschiedlichen Schwerpunktthemen in Bremen und Bremerhaven vorgestellt. Den Auftakt machten heute (Sonntag, 17.6.2018) Bürgermeister Dr. Carsten Sieling, Präsident des Senats, gemeinsam mit Sozialsenatorin Anja Stahmann und Wissenschafts- und Gesundheitssenatorin Prof. Dr. Eva Quante-Brandt, im Bürgerhaus Hemelingen zum Thema: "Bremen, Stadt der Quartiere". Im Mittelpunkt stand die Frage, vor welchen Herausforderungen die Quartiere stehen und wie mögliche Lösungsansätze zur Bewältigung aussehen können. Neben Bürgermeister Sieling diskutierten Polizeipräsident Lutz Müller, die Präsidentin der Ärztekammer Bremen, Dr. Heidrun Gitter, Thomas Schwarzer von der Arbeitnehmerkammer Bremen und Barbara Lison, die Direktorin der Stadtbibliothek.
"Die Quartiere bilden das unmittelbare Lebensumfeld der Menschen. Hier entsteht Nachbarschaft und Zusammenhalt, hier findet Kommunikation statt, hier wird staatliche Daseinsvorsorge ganz unmittelbar erfahrbar. Im Quartier werden wie unter einem Brennglas gesellschaftliche Entwicklungen deutlich – positive Trends ebenso wie aktuelle und künftige Herausforderungen. Angefangen bei Kitas und Schulen, über außerschulische Bildungseinrichtungen, Bürgerhäuser und Quartierszentren, die Berücksichtigung der Belange älterer Menschen, kulturelle Angebote und Einrichtungen der Gesundheitsversorgung bis hin zum Wohnungsangebot und zur Sicherheit – all das prägt maßgeblich die Lebensqualität der Menschen“, so Bürgermeister Carsten Sieling.
Senatorin Anja Stahmann: „Die Quartiere in Bremen, die unmittelbaren Nachbarschaften haben eine ganz große Bedeutung für den sozialen Zusammenhalt in Bremen. Die Einrichtungen in den Quartieren – Quartierszentren, Bürgerhäuser, Stadtteilcafés, Seniorenbegegnungsstätten, Jugendzentren, Häuser der Familie – sie alle haben daher einen hohen Stellenwert für das Zusammenleben im Stadtteil und damit für das gesamte Gemeinwesen. Diese Einrichtungen sorgen dafür, dass auch jene am Leben teilhaben können, die wenig Geld haben. Dazu brauchen wir eine gute und bunte soziale Infrastruktur in den Stadtteilen, die in jeder Hinsicht gut zugänglich ist. Das hat auch die Zukunftskommission festgestellt und bekräftigt.“ Diese Infrastruktur müsse weiter ausgebaut werden. Es herrsche zudem Einigkeit darüber, dass die bestehenden Angebote langfristig absichert werden müssten. Bei der Entwicklung neuer Wohnquartiere – wie etwa auf der Galopprennbahn – solle die soziale Dimension von Anfang in den Blick genommen werden. „Da müssen neben Kitas und Schulen auch gleich Begegnungsorte, kulturelle und sportliche Angebote mitgedacht werden“, so Stahmann. Dabei spielten auch Parkanlagen, gut nutzbare Grünflächen, Wander- und Fahrradwege mit ihrem bewegungs- und gesundheitsfördernden Charakter eine wichtige Rolle.
Senatorin Prof. Dr. Eva Quante-Brandt dazu: "Wir alle wissen, wie wichtig eine gute Gesundheitsversorgung ist und wie sehr ein gesunder Lebenswandel unsere Lebensqualität beeinflusst. Gesundheit findet in den Quartieren, ganz unmittelbar in den Lebenswelten der Menschen statt: In der Kita oder Schule, der Arbeitsstätte oder dem Verein. Gesundheit ist wichtig für den einzelnen, aber auch für die gesamte Stadt. Darum müssen alle Stadtteile gut und gerecht mit Ärztinnen und Ärzten versorgt werden. Für die Schaffung gesundheitsfördernder Lebenswelten ist die Zusammenarbeit der verschiedenen Sektoren wie Stadtplanung, Verkehr, Wirtschaft, Soziales und Gesundheit die Grundlage. Das Thema Gesundheit ist in allen Politikfeldern verankert. Das möchten wir mit einer Gesundheitsstrategie für das Land Bremen erreichen.“ Diese solle gemeinsam mit Akteuren aus den Quartieren entwickelt werden, dazu gehörten Gesundheitstreffpunkte ebenso wie das Rat- und Tat Zentrum, Quartiersmanagerinnen, die Kliniken, die Ärzteschaft und Pflegestützpunkte. „Ein Treffpunkt für Bewohnerinnen und Bewohner im Stadtteil steht dabei im Vordergrund. Es geht um eine enge Vernetzung mit Kliniken, Ärzten, Pflegediensten, sowie Angeboten der Gesundheitsberatung und der psychologischen Beratung. Uns ist wichtig, dass gerade auch Menschen in sozial benachteiligten Quartieren Gesundheitsangebote kennenlernen und diese nutzen.“
Veranstaltungsreihe Zukunft Bremen 2035
In den kommenden Wochen werden in Bremen und Bremerhaven zu weiteren Themen öffentliche Veranstaltungen stattfinden. Die nächste Veranstaltung zum Thema „Gute Bildung von Anfang an“ findet statt am Donnerstag, 21. Juni 2018. Die Zukunftskommission wird schließlich am 15. Oktober in einer Klausur die Ergebnisse insgesamt beraten und einen Zwischenbericht vorlegen. Weitere Informationen zu den kommenden Terminen (PDF-Download (pdf, 216.6 KB)), über die Arbeit, die Gremien sowie die Ziele und Arbeitsinhalte der Kommission "Zukunft Bremen 2035" gibt es auch unter: www.zukunft.bremen.de
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