Zum Equal Pay Day, dem Tag für gleiche Bezahlung am 26. März, richtet das Bremer Internetportal frauenseiten.bremen mit seinem neuen Schwerpunkt „Blanker Lohn“ seinen Augenmerk auf die Debatte um Lohnungleichheit und unsichere Beschäftigung. In verschiedenen Beiträgen äußern sich Vertreterinnen aus Verbänden, Gewerkschaft und Kirche zu diesen Themen und liefern Hintergrundinformationen. Es wird dargestellt, was prekäre Beschäftigung eigentlich bedeutet, wie die Bremer Situation aussieht, an wen sich Betroffene wenden können und zudem berichten einige Frauen aus der Praxis.
In der EU verdienen Frauen durchschnittlich 18 Prozent weniger als Männer, auf Bundesebene sind es 23,6 Prozent und im Land Bremen sogar fast 26 Prozent. Darauf nehmen viele Aufrufe des diesjährigen Internationalen Frauentages Bezug und ebenso der Equal-Pay-Day. Die Lohnungleichheit zwischen Männern und Frauen zieht sich quer durch alle Berufsfelder. Zugleich haben in Deutschland und besonders in Bremen die sogenannten prekären Beschäftigungsverhältnisse stark zugenommen, also Beschäftigungsformen, die nicht mehr die typische Beschäftigung des sozialversicherten Vollzeit-Arbeitnehmers und der –arbeitnehmerin widerspiegeln: zum Beispiel Minijobs, Leiharbeit, Zeitarbeit, Dauerpraktika oder sogenannte In-Jobs für Hartz IV-Empfängerinnen. Von diesen prekären Beschäftigungsformen sind „typische Frauenberufe“ wie Erzieherin, Pflegerin oder Berufe im Einzelhandel besonders betroffen. Hinzu kommen Probleme der Kinderbetreuung, die oft verhindern, dass Frauen ein „Normalarbeitsverhältnis“ eingehen können.
Unterstützt wurden die frauenseiten.bremen bei der Erstellung des Schwerpunkts durch den Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt und die Bremische Gleichstellungsstelle. Der Schwerpunkt ist ab dem 25. März auf www.frauenseiten.bremen.de zu finden. Das Portal ist eine interaktive Plattform für Bremen und die Region, die von Frauen als freiwilligen Redakteurinnen selbst gestaltet wird.
Der internationale Aktionstag „Equal Pay Day“ wurde in Deutschland erstmals 2008 auf Initiative des Frauennetzwerks „Business and Professional Women Germany e. V.“ durchgeführt, um auf die immer noch bestehenden Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern hinzuweisen.