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Der Senator für Finanzen

Bürgermeisterin Karoline Linnert auf Stadtteilbesuch in Woltmershausen

05.10.2018

Wirtschaft und Kultur standen im Mittelpunkt des Stadtteilbesuchs von Bürgermeisterin Karoline Linnert in Woltmershausen. Auf dem Programm standen der Besuch des WeserKurier-Druckhauses in der Simon Bolivar-Straße und ein Gespräch mit dem Golden City-Team am Lankenauer Höft.

Nachts ist die Hauptproduktionszeit im Druckhaus. Nur wenige Leserinnen und Leser des Weser Kuriers wissen, dass ihre Zeitung in Woltmershausen gedruckt wird. Damit sie morgens den WK im Briefkasten haben, arbeiten die 140 Beschäftigten zu nachtschlafender Zeit. Für diese Tätigkeit wurden auch Flüchtlinge eingestellt. „Wir haben gute Erfahrungen mit ihnen gemacht. Die Leute wollen arbeiten und lernen nebenbei Deutsch,“ betont Michael Kuth, Leiter des Druckhauses. Bürgermeisterin Karoline Linnert besichtigte in Begleitung von Jan Leßmann, Vorstand der Bremer Tageszeitungen, David Koopmann, Leiter Märkte, und Michael Kuth die imposante Druckstraße. Die 73 Meter lange und 13 Meter hohe Maschine druckt, falzt und schneidet die Zeitungen. Täglich verlassen 135.000 bis 145.000 Tageszeitungen das Druckhaus.

Jan Leßmann informiert Karoline Linnert über das WK-Bike-Projekt.
Jan Leßmann informiert Karoline Linnert über das WK-Bike-Projekt.

Der Papierverbrauch ist auch in Zeiten von E-Papern noch enorm: Rund 11.000 Tonnen Papier werden pro Jahr für den WK benötigt. Karoline Linnert interessierte sich besonders für die Frage, ob der Einsatz von Recycling-Papier erwogen wird. Kommentar von Michael Kuth: „Wir benutzen kein Recyclingpapier. Ob das ökologischer wäre ist nicht gesagt. Um Recyclingpapier nutzen zu können, müssten Chemikalien eingesetzt werden.“

Jan Leßmann stellte der Bürgermeisterin das neue Projekt WK-Bike vor. Auf dem Druckhausgelände befindet sich die Fahrradwerkstatt, wo die Räder gewartet werden. „Aktuell haben wir 325 Fahrräder im Einsatz, bis Ende des Jahres wollen wir 450 aufstocken,“ berichtet Leßmann. An Wochentagen wird Das Leihsystem viel von Pendlern genutzt, am Wochenende sind es vor allem Touristen. In Kürze können alle Gewoba-Mieter kostenlos die Leihräder von WK-Bike nutzen. „Auch für den Astronautenkongress stellen wir Räder bereit,“ fügt es hinzu. Karoline Linnert wünschte dem WK viel Erfolg mit seinem neuen Projekt: „Bremen ist eine Fahrradstadt und wird beispielsweise durch Fahrradstraßen, Premiumrouten und das Fahrradquartier in der Neustadt noch attraktiver für Radler. Ökologische Verkehrspolitik fördert den Umstieg vom Auto auf das Rad oder den ÖPNV. Davon profitieren alle- weniger Abgase, weniger Lärm und die Autos stehen weniger im Stau.“

Frauke Wilhelm erläutert Karoline Linnert zusammen mit Nomena Struß (von rechts) die Vorschläge aus der „Golden City-Zukunftswerkstatt“ für das Lankenauer Höft.
Frauke Wilhelm erläutert Karoline Linnert zusammen mit Nomena Struß (von rechts) die Vorschläge aus der „Golden City-Zukunftswerkstatt“ für das Lankenauer Höft.

Die zweite Station des Stadtteilbesuchs war die temporäre Hafenbar „Golden City“. Der Umzug vom Europahafen ans Lankenauer Höft war ein Wagnis. Mit Blick auf die Erfahrungen der letzten Monate am neuen Standort steht für das Golden-City-Team fest: Es hat sich gelohnt. Frauke Wilhelm-betont: „Wir fühlen uns hier wohl. Der Stadtteil hat uns gut aufgenommen. Es kommen immer mehr Pusdorfer zu unseren Veranstaltungen.“ Die Mischung aus Theater und Infotainment hat Fans weit über den Stadtteil hinaus. Zur besonders beliebten „Golden City-Lokalrunde“ waren die 170 Plätze gleich zwei Mal hintereinander ausverkauft. Nomena Struß: „Die Leute mögen es, wenn wir mit Augenzwinkern alte Schlager präsentieren und nebenbei Geschlechterklischees aufs Korn nehmen.“
Der größte Wunsch aller beim engagierten Kulturprojekt ist Planungssicherheit. „Wir wollen gern hier bleiben. Mit dem Stadtteil zusammen können wir noch viel machen,“ erklärt Frauke Wilhelm. Die ungewisse Zukunft mache die Planung schwierig: „Auf wackeligem Boden Veranstaltungen zu planen und Künstler zu buchen ist ein riesen Problem. Ganz zu schweigen vom finanziellen Aspekt. Um ein Jahr den Betrieb abzusichern, brauchen wir zwischen 135.000 und 170.000 Euro. Dank vieler Sponsoren haben wir das immer wieder hinbekommen. Es ist aber hart, jedes Jahr bei null anfangen zu müssen.“

Ob und wie lange die Zwischennutzung am Lankenauer Höft weitergeht, hängt direkte zusammen mit den Plänen potenzieller Investoren. Karoline Linnert wünscht dem Team weiter viel Erfolg: „Lokale Geschichte zum Anfassen und Mitmachen, selbstironische Schlagerabende oder das Flüchtlingsprojekt mit Sehnsuchtsliedern und vieles mehr – das ist eine kreative Mischung mit viel Potenzial. Es wäre toll, wenn der zukünftige Investor das erkennt und in sein Konzept für das Lankenauer Höft einbezieht.“

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