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Bremer Senat startet Einbürgerungskampagne

Werder Bremen Profi Claudio Pizarro engagiert sich als Botschafter

04.12.2018

Bremen ist eine lebendige, eine attraktive und weltoffene Stadt, in der Menschen aus vielen Nationen leben. Das Bundesland profitiert von der Vielfalt seiner Bevölkerung. Menschen mit Migrationshintergrund bilden einen immer größeren Teil unserer Gesellschaft. Umso wichtiger ist es, ihre Lebenslagen und Sichtweisen auf gesellschaftliche und politische Fragestellungen zu berücksichtigen. Sie sollen die Gesellschaft in derselben Form mitgestalten können wie Menschen mit deutscher Staatsangehörigkeit auch.

Der Bremer Senat startet deshalb erneut – wie bereits 2009 und 2014 – eine Einbürgerungskampagne. Ausländerinnen und Ausländer, die zum Teil schon seit Jahren in Deutschland leben und in Bremen ihr Zuhause gefunden haben, sollen gezielt eingeladen und motiviert werden, die deutsche Staatsangehörigkeit zu erwerben und sich einbürgern zu lassen. In Bremen liegen derzeit voraussichtlich bei rund 36.000 Personen die Voraussetzungen für eine Einbürgerung vor.

Sie freuen sich über den Start der Einbürgerungskampagne des Senats (v.l.n.r.): Bürgermeisterin Karoline Linnert, Maria Fernanda Brito Wandemberg, Libuse Cerna, Vorsitzende Bremer Rat für Integration, Sylva Lindo und Bürgermeister Carsten Sieling
Sie freuen sich über den Start der Einbürgerungskampagne des Senats (v.l.n.r.): Bürgermeisterin Karoline Linnert, Maria Fernanda Brito Wandemberg, Libuse Cerna, Vorsitzende Bremer Rat für Integration, Sylva Lindo und Bürgermeister Carsten Sieling

Hierzu erklärt der Präsident des Senats, Bürgermeister Carsten Sieling: "Wir wollen mit unserer Kampagne noch mehr Menschen motivieren, die deutsche Staatsbürgerschaft anzunehmen. Denn die Einbürgerung ermöglicht allen, die schon lange bei uns leben, die volle gesellschaftliche Teilhabe. Sie ist deshalb ein wichtiger Baustein in einer erfolgreichen Integrationspolitik. Die Kampagne ist darüber hinaus auch ein Beitrag zur Stärkung des sozialen Zusammenhalts in unserer Stadt und ein Zeichen gegen Ausgrenzung und Fremdenfeindlichkeit!"

Bürgermeisterin Karoline Linnert ergänzt: "Die deutsche Staatsbürgerschaft anzunehmen ist ein wichtiger Meilenstein für eine gelungene Integration. Es ist ein Bekenntnis zu unserer Verfassung und den dort verankerten Werten. Mit der Staatsbürgerschaft sind verbesserte Möglichkeiten verbunden, aktiv unsere Gesellschaft mitzugestalten. Ich freue mich deshalb, wenn Menschen aus aller Welt, die in Bremen ein neues Zuhause gefunden haben, sich für die deutsche Staatsbürgerschaft entscheiden."
Im Rahmen der nun startenden Einbürgerungskampagne werden sich Bremens Bürgermeister Carsten Sieling und Bürgermeisterin Karoline Linnert in einem persönlichen Schreiben an die Ausländerinnen und Ausländer in Bremen wenden, bei denen die rechtlichen Voraussetzungen für eine Einbürgerung vorliegen könnten. Zurzeit wird von rund 1.000 Briefen pro Monat ausgegangen. Die Kampagne ist auf rund drei Jahre angelegt.

Neben den Bürgermeisterbriefen sieht das Konzept zur Einbürgerungskampagne den Einsatz sogenannter Einbürgerungslotsen vor. Es sind ehrenamtlich tätige Personen, die selbst bereits eingebürgert wurden, und die in Kooperation mit dem Bremer Rat für Integration (BRI) den einbürgerungsinteressierten Migrantinnen und Migranten mit Rat und Tat zur Seite stehen und sie auf dem Weg zur Einbürgerung begleiten. So können sie z.B. zur persönlichen Entscheidungsfindung über den Erwerb der deutschen Staatsangehörigkeit ebenso beitragen, wie auch auf niedrigschwelligem Niveau bei der Antragstellung helfen, bei Unklarheiten vermitteln oder die Menschen beim Kontakt mit den Botschaften ihrer Herkunftsländer unterstützen.

Hierzu erklärt die Vorsitzende des Bremer Rats für Integration, Libuse Cerna: "Ich selbst wurde vor 30 Jahren eingebürgert, es war für mich ein sehr wichtiger Schritt. Deswegen unterstützt der Bremer Rat für Integration ganz maßgeblich die Einbürgerungskampagne. Mit den Einbürgerungslotsen bieten wir eine praktische, lebensnahe Begleitung an. Die Lotsen können aus ihrer eigenen Erfahrung sehr viele konkrete Detailfragen beantworten und Unsicherheiten beseitigen."
Um eine möglichst breite Öffentlichkeit zu erreichen, wird die Kampagne zudem von "Botschafterinnen und Botschaftern" begleitet, die mit ihren persönlichen Erfahrungen für das Thema werben und der Kampagne so auch "ein Gesicht geben".

Bürgermeister Sieling: "Ich freue mich sehr, dass wir zum Start unserer Kampagne mit Sylva Lindo und Maria Fernanda Brito Wandemberg zwei Botschafterinnen gewinnen konnten, die wir bereits hier im Rathaus bei einer Einbürgerungsfeier begrüßen konnten. Und ich freue mich ganz besonders, dass sich einer der prominentesten Fußballer der deutschen Bundesliga, dass sich Claudio Pizarro vom SV Werder Bremen, der ebenfalls die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, bereit erklärt hat, unsere Kampagne zu unterstützen. Ihnen allen möchte ich für ihr Engagement schon jetzt im Namen des Bremer Senats ganz herzlich danken."

Sylva Lindo: "Ich bin zwar im Kongo geboren und aufgewachsen, aber Deutschland hat mir gegeben was ich für mein Leben brauche: Die persönliche Entwicklung, Sicherheits- und Wohlgefühl. Hier fühle ich mich Zuhause."

Werder-Bremen-Profi Claudio Pizarro erklärt: "Ich habe in Deutschland vor zwanzig Jahren meine zweite Heimat gefunden. Mein ältester Sohn und meine Tochter sind in Bremen zur Welt gekommen, mein jüngster Sohn wurde in München geboren. Meine Heimat ist zwar Peru, doch unser Zuhause ist Deutschland. Das wird auch nach meiner aktiven Karriere so sein. Hier ist unser Lebensmittelpunkt."

Maria Fernanda Brito Wandemberg: "Deutschland ist in den letzten Jahren meine erste Heimat geworden. Deswegen habe ich mich dafür entschieden, es offiziell zu machen und die deutsche Staatsangehörigkeit anzunehmen. Für mich ist die Möglichkeit zu wählen definitiv eines der wichtigsten Rechte, die man durch die Einbürgerung bekommt. Ich möchte mich beteiligen und meine Zukunft hier mitbestimmen. Die Staatsangehörigkeit hat natürlich auch praktische Vorteile mit sich gebracht, zum Beispiel dass ich meinen Reisepass jetzt nicht mehr mit mir führen muss, wenn ich unterwegs bin. Und das ist ein schönes Sinnbild für mich. Denn es hat sich auch in mir etwas verändert: Die Reise ist zu Ende, ich bin angekommen, ich bin Deutsche und vor allem: ich bin Bremerin!"

Alle wichtigen Informationen rund um das Thema Einbürgerung, Erläuterung zu den Voraussetzungen, Vorteile einer Einbürgerung sowie die zuständigen Stellen und Ansprechpartner finden sich auf einer für die Kampagne eingerichteten Internetseite, die ab sofort unter www.bremen.de/einbuergerung zu erreichen ist.

Darüber hinaus werden in zahlreichen öffentlichen Einrichtungen, Bürgerhäusern und Behörden Flyer ausliegen, die über den Weg und die Vorteile der Einbürgerung aufklären.

Im Download:
Der Flyer zur Einbürgerungskampagne zum PDF-Download (pdf, 1.3 MB)

Foto: Senatspressestelle