Auf ihrer heutigen Sondersitzung (Mittwoch, 12. Dezember 2018) haben die Kulturdeputierten beschlossen, insgesamt 540.730 Euro für Projekte der Freien Szene bereitzustellen. Davon kommen 300.000 Euro aus dem Solidarpakt. Profitieren sollen vor allem Künstlerinnen und Künstler, die nicht institutionell gebunden arbeiten. Wie schon in den Vorjahren ist es dem Theater Bremen aufgrund seiner wirtschaftlich erfolgreichen Arbeit möglich, diese Mittel zur Verfügung zu stellen. Diese Regelung gilt, wie bereits kommuniziert, nur für diese Legislaturperiode, um die Härten der Haushaltskonsolidierung abzufedern. Carmen Emigholz, Staatsrätin für Kultur, bedankte sich für die solidarische Unterstützung des Theaters Bremen.
Zudem hat die Deputation dafür gestimmt, mit weiteren 205.730 Euro zusätzliche Projekte zu finanzieren. Davon entfallen 105.730 Euro auf das kommende Jahr sowie 70.000 Euro auf das Jahr 2020 und 30.000 Euro auf das Jahr 2021. Von dieser Summe erhalten beispielsweise das Festival Tanz Bremen zunächst 20.000 Euro als Planungsmittel, der Bremer Karneval 12.000 Euro und Golden City 8.730 Euro für das kommende Jahr. Ferner können mit den Mitteln mehrjährige Projekte finanziert werden, darunter Live in Bremen (30.000 Euro). Dem Ensemble New Babylon werden im Rahmen der Konzeptförderung 20.000 Euro bis 2020 ausgereicht.
Mit Mitteln des Solidarpakts werden diverse Ausstellungen und Katalogproduktionen freier Künstlerinnen und Künstler ermöglicht. Im Bereich Film erhält das Filmbüro Bremen insgesamt 10.000 Euro, unter anderem für Veranstaltungsformate wie „Short Film Collection“, den „Super-8-Abend“ und die Mikroförderung von Kleinstprojekten. Mit 10.000 Euro wird das Kommunalkino Bremen unterstützt, um das Festival „Ruhm und Verfall“ auszurichten, das zehn Filme über vergessene Musiker und Musikerinnen präsentieren wird.
Dem Bremer Literaturkontor werden 6.050 Euro für die 2. Bremer Literaturnacht bewilligt. 4.590 Euro gehen an die Veranstalter des Festivals „Prime Time – Crime Time“. Im Bereich Stadtkultur erhält der Verein Kulturbeutel 2.000 Euro für sein Utopien-Festival im Irgendwo.
Dem Bremer Barockorchester wird eine Konzeptförderung in Höhe von 3.000 Euro ausgereicht. Klangpol bekommt für die Lange Nacht der Musik 8.000 Euro, die Musikszene Bremen 7.000 Euro für das Übersee-Festival. Das steptext dance project soll mit 12.000 Euro für die Projektarbeit von „Turbulences on the Rise“ gefördert werden.
Zusätzlich werden 20.000 Euro für die Interkultur vergeben. Davon gehen 10.000 Euro an die Veranstalter des Festivals der Kulturen, das 2019 im Focke Museum stattfinden soll. Das Chinelo-Theaterhaus kann mit 3.500 Euro für ein interkulturelles Theater- und Musikstück rechnen.
Weil im laufenden Jahr drei Projekte nicht realisiert wurden, stehen weitere 15.000 Euro zur Verfügung. 10.000 Euro kommen der Interkultur zusätzlich zugute, 5.000 Euro stehen dem Verein Clubverstärker zur Verfügung.
Der Beschluss der Deputation folgt der Empfehlung der Fachjurys und des Projektmittelausschusses. „Die Beauftragung von Jurys hat sich bewährt. Wir hoffen, dass wir in den kommenden Haushaltsjahren erweiterte finanzielle Gestaltungsräume haben, die in verstärktem Maße der qualitativen und engagierten Arbeit der Künstler und Künstlerinnen gerecht werden und dem Publikum ein noch breiteres Angebot von Kunst und Kultur eröffnen“, sagte Kulturstaatsrätin Carmen Emigholz.
Nun muss sich der Haushalts- und Finanzausschuss im Dezember und Januar mit der Freigabe der Mittel befassen.