Der Senat hat heute (7. Mai 2019) beschlossen, Kulturstaatsminister a.D. Bernd Neumann die Senatsmedaille für Kunst und Wissenschaft zu verleihen. Für sein partei- und länderübergreifendes Wirken für Kultur und Medien in Deutschland in seiner Zeit als Staatsminister bei der Bundeskanzlerin und Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien hat sich der Christdemokrat hohe Anerkennung erworben. Ihm gelang es, eine Reihe von finanziellen Verbesserungen für die Kultur- und Medienschaffenden umzusetzen und in engem Schulterschluss mit den Ländern wichtige Infrastrukturprojekte voranzubringen. Abzulesen ist dies unter anderem an der stetigen Steigerung des Kulturetats des Bundes, dem Einstieg in die Sanierung der Berliner Staatsoper oder an der Schaffung des Deutschen Filmförderfonds. Ein besonderes Anliegen war Bernd Neumann zudem die Aufarbeitung der Schrecken des Nationalsozialismus als auch des DDR-Unrechts, für die der Bund auch in den Ländern immer wieder substantielle Mittel bereitstellte. Darüber hinaus etablierte Bernd Neumann den engen Austausch zwischen Bund und Ländern in der Kulturpolitik unter Achtung der jeweiligen Zuständigkeiten. Bürgermeister Dr. Carsten Sieling: „Bernd Neumann ist ein engagierter und überzeugter Bremer. Er hat sich in Bremen, im Bund und darüber hinaus für Kunst, Kultur und Wissenschaft eingesetzt. Unvergessen ist auch sein Einsatz für die Gründung der Städtepartnerschaft Bremen-Gdansk.“
Beispielhaft für Neumanns Arbeit stehen auch Bremer Projekte: So wäre der 2011 fertiggestellte Erweiterungsbau der Kunsthalle Bremen ohne das nachdrückliche Wirken des damaligen Staatsministers nicht realisierbar gewesen. Der Anbau erhält den „kammermusikalischen“, hanseatischen Charakter des Museums und erfüllt gleichzeitig zeitgemäße Anforderungen an Sicherheit, Klima, Beleuchtung, ebenso wie an Anlieferung, Lagerung sowie Restaurierungskapazitäten und hält das Haus somit weiterhin in der Spitzengruppe der deutschen Museen. Finanziert wurde das Projekt in einer öffentlich-privaten Partnerschaft, an der sich neben der Freien Hansestadt Bremen auch der Bund beteiligte.
Auch mit dem Umbau des Bunkers „Valentin“ zum „Denkort Bunker Valentin“ als Gedenkstätte zum NS-Unrecht ist Bernd Neumann eng verbunden. Darüber hinaus hat das unter Neumanns Ägide fortgeschriebene Gedenkstättenkonzept des Bundes das klare Ziel, mittels Projektförderungen eine Erinnerungslandschaft in Deutschland zu fördern, die ein facettenreiches Bild komplexer Zusammenhänge vermittelt. In seine Amtszeit fiel zudem der Erweiterungsbau am Deutschen Auswandererhaus in Bremerhaven. Ausschlaggebend für die Beteiligung des Bundes war hier, dass sich die Einrichtung als erstes Museum in Deutschland auch dem Thema Migration zuwandte.
Bereits in seiner Zeit als Staatssekretär im Bundesforschungsministerium hat sich Bernd Neumann der Förderung zukunftsträchtiger Forschungszweige verschrieben und setzte sich etwa für die Raumfahrt und die Meeresforschung ein; auch davon profitierte die Freie Hansestadt Bremen als Industrie- wie auch als Wissenschaftsstandort in hohem Maße.
Bernd Neumann, geboren am 6. Januar 1942, gehörte der Bremischen Bürgerschaft von 1971 bis 1987 an; von 1987 bis 2013 war er Mitglied des Deutschen Bundestags. Das Amt eines Parlamentarischen Staatssekretärs bekleidete er ab 1991; zunächst beim Bundesminister für Forschung und Technologie und von 1994 bis 1998 beim Bundesminister für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie. 2005 wurde Bernd Neumann zum Staatsminister bei der Bundeskanzlerin und zum Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien berufen und führte dieses Amt bis 2013.
Während seiner politischen Laufbahn hat Bernd Neumann die politische Landschaft der Freien Hansestadt Bremen entscheidend mitgeprägt. In Bremen-Nord aufgewachsen, blieb ihm die Entwicklung Bremens auch während seiner Arbeit im Bund eine Herzensangelegenheit.
Ansprechpartner für die Medien: Peter Lohmann, Senatspressestelle, Tel. (0421) 361-2193 peter.lohmann@sk.bremen.de