Dr. Maike Schaefer, Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau, hat heute (Donnerstag, 5.September) ein Krisengespräch mit der Geschäftsführung der Nordwestbahn (NWB) geführt. „Ich habe den vier Transdev- und NWB-Vertretern deutlich vor Augen geführt, dass die Situation insbesondere mit der Regio-S-Bahn nach Bremen-Nord nicht akzeptabel ist und das Land Bremen umgehend eine deutliche Verbesserung einfordert“, so die Senatorin. „Wir haben in dem Gespräch konkrete Maßnahmen besprochen, die die NWB jetzt prüfen wird. Ich hoffe, dass sich die Situation kurzfristig bessern wird.“
Schaefer weiter: „Am 25. September tagt der Regionalausschuss Bremen-Nord, zu dem ich eingeladen bin. Das ist der richtige Ort und Zeitpunkt, um die Ergebnisse, die sich aus den Gesprächen ergeben haben, zu präsentieren“, so Senatorin Schaefer. Zum Krisengespräch waren für die Nordwestbahn Dr. Tobias Heinemann, Geschäftsführer der NWB-Mutter Transdev, Dr. Rolf Erfurt, Vorsitzender der NWB-Geschäftsführung, Hartmut Körbs, ebenfalls NWB-Geschäftsführer, und Robert Palm, Regionalleiter Weser-Ems und Regio- und S-Bahn Bremen/Niedersachen, angereist.
Um den Druck auf die Nordwestbahn auch weiterhin hoch zu halten, wird derzeit gemeinsam mit der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen eine Abmahnung vorbereitet, weil aufgrund der mangelnden Leistung dafür voraussichtlich die formale Voraussetzung gegeben ist. „Auch, wenn wir heute konstruktive Gespräche geführt haben, die Anlass zu vorsichtigem Optimismus geben, will ich alle vertraglichen Mittel nutzen, um die momentan völlig unbefriedigende Verkehrsanbindung insbesondere für Bremen-Nord zu normalisieren“, bekräftigte die Verkehrssenatorin. „Wir wollen die Menschen in Bremen vom Öffentlichen Personennahverkehr überzeugen. Das funktioniert aber nicht, wenn ständig wichtige Verbindungen ausfallen oder Züge verspätet fahren. Das konterkariert unsere Verkehrs-, Umwelt- und Klimaschutzpolitik.“
„Die Probleme der Nordwestbahn haben auch viele andere Bahnunternehmen. Man muss konstatieren, dass wir in Deutschland einen eklatanten Mangel bei Lokführerinnen und Lokführern haben“, so Schaefer. Sicherlich müsse die Nordwestbahn selbst mehr ausbilden, wie dies im neuen Vertrag ab 2022 vorgesehen ist. „Ich werde aber zusätzlich Gespräche mit meinen Kolleginnen und Kollegen aus den übrigen Bundesländern bei der Verkehrsministerkonferenz Anfang Oktober suchen, um auf das Bundesverkehrsministerium einzuwirken, hier tätig zu werden“, kündigt die Verkehrssenatorin an. „Es kann nicht sein, dass die Deutsche Bahn Regionalbahnunternehmen die Lokführerinnen und Lokführer mit Prämien abwirbt. Mit dem Ergebnis, dass der Fernverkehr besser funktioniert, aber der für Millionen Pendlerinnen und Pendler in Deutschland so wichtige Regionalverkehr fast zusammenbricht.“
Die Nordwestbahn bedient in Bremen insbesondere mit Regio-S-Bahnen Bremen-Nord sowie Bremerhaven. Aber auch viele Umlandverbindungen wie nach Oldenburg, Wilhelmshaven oder bis nach Osnabrück werden von der Nordwestbahn angeboten. Viele dieser Verbindungen sind derzeit nur unzuverlässig oder fallen ganz aus. Eins der Hauptprobleme dabei ist nach Angaben der Nordwestbahn ein eklatanter Mangel an Lokführerinnen und Lokführern.
Ansprechpartner für die Medien:
Jens Tittmann, Pressesprecher bei der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau, Tel.: (0421) 361-6012, E-Mail: jens.tittmann@umwelt.bremen.de