Frauenbeauftragte begrüßt Gender-Bericht
17.06.2010„Das Instrument des Gender Budgeting, des geschlechtergerechten Wirtschaftens, wurde mit großem Engagement eingeführt und kann schon einige Erfolge vorweisen“ ,erklärt die stellvertretende Landesfrauenbeauftragte Brigitte Melinkat anlässlich der heutigen Bürgerschaftssitzung, auf deren Tagesordnung der 3. Fortschrittsbericht Gender Mainstreaming steht. In vielen Bereichen wurden große Fortschritte bei der Umsetzung von Gender Mainstreaming erzielt. So werden mittlerweile alle Senatsvorlagen daraufhin geprüft, welche Auswirkungen sie für die Gleichstellung von Frauen und Männern haben. Gender Budgeting ermöglicht, den Haushalt als zentrales politisches Steuerungsinstrument zukünftig geschlechtersensibel aufzustellen, „Die Analyse, wie das Verteilen bzw. Einsparen von Geld die Situation von Frauen und Männern in unserem Land gestaltet, ist eine ganz wesentliche Etappe auf dem Weg zur Gleichstellung beider Geschlechter“, so Brigitte Melinkat.
Politische Maßnahmen und Entscheidungen, die zunächst geschlechtsneutral erscheinen, haben oft unterschiedliche Auswirkungen auf Frauen und Männer sowie Mädchen und Jungen. Daher ist es notwendig, Planung, Entwicklung und Auswertung von Entscheidungsprozessen so zu gestalten, dass die unterschiedlichen Ausgangsbedingungen und die Auswirkungen auf beide Geschlechter von Anfang an einbezogen werden. Seit 2002 wird Gender Mainstreaming in der Bremischen Verwaltung unter Federführung der Senatorin für Finanzen und der Bremischen Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau umgesetzt. Der jetzt in der Bürgerschaft debattierte 3. Fortschrittsbericht zeigt die Ergebnisse der Umsetzung seit Dezember 2006.
Der Bericht macht deutlich: Eine wichtige Voraussetzung für ein Gelingen des Gender Mainstreaming Konzepts ist die geschlechtsspezifische Erhebung und Auswertung von Daten. „Die Datenlage hat sich im Berichtszeitraum erheblich verbessert. Nur wenn geschlechtsspezifische Daten vorliegen, kann die Verwaltung ihr Handeln gezielt an den Lebenslagen der Bürgerinnen und Bürger orientieren.“, erklärt die stellvertretende Landesfrauenbeauftragte.
Auch bei der Fortbildung und Information der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind große Fortschritte sichtbar. Genderkompetenz bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist der Schlüssel zu geschlechtergerechtem Verwaltungshandeln. Entscheidend ist dabei die aktive Unterstützung der Führungskräfte, die vermitteln müssen, dass die Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Unterschiede ein fester Qualitätsbestandteil einer sachgerechten und auch Ressourcen schonenden Arbeit der Behörden ist.
Um Gender Mainstreaming weiter in der Bremischen Verwaltung zu verankern, gibt der Senat Handlungsempfehlungen für die Zukunft ab wie z.B. die Anwendung von Gender Mainstreaming bei Zuwendungen einzuführen und das Prinzip auf nachgeordnete Ämter und Eigenbetriebe auszuweiten.
Alle Genderberichte sind im Internet abrufbar unter www.frauen.bremen.de/hb/gender_mainstreaming